Der Palastbezirk – eine Welt für sich

Heute Morgen genossen wir zwei Stunden Terrassenruhe mit Blick auf einen schweren tropischen Regen – nicht ganz so unangenehm wie Regen in Deutschland, denn es hatte immer noch über 25 Grad 😉 Danach besichtigten wir den Kraton, den Palast des Sultans von Yogyakarta.

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Während wenige Meter entfernt der Verkehr braust und Geschäfte gemacht werden, scheint im Palast die Zeit still zu stehen. Der Kraton ist ein ganzer Bezirk mit Wohnhäusern, kleinen Läden, Schulen und Moscheen; der innere Bereich ist von einer Mauer umgeben und nur an wenigen Stellen zugänglich. In einem abgeschotteten Teil wohnt immer noch der Sultan mit seiner Familie; im für Touristen zugänglichen Bereich sitzen überall ältere Herren von der Palastwache im Batik-Wickelrock mit Krummdolch am Rücken und schauen in die Gegend. Der Palast besteht aus mehreren Innenhöfen mit luftigen Pavillons und Gebäuden, in denen Fotos und Ausstellungsstücke zum Leben der Sultansfamilie zu bewundern sind. Alles ist von Regeln und Traditionen geprägt: die Zubereitung der Speisen, die Auswahl des Batik-Musters am Kleid (zum Beispiel trägt eine Schwangere ab dem 7. Monat ein anderes Muster als vorher),  die Musik- und Tanz-Darbietungen … Als wir uns einmal aus Versehen fast in den privaten Teil des Palastes hineinverirrt hatten, sahen wir auch eine edle Dame mit mehreren Dienerinnen, alle in Batikgewändern und mit hochgesteckten Haaren, über den Hof huschen, die Dame in der Mitte wurde von den anderen mit einem goldenen Schirm vor der Sonne  (oder den letzten Regentröpfchen) geschützt.

Mehr Freiheit genoss zumindest der Herr des Hauses in seinem Badegarten. Dort gab es ein schönes großes Schwimmbecken (durch hohe Mauern vom umliegenden Park abgetrennt), in dem die Frauen des Sultans baden gingen, während er ihnen von einem kleinen Turm aus zusah. Auf der anderen Seite gab es ein kleineres Bad für ihn allein, und in der Mitte ein schattiges Gemach für seine Rendezvous.

Auch die Wohnviertel direkt am Palast sind eine Insel der Ruhe im Vergleich zur übrigen Stadt, wo wir noch eine ganze Zeit herumschlenderten, bevor wir zum Mittagessen und zum zweiten Teil des Tagesprogramms zurückfuhren.

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