Archiv für den Monat: Januar 2012

Flughäfen

Nachdem wir uns den Spaß gemacht haben, auf unserer Weltreise 17 verschiedene Flughäfen zu besichtigen, hier eine kleine Manöverkritik.

Als Erstes möchte ich einen Blick auf die großen Flughäfen werfen. Hierbei sind die asiatischen Flughäfen in fast allen Bereichen den amerikanischen oder europäischen weit voraus. Schon zum 5. Mal hatte ich das Vergnügen, über Singapore zu fliegen. Und jedes Mal ist es eine Freude, auf diesem Flughafen zu sein. Er ist schon einzigartig – einer der wenigen Flughäfen, auf denen man eigentlich auch einen Teil seines Urlaubs verbringen kann. Es gibt jede Menge Shops, Cafés und Restaurants, deren Preise völlig im Rahmen sind. Darüber hinaus bekommt man überall kostenloses Wifi, und für alle ohne Rechner gibt es auch viele kostenlose Computer-Terminals. Ist man ein bisschen länger da, gibt es ein Transfer-Hotel, in dem man 6h schlafen kann. Oder man nutzt den Pool auf dem Dach. Kostet zwar eine Kleinigkeit – aber wer kann schon sagen, dass er auf der Dachterrasse eines Flughafens gebadet hat? Ansonsten gibt es in jedem Terminal kleine Gärten, in unserem war es ein Schmetterlingsgarten mit einem Koi-Teich davor. Vor lauter Möglichkeiten vergisst man fast, dass man ja noch irgendwohin fliegen will. Weiterlesen

Logistik

Heute möchte ich mal ein bisschen was zu unserer logistischen Planung bei der Reise schreiben. Ok ich weiß, das hört sich schon wieder total langweilig an. Nicht so für mich, als gelernter Spediteur hab ich meistens recht viel Spaß am passgenauen Packen und sinnvollen Rucksackmanagement. Natürlich ist es auch ein bisschen mehr Arbeit, aber man kommt einfach mit weniger Raum und Gewicht aus und das finde ich dann doch ganz positiv … wenn ich wieder jemand seinen 85l-Rucksack in den Bus wuchten seh, dann denk ich mir …. nee, das will ich auch nicht haben 😉

Unsere gesamte Planung beinhaltete, dass unser Gesamtgepäck, das heißt wirklich alles: Aufgabegepäck, Handgepäck und was man am Körper trägt, für zwei Personen zusammen unter 40 kg bleiben muss. Je weniger, desto besser, das ganze Geschleppe kann einem sonst schon auf die Nerven gehen. Das Gepäck wurde auf 4 Rucksäcke aufgeteilt. 2 “große” Rucksäcke (40l), ein mittlerer (30l), der auch für Tageswanderungen ideal ist, und einen 18l-Infomaterial- und Technikrucksack, den wir immer am Mann hatten. Natürlich waren unsere Wertsachen entweder am Körper, sprich Bauchgurt, oder im Hotelzimmer/Safe.

Da wir eine Hauptroute hatten, die durch das Round-the-World-Ticket vorgegeben war, und von dieser regelmäßig Abstecher unternahmen, hatten wir uns von vornherein überlegt, einzelne Rucksäcke an ausgewählten Orten bei der Gepäckaufbewahrung oder in Hotels zu hinterlegen.

Das bedeutete, dass wir z. B. am Flughafen von Singapur die 2 großen Rucksäcke bei der Gepäckaufbewahrung hinterlegten und die 5 Tage in Yogya nur mit den 2 kleinen Rucksäcken absolvierten. Am ausgefeiltesten war die Aufteilung aber in Peru. Der erste Rucksack blieb im Hotel in Lima. Den zweiten hinterlegten wir im Hostel in Cuzco. Mit den zwei kleinen reisten wir nach Aguas Calientes, wo wir den 32er im Hotel hinterlegten und nur mit dem kleinsten in Macchu Picchu unterwegs waren. Auf dem Rückweg sammelten wir dann nach und nach unsere Rucksäcke ein, so dass wir in Lima dann alle wieder beieinander hatten für unseren Flug nach Rio.

Um das zu ermöglichen, mussten die Rucksäcke natürlich ständig für die jeweiligen Anforderungen zusammengestellt werden. Für den Flug nach Patagonien kann man die ganzen Sommerklamotten in Buenos Aires lassen, dafür braucht man die komplette Trekking-Ausrüstung, um nur ein Beispiel zu nennen. Um eine hohe Flexibilität im Rucksack zu erreichen, waren die verschiedenen Kategorien von Kleidungsstücken in Plastiktüten verpackt, die dann nach Bedarf neu zusammengestellt wurden. Eine Sonderkategorie war unsere technische Ausrüstung (Netbook, Fernglas, Spiegelreflexkamera, Kompaktkamera, Kindle, Handys, Ersatzakkus, Ladegeräte und Kabel), die immer im kleinsten Rucksack beheimatet war, der somit schon allein 7kg ausmachte!

Ein weiteres logistisches Highlight war das Schmutzwäsche-Management ;-). Da wir sowieso nur für ca. 10 Tage Wäsche dabei hatten, mussten wir zwischendurch regelmäßig waschen. Da man für Sommer und Winter ausgerüstet war, musste man also immer aufpassen, dass einem nicht die Klamotten für den nächsten Abschnitt fehlten. Wir haben auf der Reise 7-mal gewaschen und dabei ca. 18kg Wäsche gehabt. Die chinesische Wäscherei in Buenos Aires in der Straße “Mexico” in der Nähe unseres Hostels können wir empfehlen. Schneller Service und Claudia freute sich, ihre Chinesisch-Kenntnisse erfolgreich an den Mann bringen zu können!

Ich hoffe, das war nicht allzu langweilig, ich werde auch wieder von Essen und anderen lustigen Gegebenheiten berichten … bis dahin eine schöne Woche!

Die Lust am Fliegen

Ja, ich weiß … ich hab schon einen Artikel über meine Vorliebe des Fliegens verfasst, aber nach 20 Flügen möchte ich einige positive und negative Erlebnisse auf diesen Revue passieren lassen. Aber zuerst mal wieder ein bisschen Statistik. Vielleicht war ich ja auch eine Excel-Tabelle in meinem letzten Leben, wer weiß 😉

Also:

  • 20 Flüge
    • A 32o 5 Flüge
    • Md-80 3 Flüge
    • BAE 146 3 Flüge
    • A 319 2 Flüge
    • Cessna 208 Caravan 2 Flüge
    • A340 2 Flüge
    • A380 1 Flug
    • A330 1 Flug
    • B757 1 Flug
  • 20 Flugzeugessen
  • 11 Fluggesellschaften (in der benutzten Reihenfolge)
    • Lufthansa
    • Air Asia
    • Singapore Airlines
    • United
    • TACA
    • Star Peru
    • TAM
    • Austral
    • SAA
    • Coastal Aviation
    • Swiss Air
  • 17 Flughäfen
  • 7 Business Class Flüge
  • 92h Gesamtflugzeit
  • 60h davon in Business
  • 11 Filme im Flugzeug angeschaut (Attila)
  • 6 Filme im Flugzeug angeschaut (Claudia)
  • 5 Lounges am Flughafen genutzt Weiterlesen

Schluss-Statistik – die erste

Damit ihr nicht den Eindruck bekommt, wir hätten während der 7 Wochen Weltreise nur gefaulenzt, haben wir für die Zahlenjunkies unter uns auch ein paar statistische Daten gesammelt. Das Ganze soll nicht empirisch, sondern eher unter dem Spaßfaktor zu verstehen sein. Es war für uns selber einfach auch mal interessant festzuhalten, was man in den 7 Wochen so alles mitnimmt…

Als Erstes hier eine kleine Auswahl aus dem Bereich Transport:
(Wie viele Male haben wir uns mit welchem Transportmittel fortbewegt?)

  • PKW/Taxi: 35
  • Flugzeug: 20
  • Linienbus: 17
  • U-Bahn: 9
  • Becak: 8
  • Schiff: 7
  • Tourbus: 6
  • Moped: 2
  • Zug: 2

Dann die wichtige Frage – was haben wir in der Zeit besichtigt/erlebt:
(Manche Dinge fielen auch in mehrere Kategorien,  z. B. ein antikes Riesenrad- äh nee, antike Stätten = z. T. Welterbe) Weiterlesen

Coming Home

Nachdem wir uns von der sonntäglichen Kuchenschlacht im Schwabenland erholt hatten, machten wir uns am Montag auf die allerletzte Etappe, die Autofahrt nach München. Nachdem ich Claudia überzeugt hatte, dass wir in Deutschland keinen Linksverkehr haben, ging es auch schon los. Das deutsche Schmuddelwetter machte es einem nicht einfacher, aber dank Kaffeestopp und gutem Zureden …. nein, wir biegen nicht Richtung Flughafen ab … erreichten wir schließlich München-Giesing. Die Rucksäcke das letzte Mal schultern, die Haustüre aufschließen und die Treppe hinauf. Und was sehen wir an der Wohnungstür, ein Welcome-Home-Schild von unseren “Patenkindern”. Leute, das hat uns wirklich gefreut, vielen lieben Dank 🙂 . Weiterlesen

Abschluss mit Kuchenschlacht

… Wir sind wieder im Lande. Deshalb hat der nächste Blogeintrag nach unserem Bilderbogen von Zanzibar ein paar Stündchen länger gedauert, aber wir wollen den Blog natürlich nicht einfach so aufhören lassen, sondern euch die Reise auch zu Ende erzählen. Darüber hinaus werde ich in den nächsten Tagen einzelne Aspekte der Reise noch einmal aufgreifen und, falls es Fragen aus dem Publikum gibt, diese auch gerne noch mal ausführlich behandeln. Also zurück nach Zanzibar an den Strand …

Am Samstag brachte unser Taxifahrer Ali uns zurück zum International Airport Zanzibar, wo wir unsere Cessna bestiegen, um nach Dar zu fliegen. Da der Flughafen von Zanzibar eher das Format einer Bushaltestelle hat und der von Dar nicht viel größer ist, muss man in beiden Fällen vor dem Gebäude warten, bis der Schalter öffnet. Aber Hakuna Matata – alles easy hier. Man hat jede Menge Zeit, Touristen zu beobachten. Die meisten treten in kleinen Rudeln auf und kommen je nach Fitnessgrad entweder vom Strand, von der Safari oder von der Besteigung des Kilimandscharos – in diesem Fall mit Erfolgs-T-Shirt. Die nötige Begleitmusik (Reggae, was sonst!) hatten wir nach fünf Tagen Dauerbeschallung ja gut im Ohr ;-). He, da hab ich das Lied doch auf YouTube gefunden, Claudia ist vor Lachen fast vom Stuhl gefallen, als ich es gerade abgespielt habe:

Katchafire – Collie Herb Man

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Zanzibar – Impressionen

… wie bereits vor 2 Tagen angekündigt, haben wir gestern so gaaaar nichts gemacht, außer baden, Reggae-Musik hören und einem ausgedehnten Strandspaziergang zu den italienischen Ressorts in der Nähe. Dort findet man neben einem Ikea (siehe Bild) auch einen Esselunga, hat aber fast das selbe Sortiment wie der Ikea.
Wir sitzen nun in der Business-Lounge in Dar es Salam-Airport und warten auf unseren Swiss-Air-Flug nach Frankfurt (über Nairobi und Zürich). Hier zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus Zanzibar, die nächsten Blogeinträge werden dann aus der Heimat kommen. Voraussichtliche Themen: Rückschau auf 7 Wochen Weltreise und Kulturschock Deutschland (was ist “Käsekuchen”?) 😉
Bis dahin noch mal vielen Dank, dass ihr uns auf unserer Reise begleitet habt – und wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Meow Gallery: The gallery is empty.

Schnorcheln für Fortgeschrittene

Heute hatten wir uns als zweiten Ausflug einen kleinen Schnorcheltrip vorgenommen. Da die Flut schon wieder ein bisschen später war, mussten wir erst um 10 von der Lodge aufbrechen. Also gemütlich ausschlafen und dann das tolle Frühstück hier genießen. So gegen 10 quetschten wir uns alle zusammen, dieses mal mit Unterstützung einer weiteren (kroatischen) Touristin, in den Jeep des Chefs, und los gings. Dieses Mal nur eine kurze Strecke, aber natürlich nicht kurz genug, um der Traffic Police zu entgehen. Die Jungs finden immer wieder neue Regeln, um den Fahrern Geld abzunehmen. Dieses Mal verlangten sie eine Genehmigung für den Personentransport, da sie ihn als inoffizielles Taxi deklarierten, obwohl er für die Fahrt eigentlich nichts verlangte und nur seine Gäste von A nach B fahren wollte, um mit ihnen zusammen schnorcheln zu gehen. Also erst mal Riesenpalaver, und nachdem unsere Seite klar gemacht hatte, dass wir dringend das Boot erreichen mussten, ließ er uns ziehen mit der Auflage, auf dem Rückweg die notwendigen Papiere (sprich Geld) dabei zu haben! Wie das auf dem Rückweg ausging, ist ja wohl klar, oder? Weiterlesen

Spicetour in Zanzibar

Nachdem der heutige Tag der Ruhe und dem Nichtstun gewidmet ist, gibt es jetzt den Nachtrag zu der Spice Tour, die wir vorgestern unternommen haben. Von unserem Fahrer wurden wir auf dem Weg von Stonetown nach Kiwengwa bei einer Gewürzplantage abgesetzt. Dort wurden wir von einem Führer in Empfang genommen, der uns mit viel Charme und Sachwissen durch die Plantage führte. Eines der wichtigsten Exportgüter Zanzibars sind Gewürze, vor allem Nelken, deren Ausfuhr staatlicher Kontrolle unterliegt.

Also, los ging es: Wir bekamen nach und nach Ingwer, Zitronengras, Gelbwurz, Muskat, Zimt, Vanille, Jod und Nelken gezeigt. Bei den meisten Gewürzen hatten wir erst mal gar keine Ahnung, dass dieses Gestrüpp irgend etwas mit dem jeweiligen Gewürz zu tun hat. Bei der ersten Geschmacksprobe (raten Sie anhand des Blattes, welches Gewürz aus einem anderen Teil der Pflanze gewonnen wird) lagen wir auch völlig daneben – was uns an Zitronengras erinnerte, war in Wirklichkeit ein Ingwerbusch. Aber es machte großen Spaß, die einzelnen Büsche und Bäume den jeweiligen Gewürzen zuzuordnen und mehr über die Verwendung der Pflanzen zu erfahren. Am interessantesten fanden wir den Jodbaum, aus dem man durch Anritzen der Rinde direkt Jodtinktur gewinnen kann, die die lokale Bevölkerung zur Desinfektion von kleineren Wunden verwendet. Darüber hinaus konnten wir auch gleich ein Sortiment Früchte direkt von der Plantage probieren, und natürlich bekamen wir noch eine Kokosnuss frisch vom Baum. Der junge Mann, der sie vom Baum holte, sang uns beim Besteigen der 20m hohen Palme unterwegs auch noch ein Lied vor.

So … jetzt aber zurück zum Betrachten der Wellen und der wedelnden Palmen, die man von unserer Veranda und vom Haupthaus sehr schön sieht … vielleicht gehen wir noch mal am Strand spazieren und begutachten Muscheln… aber gaaaanz vorsichtig. Den Großteil des Tages haben wir uns schon unserer Hauptaufgabe, dem Ausruhen, gewidmet – vom gemütlichen Frühstücksgespräch mit einer kroatischen Miturlauberin über ein erfrischendes Bad im grün-weißen Meer bis zu ausführlicher Lektüre in der Lounge Area. Morgen steht dann der Ausflug nach Mnemba zum Schnorcheln an. Sonnige Grüße an alle 😉

Auf der Suche nach den Delfinen

Unsere letzte Station auf unserer Reise um die Welt ist eine kleine Lodge an der Ostküste von Zanzibar. Die Lodge ist, im Gegensatz zu den italienischen Resorts zur linken und zur rechten, einheimisch geführt. Die Zimmer sind einfach, aber freundlich eingerichtet, die Lounge-Area ist liebevoll angelegt und hat einen wunderschönen Blick über das Meer.
Nachdem wir gestern auf dem Weg hierher von Stonetown eine Gewürzplantage besichtigt haben, die ich in einem separaten Eintrag beschreiben will, sind wir noch ganz entspannt am Strand spazieren gegangen.

Für heute hatten wir uns einen Ausflug mit Delfinschwimmen vorgenommen. Wir konnten uns einem weiteren deutschen Gast und dem Mitbesitzer des Hotels anschließen. Aufgrund der Gezeiten und der Gewohnheiten der Delfine mussten wir schon um 6:30 aufbrechen. Egal, wir sind das ja schon gewohnt, also den Wecker auf 5:45 gestellt und um 6 zum Frühstück aufgeschlagen. Das Frühstück bestand aus einem leckeren Früchteteller mit Mango, Banane, Papaya und Melone, alles in einer Güte, wie wir sie in Deutschland niemals bekommen, dazu Toast mit Spiegelei. Wie üblich dauerte alles ein bisschen länger, aber um kurz vor 7 waren wir im klapprigen Geländewagen des Chefs unterwegs, natürlich auch mit jeder Menge Unterstützung von Reggae-Musik, die in Insellautstärke durchs Auto schallte. Nach 1,5 Stunden Fahrt durch Plantagen und kleine Ortschaften kamen wir in Kizimkasi am Südende Zanzibars an, von wo die Touren starten. Dort wartete schon der Fischer mit seinem Bootsjungen, die uns mit Schnorchel und Flossen ausstatteten und dann zu ihrem Boot brachten. Das Boot war vom Typ Ruderboot mit Außenborder, in dem wir 6 Personen bequem auf den Sitzbrettern Platz hatten. Kein Schatten, kein Schutz vor der Gischt, Naturerlebnis pur halt. Und so tuckerten wir los durchs tiefblaue Wasser, immer auf der epischen Suche nach den Delfinen. Zuerst suchten wir sie auf der linken Seite der Bucht, ohne viel Erfolg, so dass wir uns entschlossen, näher am Riff erst einmal eine Runde schnorcheln zu gehen – alles sehr schön, aber ohne jedes Zeichen von Delfinen. Unser Kapitän stand währenddessen in ständigem Kontakt mit der Handvoll anderer Boote, die auf der Suche nach Delfinen waren. Sprich das Handy war ständig am Ohr oder es klingelte, aber irgendwie waren die Delfine nicht zu sehen. Nach unserer kurzen Schnorchelpause tuckerten wir wieder los in die ungefähre Richtung, wo eigentlich immer Delfine sind. Und da auf einmal kam der Anruf: Delfine gesichtet, zwar nicht da, wo wir sind, aber woanders. Ab diesem Zeitpunkt verwandelte sich unser Bötchen in ein Schnellboot. In atemberaubender Geschwindigkeit preschten wir über die Wellen, dass alle Insassen kräftig geduscht und durchgeschüttelt wurden. Aber der Junge stand unberirrt vorne im Boot und gab Richtungsanweisungen, die für uns völlig unklar blieben, außer das wir uns von der Küste Afrikas doch eindeutig entfernten. Nach einer gefühlten Stunde halsbrecherischen Fahrt sichteten wir andere Boote, deren Insassen uns versicherten, ja es gibt Delfine, also weiter .. die Küste verschwand langsam im Dunst, die Seychellen tauchten aus dem Meer auf (OK Fata Morgana oder Halluzination) … und wir waren immer noch auf der Suche. Und dann auf einmal sahen wir sie, äh es waren erst mal fliegende Fische, ok beeindruckend, aber noch nicht das Wahre, also weiter durch die Wellen … und als wir schon nicht mehr daran glaubten, sahen wir sie: eine ganze Schule Delfine, und schon kam das Kommando des Kapitäns: Schnell Masken auf, bereithalten, und sobald wir in der Nähe der Flossen waren: Jump! Wie, wir müssen mitten auf dem riesigen Ozean den Delfinen so flugs hinterhechten? Nicht mit Claudia, langsam fängt man seinen Delfin. Es entwickelte sich ein halbstündiges Katz- und-Maus-Spiel mit den Delfinen, dem Boot und uns. Immer wieder rein ins Wasser oder rein ins Boot und weitertuckern, wobei das schnelle Zurückklettern gar nicht so einfach war bei dem Wellengang, der schrägen Bordwand und einer winzigen Leiter. Aber wir haben es alle geschafft: Wir waren mitten unter den Delfinen mehrmals im Wasser und konnten sie über und unter Wasser beobachten. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, wie sie um uns herum schwammen oder tief unter uns durchtauchten. Mit Worten ist das kaum zu beschreiben. Sie fühlten sich von uns auch gar nicht gestört, da vielleicht mit den anderen Booten zusammen 10 Leute im Wasser waren und mindestens 50 Delfine um uns herum schwammen. Auch Claudia hat (dank Toskana-Pooltraining) den Schnellsprung ins Wasser geschafft und mehrere Delfine live und in Farbe erlebt.

Auf dem Rückweg wurden wir erst im Boot und dann im Auto noch mal kräftig durchgeschüttelt, aber das war uns egal – wir waren immer noch völlig hin und weg von dem tollen Erlebnis, das wir jetzt in unserer Lounge mit Blick auf die Wellen (aus sicherer Entfernung) verdauen werden 😉