Argentinien – letzte Anmerkungen

… nachdem wir nun 10 Tage in Argentinien verbracht haben, hier ein kleines Fazit, das wie immer sehr persönlich gefärbt ist.

Erst einmal: Argentinien ist faszinierend, die Landschaften, die Tierwelt und das Essen heben das Land hervor und machen es zu einem begehrten Urlaubsziel. Es ist von Deutschland relativ einfach zu erreichen, und mit rudimentärem Spanisch kann man hier schon weit kommen. Englisch gehört allerdings im Alltag, selbst in touristischen Regionen, eher selten zum Repertoire, und das argentinische Spanisch differiert vom europäischen Spanisch doch schwer in der Aussprache, so dass einige Spanier, die wir getroffen haben, hier auch auch schon am Verzweifeln waren.

In den letzten Tagen haben wir ja in unserem Blog regelmäßig die tollen Seiten des Landes angepriesen, da ist nun die Zeit für einige kleine Kritikpunkte. Erst einmal das Bankenwesen: Das treibt einen in den Wahnsinn. Es gibt zwei Systeme für Geldautomaten. Beim einen kann der Tourist einmal am Tag 120 Euro abheben. Bei dem anderen System bis zu dreimal am Tag 50 Euro. So weit so gut, aber sehr oft haben die Geldautomaten kein Geld oder sind für Kreditkarten gesperrt, oder für ausländische Karten oder was auch immer. Und dann immer diese sinnlosen Nachrichten auf dem Bildschirm, “this card is not working here” – aha – gestern hat sie noch funktioniert – was ist heute anders geworden? Hmm … Sonnenstand oder Mondzyklus … wer weiß das schon. Oder der Automat bedankt sich, nachdem man 10 Knöpfe gedrückt hat, artig für das Interesse an Geld und teilt einem mit, dass es keines gibt und ob man was anderes probieren will – ja was denn? das Geld selber drucken? Also ich warte darauf, dass sie einem ein Computerspiel anbieten – Banksimulator V2 oder so ähnlich. Ach ja, und da war noch das 1-Peso-Münzenproblem. Die Teile sind so rar, dass Ladenbesitzer oder Cafébedienungen leuchtende Augen bekommen, wenn man ein so Geldstück locker auf den Tisch wirft. Oft genug haben wir aber für z. B. 7 Peso einkaufen wollen, zehn gegeben und vier zurückbekommen, weil der Ladenbesitzer nur Zweier-Scheine hatte.

Über die lokale Fluggesellschaft Aerolineas Argentinas wurde ja schon viel Negatives geschrieben, da sie ein kleines Pünktlichkeitsproblem haben …. nun ja, wir hatten da ja bis auf eine kleine Verspätung eigentlich Glück. Aber ein paar Worte zum Fluggerät muss ich noch anfügen. Auf dem Rundflug Buenos Aires – El Calafate – Ushuaia – Buenos Aires werden MD-80 eingesetzt – ich dachte, die wären vor Jahren aus dem Verkehr gezogen worden. Zur Info: Die MD-80 ist eine gestreckte Version der DC-9, also eines Flugzeugtyps aus den 70-ern, und die Technik hat sich da nicht viel weiterentwickelt, die Maschinen sind laut und bockig und da sie wahrscheinlich schon seit 20 Jahren die Runde durch Patagonien und Feuerland drehen, ist das Gestühl sehr mitgenommen. Wir hatten übrigens das Vergnügen, auf unseren drei Inlandsflügen vier dieser Fluggeräte zu besichtigen, da sie uns in Buenos Aires trotz mehrfacher Dokumentenkontrollen zuerst in den falschen Flieger gesetzt hatten und dann noch gemeinsam mit zwei anderen verwirrten Pärchen per Bus zum anderen Flieger chauffierten. Nun ja … irgendwie kommt man an und immerhin gibt es ein Sandwich unterwegs.

Letzter Punkt, das Land ist nicht billig, vor allem Transporte und Eintritte sind teilweise recht teuer – so ein Tagesausflug zu einem Gletscher summiert sich ruckzuck auf 100 Euro. Aber es ist halt doch Urlaub und man ist bereit, ein paar Euro mehr auszugeben.

So, der Worte sind genug gewechselt. Wir machen uns nun auf den Weg über den südlichen Atlantik nach Südafrika, um in der Wildnis abzutauchen. Da im Krüger-Nationalpark die WiFi-Spots doch eher rar gesät sind, oder hat jemand schon mal eine Giraffe mit Wifi Antenne gesehen?, werden wir uns wahrscheinlich erst in ein-zwei Tagen wieder melden. Aber dann werden wir ausführlich über unsere Begegnung mit den wilden Tieren berichten. Bis dahin alles Gute!

2 Gedanken zu „Argentinien – letzte Anmerkungen

  1. Julia

    I have a funny picture in my head of a giraffe with a wifi transmitter attached to its head. Thanks Attila and Claudia. Enjoy Africa

    Antworten
  2. KlaDoMaPa

    Es ziemt sich für uns begeisterte Leser, für eure Elite-Reiseberichte ausdrücklich zu danken, da nun 75% der Zeit vergangen sind. Ich dachte: ob sich wohl ein Wal traut, euch ein zusätzliches Scheibchen vom Reiseglück zu verschaffen? Aber nun sollen es also Giraffen und Co. richten. Nun denn, wildes Tierleben! MaPa

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu KlaDoMaPa Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert