Normalerweise ist Georgien nicht so groß, dass man dringend irgendwelche Inlandsflüge braucht, um im Urlaub die meisten Landesteile abzudecken. Eine Ausnahme ist Svanetien, wohin der Weg von Tbilisi doch lange 9 Stunden dauern kann oder eine Fahrt mit dem Nachtzug gefolgt von einer gut 2-stündigen Busfahrt nötig ist.
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Armenien – vergessene Klöster in den Wolken
Heute stand unser letztes großes Abenteuer an – ein Ausflug nach Armenien, um 3 bedeutende Klöster nahe der georgischen Grenze zu entdecken.
Als erstes stellt sich die Frage, wie kommt man da hin? Es gibt sicher günstigere Möglichkeiten, aber wenn man zeitlich eher eingeschränkt ist geht nichts über einen eigenen Faher, den man für einen Tag mietet und der einen vom Guesthouse abholt, über die Grenze fährt und an jeder Sehenswürdigkeit geduldig auf seine Touristen wartet bis diese sich satt gesehen haben an den obskuren Sehenswürdigkeiten des Landes.
Tierisches Leben in Georgien
Heute ging es wieder zurück in die Hauptstadt – zum Glück waren uns der Wettergott und die Piloten gnädig und flogen trotz nicht ganz so stabilen Wetterverhältnissen unser kleines Grüppchen zurück nach Tbilisi.
Heute gönnten wir uns dann einen eher entspannten Nachmittag, an dem wir außer einem kurzen Museumsbesuch nichts größeres unternahmen – im Museum war natürlich der nationale Goldschatz Ziel unseres Interesses und es ist faszinierend, welche feinen Geschmeide hier schon weit vor Christi Geburt angefertigt wurden.
Svanetien – ein Wanderparadies
Nachdem sich das Wetter heute wieder beruhigt hat und die Sonne ab und an durch die Wolken blitzte entschieden wir uns heute eine kleine Wandertour zu unternehmen.
Auf Empfehlung von Roza machten wir uns auf den Weg, dem Gipfelkreuz oberhalb von Mestia einen Besuch abzustatten. Die Eckdaten klangen zwar anspruchsvoll aber machbar – 800HM auf 4 KM und gesamte Wanderzeit ca 5h.
Also gingen wir nach dem Frühstück gut gestärkt und mit interessantem Gebäck aus dem Laden ausgestattet los – die ersten Meter waren unschwierig, da es ja nur die Hauptstraße entlang ging – aber dann als wir in Richtung Berg abbogen war es vorbei mit der Gemütlichkeit – die Straße zieht schnurgerade und unglaublich steil hinauf zum Startpunkt der Wanderung. Wer nun darauf gehofft hatte, dass der Weg endlich in etwas gemütlichere Serpentinen übergeht wurde herb enttäuscht – erst einmal weiter geradeaus immer steil hinauf bis man doch schon etwas außer Atem gerät.
Ushguli – Türme für die Ewigkeit
Nachdem uns gestern Mestia mit seinen außergewöhnlichen Steintürmen schon recht beeindruckt hat – dachten wir uns, ob das wohl noch zu steigern ist?
Also machten wir uns heute auf einen Tagesausflug in das nur 46km entfernte Ushguli, das am Ende eines Hochtals auf 2200m liegt und für sich den Titel: höchstgelegenes ständig bewohntes Dorf Europas beansprucht….aber so ein Superlativ bräuchte die kleine Gemeinde eigentlich nicht, denn hier ist wirklich nicht nur die Lage einzigartug, sondern die schiere Menge der Wehrtürme, die hier in dieser kleinen Ansiedlung versammelt sind.
Tbilisi bedeutet heiße Quellen
Ein Urlaub in Tbilisi ist nicht komplett ohne in einem der heißen Sulphurbäder getaucht zu sein.
Unser Versuch die Museen der Stadt heute zu besuchen scheiterte leider kläglich, weil alle offiziellen Einrichtungen wegen der Wahlen geschlossen hatten. So mussten wir eine andere Möglihchkeit suchen, um unsere Zeit sinnvoll zu verbringen.
Also schlenderten wir am Nachmittag in Richtung Schwefelquellen – dort hat man die Auswahl aus mehreren Badehäusern, die aus dem einen oder anderen Grund berühmt sind. Dank Empfehlung steuerten wir in ein Hinterhof, in dem ein eher mondänes Bad auf einen wartet.
Hier kann man private Räume mieten, die je nach Größe aus einem Pool, Sauna, Aufenthaltsraum usw. bestehen. Man zahlt immer den ganzen Raum egal ob man alleine oder zu zehnt ist gilt der gleiche Preis.
Sighnaghi – ein kleines Stück Toskana!
Sighnaghi liegt nur eine gute Autostunde von Telawi entfernt – aber was für ein Unterschied: Hier ist man auf einmal mitten im Tourismustroubel von unzähligen kleinen Hotels, Guesthouses und Restaurants. Kein Wunder, wird dieser Ort doch als einer der schönsten Orte Georgiens beworben, der sogar ein wenig italienisches Flair haben soll. Und viele Touristen folgen diesem Ruf, vor allem jede Menge Russen sieht man hier auf der Straße aber auch deutsche und andere meist osteuropäische Grüppchen trifft man hier.
Also was ist nun dran an dem Ruf? Erst einmal ist die Stadt wirklich sehr hübsch, die Lage auf einem Bergrücken mit einer kuriosen Stadtmauer und den vielen Zypressen gibt der Stadt wirklich ein mediteranes Flair. Dabei wirkt alles sehr entspannt und sogar etwas schläfrig. Aber viel zu sehn gibt es hier wirklich nicht, dazu ist die Stadt doch viel zu klein, wenn man sich sehr viel Zeit lässt hat man jede Straße innerhalb eine Stunde abgelaufen und jeden noch so pittoresken Balkon ausgiebig bewundert.
Telawi – Weinbautradition und Gastfreundschaft
Heute stand die nächste Etappe auf unserer Reise durch Georgien an – Telawi – Hauptort der Weinregion Kachetien. Also ging es morgens mit der U-Bahn erst einmal zu einem für Ausländer geheimen Ort: dem Stellplatz von Shared Taxis nach Telawi – warum geheim? Nun die Reiseführer erwähnen den Service in Telawi aber nirgendwo wird erwähnt wo in Tbilis der Abfahrtsort ist – zum Glück wusste der Host genau was wir brauchen und schickte uns zu der passenden U-Bahnstation.
Obwohl wir keinen Brocken georgisch, russisch oder sonst was brauchbares sprechen waren wir innerhalb von Minuten in einem bequemen Mercedes mit einem freundlichen älteren Herrn flott unterwegs in Richtung Berge – ok wir haben uns den Luxus gegönnt und haben das ganze Taxi für ein paar Euro für uns allein gebucht. Dadurch fuhren wir gleich los und hatten sehr viel Platz.
Tbilisi – pulsierende Metropole mit bröckelndem Charme
Die Hauptstadt Georgiens ist eine lebendige Stadt – wenn sie denn mal wach ist – denn mit dem frühen Aufstehen haben sie es hier nicht so, selbst der Bäcker um die Ecke beginnt erst um 9 uhr morgens mit dem Befüllen der Regale – ganz im Gegensatz dazu sind manche Sehenswürdigkeiten bis nach 20 Uhr geöffnet und die Seilbahn hinauf zu einem wunderschönen Aussichtspunkt fährt bis 11 Uhr abends.
Tbilisi zu entdecken heißt erst einmal laufen – viel laufen, aber dafür wird man mit einem faszinierenden Kaleidoskop aus Häusern in allen Stadien des Verfalls und Wiederaufbaus belohnt. An jeder Straßenecke in der Altstadt staunt man wieder über einen windschiefen Balkon eine halb eingestürzte Mauer oder dazwischen erste Versuche, die Bausubstanz wieder zusammenzuklauben.
Bisher sind nur wenige Straßenzüge renoviert und weitere zu erhalten ist ein Wettlauf mit der Zeit und den Geldgebern – denn das nächste Erdbeben ist hier nie sehr weit entfernt und dann könnten die alten Häuser vollends auseinanderbrechen. Ein schönes Beispiel ist auf der anderen Seite des Flusses zu bewundern – Ende 2016 wird ein kompletter Straßenzug unweit des Saarbrücken Square eingeweiht und wird bestimmt bald viele Einheimische und Touristen anziehen – falls es die Reiseführer schaffen, endlich von ihrem Standardprogram abzuweichen und über den Tellerrand der Altstadt zu schauen und andere Sehenswürdigkeiten zu empfehlen. Weiterlesen
Busfahren in Georgien – Leben auf der Überholspur
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Transit – für uns hieß es Abschied nehmen und sich auf den Weg in die Hauptstadt zu machen. Der öffentliche Transport in Georgien beruht zum großen Teil auf 3 Stützen: Taxi, Minibus und Bus.
So einfach sich das in der Theorie anhört – so schwierig kann das ganze in der Praxis werden. Denn erst einmal muß man vom Stadtzentrum hinaus zum Busbahnhof – zum Glück gibt es in Kutaisi nur einen – das sieht in Tiflis ganz anders aus – aber dazu später mehr. Also lautet die erste Aufgabe den richtigen Bus zu finden, der einen vor die Tore der Stadt bringt – unser Schicksal meinte es gut mit uns und der einschlägige Bus fuhr direkt an unserem Hotel vorbei.