Schlagwort-Archive: Kambodscha

Schwierige Anreise nach Laos

Heute stand also wieder ein Reisetag an – im Gegensatz zu den bisherigen Flugreisen war heute ein ausführlicher Landtransport angesagt – insgesamt brauchten wir 6 Transportmittel, um die Strecke von Siem Reap nach Don Det zu meistern. Das wäre auch fast reibungslos verlaufen – wenn, ja wenn wir nicht am verbohrten Idealismus von einer kleinen Gruppe Französinnen beinahe verzweifelt wären und sich unsere Reise deshalb um eine halbe Ewigkeit verzögerte.

Aber ich greife vor – geplant war, mit einer kleinen Busgesellschaft den eher selten gewählten Überlandtrip nach Laos zu unternehmen – die Landgrenze zwischen den beiden Staaten ist ungefähr so belebt wie ein sibirischer Außenposten – dafür 60 Grad heißer. Bevor es losgeht gibt es eine ausführliche Einweisung, was einem an der Grenze erwartet und in welcher Reihenfolge man was wie wann machen muss – narrensicher oder? Ganz wichtig ist der Hinweis, dass auf beiden Seiten der Grenze von den Zöllnern ein so genanntes Stempelgeld in Höhe von 2 Dollar erhoben wird – das ist natürlich Abzocke – aber: kein Geld, kein Stempel – ihr ahnt sicher schon, wo das hinführt, oder?

Pünktich um 8 verließ unser Kleinbus Siem Reap und machte sich auf den Weg nach Stung Treng. Die ersten Kilometer gingen recht zäh bis wir endlich Siem Reap hinter uns lassen und der Fahrer richtig loslegen konnte- hier ein ganz großes Lob an den Fahrer – wir haben uns richtig gut aufgehoben gefühlt. Dank seiner flotten und vorausschauenden Fahrweise schafften wir die 300km in knappen 5 Stunden – nicht schlecht auf teilweise recht schlechten Landstraßen, oder?

Nach einer Stunde Pause ging es kurz vor 14 Uhr auf die nächste Etappe – 1 Stunde Fahrt mit neuem Minivan zur Grenze – trotz der wirklich schlechten Straße waren wir auch wirklich um 15 Uhr dort. Eigentlich sollte alles nun recht flott gehen und wir mit etwas Glück gegen 16 Uhr auf Don Det ankommen.

Nun nahm das Elend aber seinen Lauf – und zwar im wörtlichen Sinne. Der Minibus darf die Grenze nämlich nicht überqueren, deshalb darf man mit seinem Gepäck erst einmal die 100 Meter bis zur kambodschanischen Ausreise in brütender Sonne laufen – hier bekommt man seinen Ausreisestempel – nachdem man die 2 Dollar Bakschisch bezahlt hat – und hier wurden die Französsinnen erstmals auffällig und verweigerten, das Geld zu zahlen. Nach längerem Hin und Her gaben die Zollbeamten auf und die Französinnen und wir gingen nun die rund 300m in Richtung Laos, immernoch bei 34 Grad und sengender Sonne

Hier muss man nun ein Visa on Arrival beantragen – das kostet 30 Dollar und dauert so ungefähr 10 Minuten – danach geht es an Schalter 2 – und hier werden wieder 2 Dollar Bakschisch notwendig, damit der Pass wieder ausgehändigt wird. Sprich, alles in alllem dauert der Vorgang insgesamt ne halbe Stunde und es könnte mit Gefährt Nummer 5 – einem Sŏrngtăaou sprich Jumbo sprich Klein-Lkw mit Sitzbank auf Ladepritsche weitergehen. Aber halt, 4 Damen fehlen, die haben wieder versucht, die 2 Dollar nicht zu zahlen und die Laoten haben einfach dicht gemacht – sprich Pass einbehalten und Visaschalter geschlossen. Nun folgten hektische Diskussionen, Telefonate und Weigerungen auf beiden Seiten, was unsere Weiterreise um eine Stunde verzögerte – die restliche Gruppe war mehr als genervt und am Ende verließen wir die Grenze ohne die Kleingruppe – keine Ahnung, was jetzt aus ihnen geworden ist – aber auf jeden Fall verloren wir durch diese Aktion fast 90 Minuten an der Grenze.

Da fiel es schon fast nicht mehr ins Gewicht, dass unser Jumbo 500m vor dem Fähranleger ohne Benzin liegen blieb und wir die letzten Meter bis zum Boot – brütende Hitze und so – wieder zu Fuß zurücklegen mussten.

Belohnt wurden wir aber durch einen herrlichen Sonnenuntergang und einem schönen Zimmer – wir hatten hier deutlich mehr Touristen erwartet, aber alle Restaurants sind leer und auch in den Hotels gibt es nur wenig Gäste – wir werden mal morgen versuchen herauszufinden wo denn alle hin sind 😉 Ansonsten steht natürlich ausruhen auf dem Programm und Sonnenuntergang schauen.

Tempel von Angkor Wat – eine Zusammenfassung

Heute haben wir den dritten Tag wunderschöne Tempel im Großraum Angkor Wat besichtigt. Heute weiche ich mal vom üblichen Schema ab und gebe eine kurze Übersicht, was Ihr bei einem Besuch der Tempel in Angkor Wat beachten solltet. Damit es nicht zu eintönig wird lockere ich das Ganze mit einer Auswahl von Tempelbildern des heutigen Tages auf.

Die Anreise nach Siem Reap – das Gateway zu den Tempeln – ist heutzutage recht einfach – von vielen asiatischen Städten gibt es mehrmals täglich Flüge hierher – am häufigsten von Singapur, Kuala Lumpur und Bangkok. Unterkünfte gibt es hier wie Sand am Meer: für jede Preisklasse gibt es genau das Richtige – ich selbst bin großer Fan vom Golden Banana Boutique Hotel. Nach 2002 und 2007 ist das mein dritter Aufenthalt hier – es ist faszinierend zu sehen, wie dieses lokale Unternehmen sich von kleinen Anfängen mit mehreren Bambushütten zu drei stilvollen Häusern mit zwei Pools gemausert hat. Dabei hat sich das Hotel auf die Fahnen geschrieben, jungen Menschen hier eine Ausbildung zu bieten und so neue Fachkräfte aufzubauen. Das Personal ist unheimlich nett und zuvorkommend und der Gast wird mit jeder Menge Herzlichkeit beinahe erdrückt. Wir haben uns hier 4 Nächte sehr wohl gefühlt.


Um die Tempel zu besichitigen gibt es verschiedene Transportmögichkeiten – für die näheren ist ein Tuk-Tuk eine gute Wahl. Für alles, was ein bisschen weiter weg ist sollte man sich den Luxus eines Autos gönnen, sonst wird die Fahrt zu einer Quälerei. In Theorie kann man sich auch ein Fahrrad leihen, aber bei über 30 Grad 15-20Km zu strampeln ist eher was für Liebhaber. Falls man den Transport nicht über seine Unterkunft organisieren möchte, findet sich an jeder Straßenecke ein freundlicher Fahrer, der einen für 15-25 Dollar pro Tag zu den Tempeln fährt.

Eintrittskarten müssen vorab an einer zentralen Ticket Office gekauft werden, welches im Niemandsland zwischen Siem Reap und den Tempeln liegt. Keine Sorge, jeder Fahrer weiß wo und bringt einen vorher da hin. Kostenpunkt ist in der Zwischenzeit 37 Dollar für einen Tag und 62 f 3 Tage – es gibt auch noch 7 Tages-Tickets, aber das ist wirklich was f Liebhaber.

Persönlich empfehle ich das 3 Tagesticket, weil ich dann genug Zeit habe, alle Tempel, die mich interessieren, ohne Zeitdruck und Hetze anzuschauen. In der Regel gibt es zwei Standardrouten, die von den Fahrern abgefahren werden: die kleine Runde mit den großen Highlights Angkor Wat, Bayon und Ta Prom und noch ein paar weiteren interessanten Tempeln, und die “große” Runde, auf der weniger bekannte, aber nicht minder schöne Tempel wie zum Beispiel Prea Kahn, Ta Som und Bantey Kdei liegen. Darüber hinaus gibt es im Umkreis von bis zu 60km noch viele weitere Tempel, wie zum Beispiel unsere Auswahl von gestern oder die Tempel der Rolus Gruppe. Normalerweise kann man sich sein eignes Tempelmenü zusammenstellen, aber es hat schon seine Berechtigung, die zwei Standardrouten abzufahren.

Kommen wir zum letzten Punkt: wie vermeide ich die Massen. Hierzu hat jeder Blog und jeder Reisführer ganz eigene Ansichten. Zum Beispiel steht im Lonely Planet, dass man direkt nach dem Sonnenaufgangsspektakel Angkor Wat besichtigen soll – in der Zwischenzeit machen aber die meisten Tourgruppen genau das und fahren erst anschließend die chinesiche Gruppe zum Frühstück ins Hotel – deshalb haben wir Angkor ganz ans Ende des ersten Tages gestellt, erlebten am Nachmittag einen fast leeren Tempel und genossen im Schatten die wunderbaren Steinmetzarbeiten. Ansonsten hatten wir in fast allen Tempeln immer die Möglichkeit, ruhige Ecken und Zeiten zu finden – es hilft, wenn man einfach mal eine Tourgruppe aussitzt und danach auf einmal fast allein im Tempel ist – die einzige Ausnahme ist Ta Prom – der Lara Croft Tempel ist ein Instagrammparadies und die Leute stehen Schlange für den perfekten Shot.

Die Bilder heute stammen vor allem aus den Tempeln Prea Khan, Neak Pean, Ta Som, East Mebon, Bantey Samre und Bantey Kdei.

….ansonsten verlassen wir heute Kambodscha und machen uns morgen auf dem Landweg nach Laos. Wir sind schon gespannt, was f Abenteuer auf dem Weg dorthin auf uns warten – viel Spaß beim Lesen!

Heutiges Tempelmenü: pink – nass – verwunschen…

Unser zweiter Besichtigungstag startete zum Glück nicht ganz so früh, denn heute kamen wir ganz ohne Sonnenaufgang aus – aber wegen der Hitze und der Entfernung,  war ein Aufbruch um 07:00 Uhr trotzdem notwendig. Dafür tauschten wir unser treues Tuk-Tuk gegen eine stattliche Limousine – 140km im Tuk Tuk kann man machen …. muss man aber nicht 😉 Außerdem standen nur drei Tempel auf dem Menü, und deshalb blieb noch genügend Zeit für die eine oder andere Erfrischung.

Als ersten Gang ging es nach Banteay Srei, auch als Frauentempel oder “pink citadel” bekannt. Dieser wunderschöne kleine Hindutempel liegt in einiger Entfernung von den Haupttempeln und besticht vor allem durch seine wunderschönen Steinmetzarbeiten – jeder Türstock, Kapitel und Figur wurde mit einer Detailtiefe ausgeführt, dass es eine wahre Freude ist, jeden einzelnen Stein in Ruhe zu betrachten und das beste Fotomotiv zu suchen. Wenn man bedenkt, dass dieser Tempel über 1000 Jahre alt ist es erstaunlich, wie versiert die Khmer-Steinmetze schon damals waren und wie gut die Arbeiten die Zeit überdauert haben.

Das zweite Heiligtum ist gar nicht so einfach zu erreichen – wir mussten erst einmal  1,5 Km durch den Dschungel über Stock und Stein wandern, um zu dem kleinen Wasserfall zu kommen, wo dieses kleine Heiligtum zu besichtigen ist – 1500m – hört sich nicht unbedingt nach viel an – aber bei 34 Grad, 75% Luftfeuchtigkeit und bergauf waren wir froh, dass es dort vor Ort noch ein Getränkestand gab, um Flüssigkeit und Kalorien aufzufüllen. Das Heiligtum selber sind hauptsächlich ein paar Steinskulpturen im Wasser und viele Tausende Lingas – Fruchtbarkeitssymbole – aber die Stimmung und die Einzigartigkeit machen für mich den größten Reiz hier aus und machen diesen anstrengenden Abstecher lohnenswert.

Von hier aus ging es noch eine weitere Stunde mit dem Auto weiter zu unserem letzten Tempel – Beng Mealea, einer meiner ganz persönlichen Favoriten – der Tempel ist ähnlich wie Ta Prom noch immer komplett vom Dschungel überwuchert – aber im Gegensatz zu dem berühmten Lara Croft-Tempel wurde hier fast gar nichts aufgeräumt. Hier kommt ein bisschen Indiana Jones-Feeling auf, dass wir diesen Tempel neu entdeckt haben und die ersten Europäer sind, die den Tempel gefunden haben – natürlich hilft es, dass durch die Entfernung von fast 60 km von Siem Reap nur wenige Touristen und noch weniger Tourgruppen hierherkommen. So hatten wir diesen Tempel fast für uns allein und konnten diese verwunschene Stimmung auf uns wirken lassen – ein einmaliges Erlebnis!

Morgen kommt dann noch der dritte und letzte Tempeltag, wieder mit unserem Tuk-Tuk – wir freuen uns schon auf unseren Fahrer und sind gespannt, was wir wieder Spannendes erleben  – viel Spaß beim Lesen

Weltkulturerbe im Dschungel Kambodschas

Heute war der erste Tag unserer dreitägigen Tempeltour durch die verschiedenen Tempelgruppen rund um Angkor Wat, Bayon und Ta Prom. Wie es sich gehört startet so ein Besichtigungstag mit dem Sonnenaufgang über Angkor Wat – leider hat die Sonne kein Einsehen, wann unsereins aufstehen will und so bleibt einem nichts anderes übrig, sich morgens um 04:30 aus dem Bett zu quälen, um in stockdunkler Nacht mit dem Tuk-Tuk Fahrer seines Vertrauens nach Angkor zu schaukeln. Überraschenderweise hatten ein oder zwei andere Menschen dieselbe Idee, und so trifft man sich mit halb China und einem bunten Mix aus dem Rest der Welt vor den Toren Angkors, um das Licht zu erwarten. Erstuanlicherweise ist trotz der Masse der Menschen eine sehr friedliche Stimmung und fast jeder bekomt seinen persönlichen Angkor-Moment, der im Bild festgehalten wird.

Um den Massen anschließend zu entgehen, änderten wir die Reihenfolge der zu besichtigenden Tepel ein klein wenig  – das verwirrte unseren Fahrer ein bisschen, aber dann war er bereit, uns in gewünschter Reihenfolge durch die Tempel zu fahren.

Hier noch ein kleiner Einschub für alle, die mit der Größe von Angkor Wat und den ganzen anderen Tempeln nicht so vertraut sind – Die Tempel verteilen sich auf einer Fläche, die deutlich größer als München ist und f Individualreisende ist in der Regel das Tuk-Tuk das Gefährt, das einen von einem Highlight zum anderen schaukelt. Unser Fahrer kennt natürlich alle Schleichwege und bringt uns immer zielsicher zu den etwas ruhigeren Plätzen, die gerade nicht so überlaufen sind.

In der Regel gibt es zwei Rundkurse, auf denen man die jeweils wichtigsten Tempel erfährt – wir haben heute die kleine Runde gemacht und dabei insgesamt 8 Tempel besichtigt, wobei Angkor Wat selber der größte ist und mit seinen 160 Hektar als eines der größten religiösen Gebäude der Welt gilt.

Neben Angkor Wat  ist der zweite berühmte Tempel der Bayon mit seinen vielen faszinierenden Gesichtern – dieser Haupttempel stand im 12. Jh mitten in der Stadt Angkor Thom, die mit einer geschätzten Einwohnerzahl von einer Million zu den größten Städten der damaligen Welt zählte.

Für die meisten Besucher ist aber Ta Prom das wahre Highlight – ein Tempel, der von riesigen Bäumen überwuchert ist und schon bei Tomb Raider im Kino zu sehen war.

Mein persönliches Highlight sind aber die vielen Apsaras (himmlische Wesen), die fast jeden Tempel verzieren und von denen es keine zwei Gleichen gibt – hier haben sich damals die Künstler wahrlich immer wieder selbst übertroffen.

…und welcher Tempel gefällt euch am Besten?

Sonnenuntergang über der Ebene von Angkor Wat

Der heutige Tag stand erst einmal wieder im Zeichen des Transits. Siem Reap, das Gateway zu Angkor Wat, ist ja nur ein Katzensprung entfernt, aber natürlich muss auch dieser kurze Weg ausgiebig gewürdigt werden – also erst einmal ein Taxi finden und dann eine Stunde durch den morgendlichen Berufsverkehr gondeln, der zu dieser Zeit zu Glück noch sehr dezent war. Am Flughafen war der Baggage Drop von Air Asia in überschaubarem Rahmen chaotisch, aber wir hatten zum Glück genug Zeit und konnten das Schauspiel recht entspannt bestaunen. Zu unserem Erstaunen war dagegen bei der Ausreise und dem Sicherheitscheck fast nichts los – so dass wir mehr als pünktlich am Gate ankamen.

Der kurze Flug war eine echte Herausforderung, die Zeit war viel zu knapp, um alle Einreiseformalitäten auszufüllen, den Nebenleuten aus Argentinien die Feinheiten des Visa-Formulars zu erklären und alle ausgeliehenen Stifte wieder einzusammeln – wirklich sehr unterhaltsame 40min 😉

Zum Glück hatten wir als gut organisierte Deutsche ja unser Visa schon online beantragt und konnten direkt zum freundliche Einreisebeamten gehn, wohingegen der Rest erst mal in die Schlange für das Visa on Arrival abbog, die immer länger wurde 😉

Unser Hotel hatte uns einen sehr freundlichen Tuk Tuk-Fahrer geschickt, der uns in Windeseile (dezente Ironie) direkt zum Hotel brachte. Das Hotel kenne ich von früheren Besuchen in Siem Reap und das Personal ist immer noch so freundlich und zuvorkommend wie ich es bei den zwei anderen Besuchen kennengelernt habe.

Bevor ich mich jetzt noch weiter verzettele zurück zum Sonnenuntergang: unser sehr freundlicher und kompetenter Fahrer brachte uns nach Pre Rup, einer wunderschönen Tempelruine, von der aus man den Sonnenuntergang über der Ebene von Angkor betrachten konnte. Wie in Angkor nicht unüblich waren wir nicht ganz alleine hier, aber es ließ sich immer wieder ein Plätzchen für Ruhe und den perfekten Shot finden – aber genug der Worte, hier abschließend zwei Bilder, die die Stimmung perfekt einfangen –

… nun, ich hoffe ich habe nicht zuviel versprochen – morgen schauen wir uns dann den Sonnenaufgang an – da geht es schon um 5 Uhr los – das wird ein Spaß!