Heute stand unser letztes großes Abenteuer an – ein Ausflug nach Armenien, um 3 bedeutende Klöster nahe der georgischen Grenze zu entdecken.
Als erstes stellt sich die Frage, wie kommt man da hin? Es gibt sicher günstigere Möglichkeiten, aber wenn man zeitlich eher eingeschränkt ist geht nichts über einen eigenen Faher, den man für einen Tag mietet und der einen vom Guesthouse abholt, über die Grenze fährt und an jeder Sehenswürdigkeit geduldig auf seine Touristen wartet bis diese sich satt gesehen haben an den obskuren Sehenswürdigkeiten des Landes.
Dank unseres Hosts bekamen wir einen guten Tipp, und buchten unseren Fahrer über ein nahes Hotel. Und wie bestellt stand heute morgen um Punkt 9 Uhr ein gepflegter Mercedes mitsamt Chauffeur vor der Tür, der sogar ein paar Brocken Englisch konnte – das war doch schon mal sehr positiv.
Und so schaukelten wir in deutscher Noblesse Richtung armenische Grenze – an beiden Grenzstellen wird man kurz aus dem Wagen gebeten und muß zu Fuß durch die Passkontrolle – das klappte für uns ganz gut – unser Fahrer hatte leider nicht so viel Glück – dank einer Computerpanne standen wir fast 40 Minuten an der armenischen Grenze und drehten Däumchen – aber auf einmal ging es doch wieder ganz schnell – und schon waren wir auf dem Weg zu dem südlichsten unserer 3 Besuchspunkte.
Allein der Weg dorthin ist schon sehr interessant – man fährt durch eine enge Schlucht in der eine völlig veraltete Kupfermine ihr trauriges Dasein fristet und die Umwelt mit tiefen Kratern und Abfällen quält.
Oberhalb der Schlucht liegt eine Hochebene auf der einerseits Teile der Stadt liegen, als auch eines der bedeutendsten Klöster Armeniens. Das Kloster Sanahin stammt aus dem 10. Jh und war zu dieser Zeit eines der wichtigsten geistigen Zentren der armenischen Kirche. Heute ist das Kloster eine unheimlich faszinierende Ruine, die wenige Besucher sieht, wir waren zu Anfangs ganz alleine dort und die dunklen Gänge und Hallen hätten auch jederzeit aus Tolkiens Feder sein können.
Die armenischen Kirchen ähneln nur von außen den georgischen, von innen sieht man einen völlig anderen Baustil, es ist interessant immer wieder neue Formen der Ornamentik zu entdecken – keine Verzierung eines Fensters gleicht der anderen – jede Ecke bietet neue interessante Entdeckungen. Sehr schnell merkt man auch, dass die Kirchen nicht der orthodoxen Kirche zuzuordnen sind, sondern sich die armenische Kirche schon früher abgespalten hat und in ihrer Form eher mit der koptischen Kirche und der äthopischen Kirche zusammenhängen.
Auch im zweiten Kloster ganz in der Nähe – Haghpat – setzt sich dieser Eindruck fort – ein beeindruckender Gebäudekomplex, der mit verschiedenen Kirchen und sogar einem Glockenturm aufwartet – das außerweltliche Erlebnis wurde natürlich vom Wetter unterstützt, das an diesem Tag wirklich kalt und nass war, so dass sich die Klöster das eine oder andere Mal in einer Wolke versteckten.
Am Schluss wartete in Akhtala noch ein besonderes Highlight – eine Kirche aus dem 13. Jh in der die meisten Fresken noch im Orginalzustand erhalten sind. Natürlich ist ein Großteil sehr verblasst aber trotzem beeindrucken die vielen Darstellungen aus der Bibel und man kann ein bisschen erahnen, welche Bedeutung diese Gegend im Mittelalter gehabt haben muss.
Voller neuer Eindrücke ging es wieder zurück nach Georgien, dieses Mal ohne Grenzpropleme und so wurden wir nach einem sehr eindrücklichen Tag abends von unserem “good Driver” wieder im Guesthouse abgeliefert.
Das war noch einmal ein persönliches Highlight für uns – doch morgen geht es schon wieder Richtung Heimat – der nächste Blogbeitrag kommt dann aus München.
Hier sieht alles einsam und renovierungsbedürftig aus. Schade, dass die Gemälde schon stark beschädigt sind. Vielleicht hat auch das Wetter dazu beigetrage, dass alles etwas trostlos aussieht.
Ich hoffe ihr hattet trotzdem einen schönen und eindrucksvollen Tag!