Archiv für den Monat: Januar 2019

Aus dem kalten Bangkok ins winterliche München

Unser letzter Tag in Bangkok begann mit einer echten Überraschung – wegen eines aufziehenden Tropensturms im Süden des Landes war es in Bangkok richtig kalt geworden – die Tageshöchsttemperatur lag nur noch bei rund 28 Grad – für Bangkok geradezu winterlich. Aber Wetter war an diesem Tag nicht so wichtig, denn wir wollten noch einmal ausgiebig im Foodcourt des Siam Paragon Centers schlemmen gehen 😉 Na ja, alles haben wir natürlich nicht probieren können, aber es ist schon lustig, dass es sogar einen deutschen Stand mit Schweinshaxen gibt.

So gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wir wollten uns ein bisschen mehr Zeit lassen und waren schon drei Stunden vor Abflug am Flughafen – und die nächste Überraschung – am Schalter von Air China herrschte schon das blanke Chaos. Eine ewig lange Schlange wartete darauf, eingebucht zu werden. Natürlich war es auch nicht nur eine Schlange, sondern es wurde munter von allen Seiten angestanden, was natürlich zu Reibereien und kleineren Pöbeleien führte – ein kleines Stück China mitten in Bangkok: wie nett und unterhaltsam. Im Gegensatz zum Hinflug benutzt Air China auf diesem Umlauf eine große Maschine, die gegenüber einer normalen B777 nachverdichtet ist – sprich pro Sitzreihe wurde statt der üblichen 3-3-3 Bestuhlung noch ein Sitz mehr reingequetscht und 3-4-3 draus gemacht. Deshalb gehen auf einmal auch über 300 Leute in die Economy Class. Ein Großteil der Mitreisenden auf dem Flug nach Peking waren weitere Deutsche, die in Peking auf die Maschinen nach Frankfut und München umverteilt wurden – da hat es Air China mit den günstigen Preisen geschafft. doch einige Leute zu ködern.

In Peking war unsere Umsteigezeit recht sportlich ausgelegt – gerade einmal 85 Minuten – deshalb waren wir sehr froh, dass der Flieger pünktlich landete. Was wir nicht bedacht hatten war, dass wir zusätzlich zum Flug die große Hafenrundfahrt gebucht hatten. Eine geschlagene halbe Stunde kurvte unser Kapitän durch die Außenbereiche des Flughafens, so durften wir zuerest das Frachtterminal sehen, die Feuerwehr, große Parkplätze aber kein Terminal – wir hatten schon Sorge, dass ihm irgendwann der Sprit ausgeht. Nun ja, so schrumpfte unsere Umsteigezeit nach und nach auf 45 Minuten. Das Bodenpersonal, das uns durch die Sicherheitsschleuse schieben musste, war auch schon in heller Aufregung und die Technik machte auch noch die eine oder andere Schwierigkeit, aber wir erreichten das Gate doch noch 20 Minuten vor Abflug – da die nächste Überraschung: der Flug war so oder so schon ne halbe Stunde nach hinten verlegt worden wegen angeblicher Sperrung des Luftraums bis 02:30 nachts. Uns sollte es recht sein – aber die Aufregung hätten sie uns sparen können.

Ansonsten verliefen die beiden Flüge ohne größere Zwischenfälle. Der Sitzabstand war aus meiner Sicht noch im vertretbaren Rahmen und trotz der 9h fühlten wir uns noch nicht wie Sardine in Dose. Ein paar Abstriche mußten wir beim Entertainment-Programm machen – das Filmangebot ist deutlich übersichtlicher als bei anderen Fluggesellschaften, aber irgendwie haben wir schon noch den einen oder anderen sehenswerten Film gefunden 😉

Trotz der halben Stunde Verspätung landeten wir schließlich pünktlich in München und kamen rechtzeitig vor dem großen Schneefall nach Hause. Im Moment gewöhnen wir uns sehr vorsichtig an den deutschen Alltag. Einkaufen, selber Kochen und Vorbereitung auf Arbeit klingen irgendwie noch fremd 😉

Ich werde in den nächsten Tagen noch ein paar abschließende Blogs zu allgemeinen Themen der Reise schreiben – falls es noch Fragen gibt einfach melden – Vielen Dank, dass Ihr uns auf der Reise begleitet habt!

Silvester in Laos – Neujahr in Bangkok – eine Zeitreise

Nach einem Tag Pause melden wir uns heute wieder – in der Zwischenzeit sind wir gut in Bangkok angekommen und haben hier ein wunderbar entspanntes, freundliches kleines Designhotel bezogen.

Der Silvesterabend in Vientianne war eine angenehme Abwechslung vom deutschen Silvesterfeuerwerk. Wir hatten uns die “große” Party am Ufer des Mekongs ausgeguckt, um hier in das neue Jahr hineinzufeiern. Auf der Bühne wurde Techno von den wahrscheinlich angesagtesten DJs des Landes aufgelegt, ansonsten stand hier das Essen eindeutig im Mittelpunkt. An einer ganzen Reihe Straßenstände konnte alles probiert werden, was die laotische Küche bietet. Kurz vor Mitternacht wurde der Countdown runtergezählt und ein kleines Feuerwerk von 3-5 Raketen erhellte den Nachthimmel. Ein Großteil der Besucher verließ dann auch eine Viertelstunde nach Mitternacht das Geschehen. Nur ein harter Kern feierwütiger Menschen tanzte weiter ausgelassen zu den Technobeats – wie lange – keine Ahnung – auch wir kehrten doch bald dem Geschehen den Rücken und wanderten nach Hause. Für uns persönlich war es ein sehr angenehmer “ruhiger” Abend mit 2 Flaschen Beer Lao und vielen glücklich entspannten Menschen.

Am Neujahrsmorgen ließen wir es doch etwas ruhiger angehen und packten nach dem sehr guten Frühstück unsere Rucksäcke. Da wir doch noch ein bisschen Sightseeing machen wollten, liehen wir uns die zwei klapprigsten Fahrräder von ganz Laos aus, um die 4km bis zum Triumphbogen und dem Nationalheiligtum “Pha That Luang” zu radeln. Vor allem der oder die Stupa beeindruckt mit ihrem goldenen Glanz und Pracht die Besucher – danach nutzten wir die Zeit, um gemütlich den Nachmittag bei Pho, Croissant und Mango Sticky Rice ausklingen zu lassen.

Unseren Flughafentransfer am Abend teilten wir uns mit zwei Schweizern, die einen Monat lang Laos ausführlich besichtigt hatten. Für uns ging es nach Bangkok – für die beiden hieß es direkt nachts noch weiter nach Zürich. Thai Airways hat f den Vientiane Umlauf eine A330 im Angebot mit fast 300 Sitzen, die selten komplett gefüllt ist. Eine Überraschung war das Menü auf dem kurzen Flug, eine wunderbar heiße Pizzaschnitte und ein fluffiger Brownie: Pizza im Flugzeug war eine neue Erfahrung! In Bangkok war bei der Einreise so gar niemand außer uns da, so dass wir innerhalb von wenigen Minuten am Gepäckband standen, und auch die anschließende Taxifahrt nachts um halb 11 war aus meiner Sicht der schnellste Transport in die Stadt, den ich jemals hatte 😉

Unser Zimmer in Bangkok ist mehr als komfortabel und so starteten wir den Tag heute trotz des gestrigen Reisetags richtig entspannt. Das Hotel überraschte uns mit einem sehr guten und reichhaltigen Frühstück, das zwar nirgendwo erwähnt wird, aber das vom Hotel frei zur Verfügung gestellt wird. Neben dem Frühstück sind auch alle Getränke aus der Minibar und aus dem Gemeinschaftskühlschrank umsonst – ein sehr schöner Service.

So gestärkt machten wir uns also auf den Weg, um das neue Bangkok zu entdecken. Erster Stop war das Jim Thompson Haus. Jim Thompson war ein Amerikaner, der in Bangkok im Zweiten Weltkrieg für den Vorläufer der CIA arbeitete. Nach dem Krieg ließ er sich hier nieder und baute sich aus mehreren traditionellen thailändischen Häusern ein stattliches Anwesen zusammen. Er nutzte seine Beziehungen nach Amerika, um thailändische Seidenstoffe zu promoten und daraus ein großes Handelshaus aufzubauen. Berühmt wurde er vor allem durch die Ausstattung des Films “Der König und Ich” mit jeder Menge traditionellen Seidenstoffen. Sein Reichtum ermöglichte ihm, Kunstgegenstände aus der Region zu sammeln, die heute hier ausgestellt sind. Neben alten Buddhastatuen sind das vor allem chinesisches Porzellan und thailändische Stoffmalereien. Er selber verschwand in den 60ern im Dschungel Malaysias und niemand weiß, was mit ihm geschehen ist – aber sein Haus und seine Kunstwerke sind ein wunderbares Museum, dessen Besuch auf jeden Fall zu empfehlen ist. Am Rande möchte ich noch hinzufügen, dass wir beide mehr als geplättet waren vom hohen Organisationsgrad der Besucherführung – nach dem Chaos in Laos war das ein erster Schritt zur Wiedereingliederung in die deutsche Perfektion 😉

Nach soviel Kultur war es nun endlich Zeit, die Shopping Tempel rund um den Siam Square zu besichtigen – aus unser Sicht natürlich nicht zum Einkaufen, sondern unser Augenmerk lag auf den Food Courts. Die Einkaufszentren an sich sind ja schon riesig, aber was in den jeweiligen Fressstraßen und Restaurants angeboten wird, übersteigt jede Art von Vorstellungskraft. Wir könnten Tage damit zubringen, euch zu erzählen was es hier alles zu essen gibt aber beschränken uns auf ein – ALLES! 😉 natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf der thailändischen Küche, aber auch viele Spezialitäten aus verschiedenen Regionen Chinas, Japans und Korea sind hier zu finden, und natürlich gibt es auch westliches Essen und Fastfood. Das Preisniveau ist moderat und wir können gar nicht so viel essen, wie wir ausprobieren wollten.

Heute Abend werden wir zum Ausklang unserer Reise noch eine Rooftop Bar suchen, die Casual genug ist, um uns aufzunehmen und mit einem Cocktail auf eine schöne Rundreise anzustoßen.