Archiv des Autors: Attila

Radfahren – eine Erlebnisreise

Radfahren haben sie gesagt wäre etwas ganz tolles auf Don Det – der Lonely Panet schwärmt davon, wie man gemütlich zwischen Reisfeldern dahingleitet, malerische Dörfer, Wälder und Wasserfälle entdeckt – alles ganz entspannt und ganz easy ….
…was sie einem nicht sagen, ist, dass wir bei 35 Grad ein lausiges Kinderfahrrad, das die Antithese eines Mountainbikes ist, über Stock und Stein und hart am Abgrund durch die abgebrannten Reisfelder kutschieren und mit den Widrigkeiten von Falschangaben kämpfen mussten – aber im Nachhinhein betrachtet war es trotz all dem Schweiß, dem Staub und der Anstrengung ein wunderbarer Tag mit vielen tollen Erlebnissen.

Los ging es mit dem Ausleihen der Fahrräder – für 1 Euro den Tag darf man über das Angebot nicht meckern, aber klapprig darf ich es wohl noch nennen – egal, los geht es über die noch relativ guten Schlaglochpisten bis zur Brücke nach Don Khon. Hier haben die Franzosen vor über 100 Jahren eine Eisenbahnlinie durch die beiden Inseln gezimmert, um die Mekong-Wasserfälle zu umgehen und ihre Kanonenboote auf dem Landweg den Mekong hinaufzutransportieren – ich möchte hier nicht ins Detail gehen, aber das Ganze war ein recht verrücktes Unterfangen – für alle die mehr wissen wollen ist hier der Link zu Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Don_Det%E2%80%93Don_Khon

Nach der Brücke fährt man durch ein größeres Dorf mit vielen Unterkunftsmöglichkeiten und Restaurants – um uns zu stärken kehrten wir bei einem gemütlichen Laden ein – der Besitzer war doch so überrascht, dass es Gäste gibt, dass er erst einmal seine Tochter anrufen musste – schade nur, wenn diese das Handy auf dem Tisch liegen gelassen hat – alles kein Problem, erst hilft der Junge vom Nachbarstand aus, während er die Tochter mit dem Moped abholt – wir haben ja Zeit – also alles so gar kein Problem – auf jeden Fall war der Kaffee prima und wir konnten uns auf den Weg zum ersten Wasserfall machen.

Ein wunderschöner kleiner Wasserfall wartete auf uns und hier durften wir die ersten sehr interessanten Hängebrücken besichtigen – ein Abenteuer, dass eher für Schwindelfreie gedacht ist – aber ein lohnender Abstecher mit schönen Ausblicken und ein angenehmer Platz, um die Füße im kühlen Mekong zu erfrischen.

Soweit, so gut: nun empfahl der Lonely Planet den Weg nach Süden einzuschlagen, bis zu dem kleinen Fischerort von dem aus seltene Delphine besichtigt werden können – unsere Fahrt wurde nach und nach immer schwieriger und die Brücken immer abenteuerlicher bis wir auf einmal vor dem Nichts standen – die alte Eisenbahbrücke kurz vor dem Ort war einfach zusammengefallen – da es keine Alternativen gab mussten wir unverrichter Dinge wieder umdrehen und die 3 km bis zur Nordspitze über Stock und Stein zurückradeln – ja, ich hör schon wieder, wegen 3 Km ist doch kein Problem – aber bedenke Hitze, Staub und Kinderfahrrad, und so wird jeder Meter zum Workout, vor allem wenn der Lenker so glitschig ist, dass man bei jedem Schlagloch beinahe die Kontrolle verliert.

Nach einer Stärkung nahe der großen Brücke ging es weiter zum zweiten und deutlich größeren Wasserfall – und dieser ist wirklich ein Wahnsinns-Erlebnis – zwar ist er nicht sehr hoch, aber die schiere Fläche, auf der Wasser zu Tale fällt ist einfach beeindruckend – die Bilder können nur ansatzweise vermitteln, was f ein tolles Erlebnis wir hatten.

Natürlich mussten wir noch nach Hause radeln, aber das schafften wir auch fast – bis der Lenker eines Fahrrads endgültig den Geist aufgab und der letze Kilometer nur noch in Schrägstellung gefahren werden konnte – aber irgendwie passte das ganz gut zum Gesamterlebnis.

Auf jeden Fall hatten wir einen tollen Tag, obwohl es ein bisschen einfacher hätte sein können – wer nach Don Det kommt sollte auf jeden Fall einen Ausflug mit dem Rad machen – das macht Spaß haben Sie gesagt 😉

Don Det – ein kleines Inselparadies im Mekong

Nachdem wir in der ersten Woche mehr oder minder von Highlight zu Highlight gestürmt sind, beginnen wir die zweite Woche mit zwei ruhigen Tagen auf Don Det. Diese kleine Insel mitten im Mekong ist Teil von Si Phan Dong – oder 4000 Islands. Natürlich ist die Zahl etwas übertrieben, da müsste man wirklich jeden Grasbüschel, der aus dem Wasser schaut, mitzählen damit diese Zahl annähernd erreicht wird – aber es sind auf jeden Fall eine ganze Menge.

Don Det, das vor vielen Jahren mit ein paar kleinen Bungalows am Strand seinen touristischen Anfang nahm, hat sich in der Zwischenzeit deutlich vergrößert und das erste Hotel mit Pool wartet auf pauschale Touristen. Aber warum kommen die Leute hierher?
Also wir kamen hierher, weil wir auf dem Weg von Kambodscha nach Luang Prabang zwei Tage Nichtstun einschieben wollten. Außerdem sind die Sonnenuntergänge über dem Mekong ein Traum – ein kitschiges Bild jagt das nächste.

Unser Entschleunigungsprogramm beinhaltete heute neben Nichtstun einen 5 Km Radausflug zu einem Strand, um ein bisschen im Mekong zu planschen. Die Fahrräder sind billig und gelinde gesagt Schrott: nach 5 Km auf diesen Kinderrädern spürt man schon seine zusammengestauchten Knochen. Dafür wird man mit einem keinen Strand belohnt , wo der Mekong zwischen zwei Inseln nur ca 1m tief ist. Herrlich erfrischend nach der Hitze der Fahrt.

Morgen versuchen wir, ein paar bessere Fahrräder zu bekommen, denn dann wollen wir auf die Nachbarinsel und ein paar Wasserfälle besuchen – aber alles ganz langsam und entspannt.

Schwierige Anreise nach Laos

Heute stand also wieder ein Reisetag an – im Gegensatz zu den bisherigen Flugreisen war heute ein ausführlicher Landtransport angesagt – insgesamt brauchten wir 6 Transportmittel, um die Strecke von Siem Reap nach Don Det zu meistern. Das wäre auch fast reibungslos verlaufen – wenn, ja wenn wir nicht am verbohrten Idealismus von einer kleinen Gruppe Französinnen beinahe verzweifelt wären und sich unsere Reise deshalb um eine halbe Ewigkeit verzögerte.

Aber ich greife vor – geplant war, mit einer kleinen Busgesellschaft den eher selten gewählten Überlandtrip nach Laos zu unternehmen – die Landgrenze zwischen den beiden Staaten ist ungefähr so belebt wie ein sibirischer Außenposten – dafür 60 Grad heißer. Bevor es losgeht gibt es eine ausführliche Einweisung, was einem an der Grenze erwartet und in welcher Reihenfolge man was wie wann machen muss – narrensicher oder? Ganz wichtig ist der Hinweis, dass auf beiden Seiten der Grenze von den Zöllnern ein so genanntes Stempelgeld in Höhe von 2 Dollar erhoben wird – das ist natürlich Abzocke – aber: kein Geld, kein Stempel – ihr ahnt sicher schon, wo das hinführt, oder?

Pünktich um 8 verließ unser Kleinbus Siem Reap und machte sich auf den Weg nach Stung Treng. Die ersten Kilometer gingen recht zäh bis wir endlich Siem Reap hinter uns lassen und der Fahrer richtig loslegen konnte- hier ein ganz großes Lob an den Fahrer – wir haben uns richtig gut aufgehoben gefühlt. Dank seiner flotten und vorausschauenden Fahrweise schafften wir die 300km in knappen 5 Stunden – nicht schlecht auf teilweise recht schlechten Landstraßen, oder?

Nach einer Stunde Pause ging es kurz vor 14 Uhr auf die nächste Etappe – 1 Stunde Fahrt mit neuem Minivan zur Grenze – trotz der wirklich schlechten Straße waren wir auch wirklich um 15 Uhr dort. Eigentlich sollte alles nun recht flott gehen und wir mit etwas Glück gegen 16 Uhr auf Don Det ankommen.

Nun nahm das Elend aber seinen Lauf – und zwar im wörtlichen Sinne. Der Minibus darf die Grenze nämlich nicht überqueren, deshalb darf man mit seinem Gepäck erst einmal die 100 Meter bis zur kambodschanischen Ausreise in brütender Sonne laufen – hier bekommt man seinen Ausreisestempel – nachdem man die 2 Dollar Bakschisch bezahlt hat – und hier wurden die Französsinnen erstmals auffällig und verweigerten, das Geld zu zahlen. Nach längerem Hin und Her gaben die Zollbeamten auf und die Französinnen und wir gingen nun die rund 300m in Richtung Laos, immernoch bei 34 Grad und sengender Sonne

Hier muss man nun ein Visa on Arrival beantragen – das kostet 30 Dollar und dauert so ungefähr 10 Minuten – danach geht es an Schalter 2 – und hier werden wieder 2 Dollar Bakschisch notwendig, damit der Pass wieder ausgehändigt wird. Sprich, alles in alllem dauert der Vorgang insgesamt ne halbe Stunde und es könnte mit Gefährt Nummer 5 – einem Sŏrngtăaou sprich Jumbo sprich Klein-Lkw mit Sitzbank auf Ladepritsche weitergehen. Aber halt, 4 Damen fehlen, die haben wieder versucht, die 2 Dollar nicht zu zahlen und die Laoten haben einfach dicht gemacht – sprich Pass einbehalten und Visaschalter geschlossen. Nun folgten hektische Diskussionen, Telefonate und Weigerungen auf beiden Seiten, was unsere Weiterreise um eine Stunde verzögerte – die restliche Gruppe war mehr als genervt und am Ende verließen wir die Grenze ohne die Kleingruppe – keine Ahnung, was jetzt aus ihnen geworden ist – aber auf jeden Fall verloren wir durch diese Aktion fast 90 Minuten an der Grenze.

Da fiel es schon fast nicht mehr ins Gewicht, dass unser Jumbo 500m vor dem Fähranleger ohne Benzin liegen blieb und wir die letzten Meter bis zum Boot – brütende Hitze und so – wieder zu Fuß zurücklegen mussten.

Belohnt wurden wir aber durch einen herrlichen Sonnenuntergang und einem schönen Zimmer – wir hatten hier deutlich mehr Touristen erwartet, aber alle Restaurants sind leer und auch in den Hotels gibt es nur wenig Gäste – wir werden mal morgen versuchen herauszufinden wo denn alle hin sind 😉 Ansonsten steht natürlich ausruhen auf dem Programm und Sonnenuntergang schauen.

Tempel von Angkor Wat – eine Zusammenfassung

Heute haben wir den dritten Tag wunderschöne Tempel im Großraum Angkor Wat besichtigt. Heute weiche ich mal vom üblichen Schema ab und gebe eine kurze Übersicht, was Ihr bei einem Besuch der Tempel in Angkor Wat beachten solltet. Damit es nicht zu eintönig wird lockere ich das Ganze mit einer Auswahl von Tempelbildern des heutigen Tages auf.

Die Anreise nach Siem Reap – das Gateway zu den Tempeln – ist heutzutage recht einfach – von vielen asiatischen Städten gibt es mehrmals täglich Flüge hierher – am häufigsten von Singapur, Kuala Lumpur und Bangkok. Unterkünfte gibt es hier wie Sand am Meer: für jede Preisklasse gibt es genau das Richtige – ich selbst bin großer Fan vom Golden Banana Boutique Hotel. Nach 2002 und 2007 ist das mein dritter Aufenthalt hier – es ist faszinierend zu sehen, wie dieses lokale Unternehmen sich von kleinen Anfängen mit mehreren Bambushütten zu drei stilvollen Häusern mit zwei Pools gemausert hat. Dabei hat sich das Hotel auf die Fahnen geschrieben, jungen Menschen hier eine Ausbildung zu bieten und so neue Fachkräfte aufzubauen. Das Personal ist unheimlich nett und zuvorkommend und der Gast wird mit jeder Menge Herzlichkeit beinahe erdrückt. Wir haben uns hier 4 Nächte sehr wohl gefühlt.


Um die Tempel zu besichitigen gibt es verschiedene Transportmögichkeiten – für die näheren ist ein Tuk-Tuk eine gute Wahl. Für alles, was ein bisschen weiter weg ist sollte man sich den Luxus eines Autos gönnen, sonst wird die Fahrt zu einer Quälerei. In Theorie kann man sich auch ein Fahrrad leihen, aber bei über 30 Grad 15-20Km zu strampeln ist eher was für Liebhaber. Falls man den Transport nicht über seine Unterkunft organisieren möchte, findet sich an jeder Straßenecke ein freundlicher Fahrer, der einen für 15-25 Dollar pro Tag zu den Tempeln fährt.

Eintrittskarten müssen vorab an einer zentralen Ticket Office gekauft werden, welches im Niemandsland zwischen Siem Reap und den Tempeln liegt. Keine Sorge, jeder Fahrer weiß wo und bringt einen vorher da hin. Kostenpunkt ist in der Zwischenzeit 37 Dollar für einen Tag und 62 f 3 Tage – es gibt auch noch 7 Tages-Tickets, aber das ist wirklich was f Liebhaber.

Persönlich empfehle ich das 3 Tagesticket, weil ich dann genug Zeit habe, alle Tempel, die mich interessieren, ohne Zeitdruck und Hetze anzuschauen. In der Regel gibt es zwei Standardrouten, die von den Fahrern abgefahren werden: die kleine Runde mit den großen Highlights Angkor Wat, Bayon und Ta Prom und noch ein paar weiteren interessanten Tempeln, und die “große” Runde, auf der weniger bekannte, aber nicht minder schöne Tempel wie zum Beispiel Prea Kahn, Ta Som und Bantey Kdei liegen. Darüber hinaus gibt es im Umkreis von bis zu 60km noch viele weitere Tempel, wie zum Beispiel unsere Auswahl von gestern oder die Tempel der Rolus Gruppe. Normalerweise kann man sich sein eignes Tempelmenü zusammenstellen, aber es hat schon seine Berechtigung, die zwei Standardrouten abzufahren.

Kommen wir zum letzten Punkt: wie vermeide ich die Massen. Hierzu hat jeder Blog und jeder Reisführer ganz eigene Ansichten. Zum Beispiel steht im Lonely Planet, dass man direkt nach dem Sonnenaufgangsspektakel Angkor Wat besichtigen soll – in der Zwischenzeit machen aber die meisten Tourgruppen genau das und fahren erst anschließend die chinesiche Gruppe zum Frühstück ins Hotel – deshalb haben wir Angkor ganz ans Ende des ersten Tages gestellt, erlebten am Nachmittag einen fast leeren Tempel und genossen im Schatten die wunderbaren Steinmetzarbeiten. Ansonsten hatten wir in fast allen Tempeln immer die Möglichkeit, ruhige Ecken und Zeiten zu finden – es hilft, wenn man einfach mal eine Tourgruppe aussitzt und danach auf einmal fast allein im Tempel ist – die einzige Ausnahme ist Ta Prom – der Lara Croft Tempel ist ein Instagrammparadies und die Leute stehen Schlange für den perfekten Shot.

Die Bilder heute stammen vor allem aus den Tempeln Prea Khan, Neak Pean, Ta Som, East Mebon, Bantey Samre und Bantey Kdei.

….ansonsten verlassen wir heute Kambodscha und machen uns morgen auf dem Landweg nach Laos. Wir sind schon gespannt, was f Abenteuer auf dem Weg dorthin auf uns warten – viel Spaß beim Lesen!

Heutiges Tempelmenü: pink – nass – verwunschen…

Unser zweiter Besichtigungstag startete zum Glück nicht ganz so früh, denn heute kamen wir ganz ohne Sonnenaufgang aus – aber wegen der Hitze und der Entfernung,  war ein Aufbruch um 07:00 Uhr trotzdem notwendig. Dafür tauschten wir unser treues Tuk-Tuk gegen eine stattliche Limousine – 140km im Tuk Tuk kann man machen …. muss man aber nicht 😉 Außerdem standen nur drei Tempel auf dem Menü, und deshalb blieb noch genügend Zeit für die eine oder andere Erfrischung.

Als ersten Gang ging es nach Banteay Srei, auch als Frauentempel oder “pink citadel” bekannt. Dieser wunderschöne kleine Hindutempel liegt in einiger Entfernung von den Haupttempeln und besticht vor allem durch seine wunderschönen Steinmetzarbeiten – jeder Türstock, Kapitel und Figur wurde mit einer Detailtiefe ausgeführt, dass es eine wahre Freude ist, jeden einzelnen Stein in Ruhe zu betrachten und das beste Fotomotiv zu suchen. Wenn man bedenkt, dass dieser Tempel über 1000 Jahre alt ist es erstaunlich, wie versiert die Khmer-Steinmetze schon damals waren und wie gut die Arbeiten die Zeit überdauert haben.

Das zweite Heiligtum ist gar nicht so einfach zu erreichen – wir mussten erst einmal  1,5 Km durch den Dschungel über Stock und Stein wandern, um zu dem kleinen Wasserfall zu kommen, wo dieses kleine Heiligtum zu besichtigen ist – 1500m – hört sich nicht unbedingt nach viel an – aber bei 34 Grad, 75% Luftfeuchtigkeit und bergauf waren wir froh, dass es dort vor Ort noch ein Getränkestand gab, um Flüssigkeit und Kalorien aufzufüllen. Das Heiligtum selber sind hauptsächlich ein paar Steinskulpturen im Wasser und viele Tausende Lingas – Fruchtbarkeitssymbole – aber die Stimmung und die Einzigartigkeit machen für mich den größten Reiz hier aus und machen diesen anstrengenden Abstecher lohnenswert.

Von hier aus ging es noch eine weitere Stunde mit dem Auto weiter zu unserem letzten Tempel – Beng Mealea, einer meiner ganz persönlichen Favoriten – der Tempel ist ähnlich wie Ta Prom noch immer komplett vom Dschungel überwuchert – aber im Gegensatz zu dem berühmten Lara Croft-Tempel wurde hier fast gar nichts aufgeräumt. Hier kommt ein bisschen Indiana Jones-Feeling auf, dass wir diesen Tempel neu entdeckt haben und die ersten Europäer sind, die den Tempel gefunden haben – natürlich hilft es, dass durch die Entfernung von fast 60 km von Siem Reap nur wenige Touristen und noch weniger Tourgruppen hierherkommen. So hatten wir diesen Tempel fast für uns allein und konnten diese verwunschene Stimmung auf uns wirken lassen – ein einmaliges Erlebnis!

Morgen kommt dann noch der dritte und letzte Tempeltag, wieder mit unserem Tuk-Tuk – wir freuen uns schon auf unseren Fahrer und sind gespannt, was wir wieder Spannendes erleben  – viel Spaß beim Lesen

Weltkulturerbe im Dschungel Kambodschas

Heute war der erste Tag unserer dreitägigen Tempeltour durch die verschiedenen Tempelgruppen rund um Angkor Wat, Bayon und Ta Prom. Wie es sich gehört startet so ein Besichtigungstag mit dem Sonnenaufgang über Angkor Wat – leider hat die Sonne kein Einsehen, wann unsereins aufstehen will und so bleibt einem nichts anderes übrig, sich morgens um 04:30 aus dem Bett zu quälen, um in stockdunkler Nacht mit dem Tuk-Tuk Fahrer seines Vertrauens nach Angkor zu schaukeln. Überraschenderweise hatten ein oder zwei andere Menschen dieselbe Idee, und so trifft man sich mit halb China und einem bunten Mix aus dem Rest der Welt vor den Toren Angkors, um das Licht zu erwarten. Erstuanlicherweise ist trotz der Masse der Menschen eine sehr friedliche Stimmung und fast jeder bekomt seinen persönlichen Angkor-Moment, der im Bild festgehalten wird.

Um den Massen anschließend zu entgehen, änderten wir die Reihenfolge der zu besichtigenden Tepel ein klein wenig  – das verwirrte unseren Fahrer ein bisschen, aber dann war er bereit, uns in gewünschter Reihenfolge durch die Tempel zu fahren.

Hier noch ein kleiner Einschub für alle, die mit der Größe von Angkor Wat und den ganzen anderen Tempeln nicht so vertraut sind – Die Tempel verteilen sich auf einer Fläche, die deutlich größer als München ist und f Individualreisende ist in der Regel das Tuk-Tuk das Gefährt, das einen von einem Highlight zum anderen schaukelt. Unser Fahrer kennt natürlich alle Schleichwege und bringt uns immer zielsicher zu den etwas ruhigeren Plätzen, die gerade nicht so überlaufen sind.

In der Regel gibt es zwei Rundkurse, auf denen man die jeweils wichtigsten Tempel erfährt – wir haben heute die kleine Runde gemacht und dabei insgesamt 8 Tempel besichtigt, wobei Angkor Wat selber der größte ist und mit seinen 160 Hektar als eines der größten religiösen Gebäude der Welt gilt.

Neben Angkor Wat  ist der zweite berühmte Tempel der Bayon mit seinen vielen faszinierenden Gesichtern – dieser Haupttempel stand im 12. Jh mitten in der Stadt Angkor Thom, die mit einer geschätzten Einwohnerzahl von einer Million zu den größten Städten der damaligen Welt zählte.

Für die meisten Besucher ist aber Ta Prom das wahre Highlight – ein Tempel, der von riesigen Bäumen überwuchert ist und schon bei Tomb Raider im Kino zu sehen war.

Mein persönliches Highlight sind aber die vielen Apsaras (himmlische Wesen), die fast jeden Tempel verzieren und von denen es keine zwei Gleichen gibt – hier haben sich damals die Künstler wahrlich immer wieder selbst übertroffen.

…und welcher Tempel gefällt euch am Besten?

Sonnenuntergang über der Ebene von Angkor Wat

Der heutige Tag stand erst einmal wieder im Zeichen des Transits. Siem Reap, das Gateway zu Angkor Wat, ist ja nur ein Katzensprung entfernt, aber natürlich muss auch dieser kurze Weg ausgiebig gewürdigt werden – also erst einmal ein Taxi finden und dann eine Stunde durch den morgendlichen Berufsverkehr gondeln, der zu dieser Zeit zu Glück noch sehr dezent war. Am Flughafen war der Baggage Drop von Air Asia in überschaubarem Rahmen chaotisch, aber wir hatten zum Glück genug Zeit und konnten das Schauspiel recht entspannt bestaunen. Zu unserem Erstaunen war dagegen bei der Ausreise und dem Sicherheitscheck fast nichts los – so dass wir mehr als pünktlich am Gate ankamen.

Der kurze Flug war eine echte Herausforderung, die Zeit war viel zu knapp, um alle Einreiseformalitäten auszufüllen, den Nebenleuten aus Argentinien die Feinheiten des Visa-Formulars zu erklären und alle ausgeliehenen Stifte wieder einzusammeln – wirklich sehr unterhaltsame 40min 😉

Zum Glück hatten wir als gut organisierte Deutsche ja unser Visa schon online beantragt und konnten direkt zum freundliche Einreisebeamten gehn, wohingegen der Rest erst mal in die Schlange für das Visa on Arrival abbog, die immer länger wurde 😉

Unser Hotel hatte uns einen sehr freundlichen Tuk Tuk-Fahrer geschickt, der uns in Windeseile (dezente Ironie) direkt zum Hotel brachte. Das Hotel kenne ich von früheren Besuchen in Siem Reap und das Personal ist immer noch so freundlich und zuvorkommend wie ich es bei den zwei anderen Besuchen kennengelernt habe.

Bevor ich mich jetzt noch weiter verzettele zurück zum Sonnenuntergang: unser sehr freundlicher und kompetenter Fahrer brachte uns nach Pre Rup, einer wunderschönen Tempelruine, von der aus man den Sonnenuntergang über der Ebene von Angkor betrachten konnte. Wie in Angkor nicht unüblich waren wir nicht ganz alleine hier, aber es ließ sich immer wieder ein Plätzchen für Ruhe und den perfekten Shot finden – aber genug der Worte, hier abschließend zwei Bilder, die die Stimmung perfekt einfangen –

… nun, ich hoffe ich habe nicht zuviel versprochen – morgen schauen wir uns dann den Sonnenaufgang an – da geht es schon um 5 Uhr los – das wird ein Spaß!

Ein Tag in Bangkok

Nach dem dringenden Schlaf sind wir heute gut ausgeruht in unseren Sightseeing Tag gestartet. Auf dem Programm standen die großen touristischen Highlights der Stadt:
Wat Phra Kaew (Jadebuddha), Königspalast, Wat Pho und Wat Arun.

Natürlich ist an diesen Orten der Touristenandrang am größten, da aber die meisten Touristen in Gruppen organisiert sind werde diese durch die Tempel und Palastanlagen zügig durchgeschleust oder durchgejagt. Deshalb konnten wir in den meisten Fällen immer wieder auch sehr ruhige Ecke finden und viele schöne Details in Ruhe betrachten.

Besonders beeindruckt haben uns die wunderschönen Wandgemälde, die in ausdrucksstarken Bildern Sagen und Geschichten erzählen – wie in einem riesengroßen Wimmelbild kann man spannende, lustige und selbst grausame Darstellungen entdecken. Einer der lustigsten Gestalten war ein fliegender Elefant, der sehr grazil daherkam.

Der Jadebuddha wirkt auf den ersten Blick recht unscheinbar, aber seine religiöse Bedeutung und Wert sind unbezahlbar. Aber neben diesem gibt es , wie auf jedem Tempelgelände, mehrere Tempelhallen in denen verschiedene Buddhas verehrt werden und in jedem ist die Stimmung ein klein wenig anders. Natürlich muss man sich jedesmal etwas Zeit nehmen, das heisst, vorher Schuhe ausziehen, reinschleichen und einen Platz auf dem Boden suchen, Beine unterschlagen, dass diese nicht in Richtung Buddha zeigen und dann einfach den Raum auf sich wirken lassen – sehr entspannend.

Der Königspalast selber ist nicht zu besichtigen, man kann nur von außen ob der Größe und des Schmucks staunen – es lohnt sich trotzdem absolut, diese schönen Gebäude von außen sehen.

Das nächste Highlight liegt nur ein paar Straßen weiter –  Wat Pho, der für seinen riesigen liegenden Buddha bekannt ist. Auf 46m Länge liegt der Buddha in seiner eigenen Halle und ist von Kopf bis zu den Sohlen einfach nur beeindruckend – vor allem die Sohlen, auf denen 108 Eigenschaften Buddhas in Allegorien dargestellt sind, sind ein großartiges Meisterwerk, das viele überraschende und interessante Bildergeschichten darstellt.
Neben vielen weiteren interessanten Höfen und Hallen ist der Tempel vor allem auch für seine Massageschule bekannt: dort haben wir uns eine halbe Stunde durchkneten lassen, um fit für die letzte Tempelanlage zu sein.

Wat Arun – der Tempel der Morgenröte – liegt auf der anderen Seite des Chao Phraya und kann bequem mit der Fähre erreicht werden. Der Tempel ist mit unzähligen Porzellanscherben dekoriert, die als Ballast von chinesischen Schiffen mitgeführt wurde, und hier wunderschön recycelt wurden.

Das war unsere ausführliche touristische Highlighttour durch Bangkok, heute Abend werden wir in Chinatown verschiedene Streetfood-Stände ausprobieren bevor es morgen schon weiter nach Kambodscha geht.

Alle Wege führen nach Bangkok

Bangkok ist eine der meistbesuchten Städte der Welt – jährlich kommen hier über 20 Millionen Besucher aus allen Herren Ländern an. Egal ob als Touristen, Geschäftsleute oder Backpacker, die endlich ihr neues Tatto stechen lassen wollen – jeder, der in Südostasien reist, kommt über kurz oder lang an Bangkok als Gateway nicht vorbei.

Auch unsere Südostasienrundreise startet hier – und da wir zeitlich inflexibel waren und der Preis eine große Rolle spielte, entschieden wir uns für den Kompromiss Air China. Natürlich bedeutet das im speziellen ein 9h Flug nach Peking und dann weitere 5h von Peking nach Bangkok. Diese Variante sollte man tunlichst meiden, wenn man nicht ein bisschen Zeit mitbringt 😉

Ich möchte den ersten Tag dazu nutzen, ein paar Gedanken zu Air China zu Papier zu bringen. Fangen wir von vorne an – günstig ist der Flug mit seinen guten 600 Euro auf jeden Fall – die anderen Airlines, egal ob aus Europa oder dem Golf lagenso kurz vor Weihnachten rund 200 Euro drüber. Also erster Daumen hoch…Die ersten negativen Punkte sammelt Air China beim Web-check-in – dieser ist so kompliziert, dass ich nur empfehlen kann, es sein zu lassen – wer sich mit diesem System anlegt muss ein Masochist sein. Das Unterhaltungsprogramm ist eher schlicht aber es gibt Video on Demand und ausreichend Filme, um einen 9h beschäftigt zu halten.  Das Essen ist reichhaltig aber eher durchschnittlich – aber ein Highlight war der echte bayrische Wurstsalat und das Rotkraut auf dem Weg nach Peking. Insgesamt eine Airline, die ihren Zweck erfüllt aber sonst auch nichts. Wir waren trotzdem recht zufrieden mit dem Erlebnis.

In Peking durften wir morgens um 5 das Terminal 3 unsicher machen – eine wirklich grozügige Anlage, die neben den vielen Shoppinganeboten auch zwei kleine chinesische Gärten bietet.

Nach gefühlt 20h in Transit heißt es nun Bangkok, wir kommen – wir starten hier mit der Spurensuche, warum so viele Menschen diese Stadt besuchen. unseren ersten Tempel haben wir auch schon besichtigt und in einer Garküche gegessen – wie ihr seht sind wir im Plan 😉

…morgen hoffentlich mehr!

Rundreise Südostasien 2018

Nach über 10 Jahren geht es diesen Winter wieder einmal in Richtung Südostasien. Ich bin schon sehr gespannt wie sehr sich die Region in den letzten Jahren verändert hat und ob ich Luang Prabang wiedererkenne 😉 Für alle, die uns wieder auf unserer Reise begleiten wollen, starte ich mit einer Übersicht welche Länder, Orte und Attraktionen wir auf unserer dreiwöchigen Reise besuchen wollen:

Los geht es mit einer kurzen Stippvisite in Bangkok, hier steht natürlich das Essen, die Straßenmärkte und die großen Tempel im Fokus. Ein kurzer Flug bringt uns nach Siem Reap in Kambodscha. Hier gönnen wir uns 3,5 Tage, um die Tempel und Ruinen im Gebiet von Angkor Wat zu entdecken. Vor allem hier wird sich zeigen welchen Einfluss der Tourismus in der Region über die Jahre gehabt hat. Bei meiner ersten Reise hierher besuchten rund eine halbe Million Touristen die Tempel, letztes Jahr stieg die Zahl auf über 2 Millionen.

Um uns von der Menge an Tempeln und der anstrengenden Fahrt nach Laos zu erholen gönnen wir uns einen kleinen Strandurlaub in Si Phan Dong. Im Westen sind diese Inseln im Mekong auch als “4000 Inseln” bekannt. Das wichtigste hier sind Hängematte, Radfahren, Reisfelder und Sonnenuntergänge über dem Mekong. Natürlich kommt nach so einem entspannter Kurzurlaub erst einmal ein umfangreicher Reisetag. Also rein ins Boot, rüber zum Festland dann mit schwankendem Bus nach Pakse, um am späten Nachmittag den Flug nach Luang Prabang im Norden des Landes zu erwischen.

Luang Prabang,  die alte Königsstadt am Mekong ist für mich immer eine Oase der Ruhe gewesen – hier laufen die Uhren deutlich langsamer und das Leben im Takt der vielen Klöster ist immer noch genauso geruhsam wie vor 100 Jahren. Hier werden wir neben den Besuchen von Wasserfällen, Klöstern und Palästen auch einen Kochkurs besuchen. Wir sind schon sehr gespannt darauf die laotische Küche durch eigene Erfahrung besser zu verstehen.So, nun kommt natürlich wieder ein Reisetag 😉 Die Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng ist eine epische Angelegenheit, die den Rahmen  der Erzählung sprengen würde – ich werde gerne berichten welche Variante, Route und Gefährt wir gewählt haben um diese 200KM zu überbrücken…und was der Fahrer dann wirklich macht – nur soviel sei verraten je nach Glück und Wetter kann die Fahrt zwischen 4 und 8h dauern.

Vang Vieng bietet eine der spektakulärsten Landschaften in Laos mit Bergen, Höjlen, unbd Flüsse die zum Wandern, Kayaking und Caving einladen. Leider war Vang Vieng auch jahrelang einer der schlimmsten Backpacker – Hangouts der Welt mit vielen negativen Begleiterscheinungen. Jedes Jahr starben hier einige Backpacker, die nach dem Genuß von Rauschmittel im Fluß ertranken oder beim Caving abstürzten. Auf Druck von einigen Ländern wurden 2012 alle Rave Bars am Fluß geschlossen und Vang Vieng erfindet sich seitdem als familienfreundliche Adventure Destination neu. Hier werden wir bei einer Französisch-laotischen Familie wohnen und hoffentlich einen kleinen Einblick in das alltägliche laotische Leben bekommen

An Silvester fahren wir dann in die Hauptstadt Vientianne, mal sehen was die diplomatische Expat Community an Silvester auf die Beine stellt – auf jeden Fall wird es deutlich ruhiger als in Deutschland – von hier ist es nur noch ein kurzer Flug nach BangkoK und voilà nach 3 Wochen geht es schon wieder zurück nach Deutschland.