Nachmittags machten wir uns mit zwei fröhlichen Fahrerinnen per Moped auf den Weg nach Prambanan. Prambanan ist die größte hinduistische Tempelstädte in Indonesien und hat auch seinen Eingang in die Liste des Weltkulturerbes gefunden. Die Fahrt dahin war vorsichtig gesagt erlebnisreich. Die Mädels wissen sehr wohl wie man in diesem Land ein Zweirad steuert, aber als Mitteleuropäer ist man doch das eine oder andere Mal mit einem kurzen Stoßgebet dabei. Aber man gewöhnt sich sehr schnell daran, dass einerseits Linksverkehr gilt, aber anderseits dieser für Mofas, Becaks (aka Rikschas), Pferdekarren und so ähnliche Fortbewegungsmitteln nur im Ansatz gilt. Also an der Ampel an den wartenden Autos vorbeidrängeln und dann vorne im Pulk mit 50 anderen Mopeds um die Pole Position kämpfen, um dann nach Formel-1-Manier einen Kavalierstart hinzulegen und die winzigste Lücke zur Optimierung der Fahrstrecke zu nutzen. Auf jeden Fall hat es riesig Spaß gemacht, durch die Reisfelder zu brettern und sich gut zu unterhalten.
Prambanan ist ein faszinierender Tempelkomplex, der trotz der offensichtlichen Schäden, die das Erdbeben von 2006 hinterlassen hat, immer noch beeindrucken kann.
Grundsätzlich ist Indonesien zu 90% ein muslimisches Land und mit ca. 190 Millionen Muslimen das größte islamische Land der Erde. Bevor der Islam durch Händler und Schriftgelerte aus dem arabischen und indischen Raum ab dem 15. Jh zur wichtigsten Religion wurde, durchlief Java auch eine buddhistische und hinduistische Periode. Aus dieser Zeit stammt der Prambanan. Ich könnte hier nun ausführlich auf die Geschichte und die Hintergründe eingehen, aber meistens ist das doch etwas trocken – deshalb nur noch ein paar Detailbilder, dass ihr ein bisschen was von der faszinierenden Kunst dieser Tempel miterleben könnt.
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