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Silvester in Laos – Neujahr in Bangkok – eine Zeitreise

Nach einem Tag Pause melden wir uns heute wieder – in der Zwischenzeit sind wir gut in Bangkok angekommen und haben hier ein wunderbar entspanntes, freundliches kleines Designhotel bezogen.

Der Silvesterabend in Vientianne war eine angenehme Abwechslung vom deutschen Silvesterfeuerwerk. Wir hatten uns die “große” Party am Ufer des Mekongs ausgeguckt, um hier in das neue Jahr hineinzufeiern. Auf der Bühne wurde Techno von den wahrscheinlich angesagtesten DJs des Landes aufgelegt, ansonsten stand hier das Essen eindeutig im Mittelpunkt. An einer ganzen Reihe Straßenstände konnte alles probiert werden, was die laotische Küche bietet. Kurz vor Mitternacht wurde der Countdown runtergezählt und ein kleines Feuerwerk von 3-5 Raketen erhellte den Nachthimmel. Ein Großteil der Besucher verließ dann auch eine Viertelstunde nach Mitternacht das Geschehen. Nur ein harter Kern feierwütiger Menschen tanzte weiter ausgelassen zu den Technobeats – wie lange – keine Ahnung – auch wir kehrten doch bald dem Geschehen den Rücken und wanderten nach Hause. Für uns persönlich war es ein sehr angenehmer “ruhiger” Abend mit 2 Flaschen Beer Lao und vielen glücklich entspannten Menschen.

Am Neujahrsmorgen ließen wir es doch etwas ruhiger angehen und packten nach dem sehr guten Frühstück unsere Rucksäcke. Da wir doch noch ein bisschen Sightseeing machen wollten, liehen wir uns die zwei klapprigsten Fahrräder von ganz Laos aus, um die 4km bis zum Triumphbogen und dem Nationalheiligtum “Pha That Luang” zu radeln. Vor allem der oder die Stupa beeindruckt mit ihrem goldenen Glanz und Pracht die Besucher – danach nutzten wir die Zeit, um gemütlich den Nachmittag bei Pho, Croissant und Mango Sticky Rice ausklingen zu lassen.

Unseren Flughafentransfer am Abend teilten wir uns mit zwei Schweizern, die einen Monat lang Laos ausführlich besichtigt hatten. Für uns ging es nach Bangkok – für die beiden hieß es direkt nachts noch weiter nach Zürich. Thai Airways hat f den Vientiane Umlauf eine A330 im Angebot mit fast 300 Sitzen, die selten komplett gefüllt ist. Eine Überraschung war das Menü auf dem kurzen Flug, eine wunderbar heiße Pizzaschnitte und ein fluffiger Brownie: Pizza im Flugzeug war eine neue Erfahrung! In Bangkok war bei der Einreise so gar niemand außer uns da, so dass wir innerhalb von wenigen Minuten am Gepäckband standen, und auch die anschließende Taxifahrt nachts um halb 11 war aus meiner Sicht der schnellste Transport in die Stadt, den ich jemals hatte 😉

Unser Zimmer in Bangkok ist mehr als komfortabel und so starteten wir den Tag heute trotz des gestrigen Reisetags richtig entspannt. Das Hotel überraschte uns mit einem sehr guten und reichhaltigen Frühstück, das zwar nirgendwo erwähnt wird, aber das vom Hotel frei zur Verfügung gestellt wird. Neben dem Frühstück sind auch alle Getränke aus der Minibar und aus dem Gemeinschaftskühlschrank umsonst – ein sehr schöner Service.

So gestärkt machten wir uns also auf den Weg, um das neue Bangkok zu entdecken. Erster Stop war das Jim Thompson Haus. Jim Thompson war ein Amerikaner, der in Bangkok im Zweiten Weltkrieg für den Vorläufer der CIA arbeitete. Nach dem Krieg ließ er sich hier nieder und baute sich aus mehreren traditionellen thailändischen Häusern ein stattliches Anwesen zusammen. Er nutzte seine Beziehungen nach Amerika, um thailändische Seidenstoffe zu promoten und daraus ein großes Handelshaus aufzubauen. Berühmt wurde er vor allem durch die Ausstattung des Films “Der König und Ich” mit jeder Menge traditionellen Seidenstoffen. Sein Reichtum ermöglichte ihm, Kunstgegenstände aus der Region zu sammeln, die heute hier ausgestellt sind. Neben alten Buddhastatuen sind das vor allem chinesisches Porzellan und thailändische Stoffmalereien. Er selber verschwand in den 60ern im Dschungel Malaysias und niemand weiß, was mit ihm geschehen ist – aber sein Haus und seine Kunstwerke sind ein wunderbares Museum, dessen Besuch auf jeden Fall zu empfehlen ist. Am Rande möchte ich noch hinzufügen, dass wir beide mehr als geplättet waren vom hohen Organisationsgrad der Besucherführung – nach dem Chaos in Laos war das ein erster Schritt zur Wiedereingliederung in die deutsche Perfektion 😉

Nach soviel Kultur war es nun endlich Zeit, die Shopping Tempel rund um den Siam Square zu besichtigen – aus unser Sicht natürlich nicht zum Einkaufen, sondern unser Augenmerk lag auf den Food Courts. Die Einkaufszentren an sich sind ja schon riesig, aber was in den jeweiligen Fressstraßen und Restaurants angeboten wird, übersteigt jede Art von Vorstellungskraft. Wir könnten Tage damit zubringen, euch zu erzählen was es hier alles zu essen gibt aber beschränken uns auf ein – ALLES! 😉 natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf der thailändischen Küche, aber auch viele Spezialitäten aus verschiedenen Regionen Chinas, Japans und Korea sind hier zu finden, und natürlich gibt es auch westliches Essen und Fastfood. Das Preisniveau ist moderat und wir können gar nicht so viel essen, wie wir ausprobieren wollten.

Heute Abend werden wir zum Ausklang unserer Reise noch eine Rooftop Bar suchen, die Casual genug ist, um uns aufzunehmen und mit einem Cocktail auf eine schöne Rundreise anzustoßen.


Blue Lagoon 3 – Badeparadies Lost?

Heute war das Wetter etwas regnerisch, und so warteten wir am Morgen erst einmal ab, ob wir uns auf die Fahrt zu einem Swimming Pool machen sollten oder nicht. Also erst einmal einen Kaffee am Straßenrand und ein Riesenbaguette von einem weiteren Stand. Da immer noch keine Wetterbesserung in Sicht war, stand erst einmal Massage an – gründliche Lockerung der Schulterpartie, um die Reisestrapazen aus den Gliedern zu kneten.

Endlich riss die Wolkendecke etwas auf und wir entschlossen uns, einen Motorroller f den Tag zu mieten, um die 16km bis zur Blue Lagoon 3 zu fahren – zur Info: jedes Wasserloch rund um Vang Vieng heißt Blue Lagoon und wird sozusagen durchnummiert – wobei die Blue Lagoon 1 von vielen organisierten Touren heimgesucht wird und als sehr überlaufen gilt – die Blue Lagoon 3 ist weiter weg und soll schöner und ursprünglicher und nicht so voll sein.

Also rauf aufs Bike und 7km Asphalt genießen, um sich wieder an das Thema Motorroller zu gewöhnen. Nach Ende der geteerten Strecke warten über 8km übelste Schlaglochpiste auf den mutigen Fahrer, der sich nach dem Regen von Schlammloch zu Schlagloch schleppt. Unterwegs traffen wir auf viel Landleben: Hühner, Hunde, Kühe, Büffel und Schweine – ein kleines Panoptikum der Landwirtschaft Laos.

Ziemlich durchgerüttelt erreichten wir unser Ziel und durften feststellen, dass auch die 3. Lagune in der Zwischenzeit deutlich mehr Besucher und vor allem koreanische Wasserliebhaber gefunden hat. Sehr beliebt bei unseren asiatischen Freunden sind Buggytouren mit abenteurlich aussehenden Gefährten, die ein bisschen an ein Strandbuggy erinnern und voll geländetauglich sind. Neben dem Pool gibt es ein kleines Restaurant und natürlich die obligatorischen Ziplines. Um das Geschehen im Wasser interessanter zu gestalten gibt es verschiedene Seile, an denen sich Interessierte ins Wasser schwingen können.

Obwohl jetzt wahrscheinlich deutlich mehr Menschen hier sind, ist es immer noch eine wunderschöne friedliche Stimmung und die Koreaner, Japaner, Chinesen haben unheimlich Spaß, sich in voller Montur: Schwimmhemd, lange Hose und Schwimmweste ins Wasser zu werfen. Egal ob groß oder klein – die Leute hatten viel Freude am Spiel und Spaß im kühlen Nass.

Obwohl jetzt doch mehr los ist, ist das Paradies nicht verloren – es hat einfach ein paar mehr Freunde gefunden. Im Vergleich zu einem heißen Sommertag im deutschen Freibad ist es immer noch ruhig und gemütlich.

Uns hat unser kleiner Rollerausflug auf jeden Fall sehr gut gefallen und ein paar Schlaglöcher gehören einfach dazu – heute Abend gibt es gegrillten Fisch am Flussufer und morgen werden wir sehen, wie wann und wo uns der Bus nach Vientianne schaukelt

Abenteuerspielplatz Vang Vieng

Reisender, kommst Du nach Vang Vieng buch Dir ein Outdoor-Adventure – haben Sie uns gesagt – also gesagt, getan. Gestern Abend haben wir uns aus den hundert Tour Companies diejenige ausgesucht, die wirklich versucht hat, uns kompetent zu beraten. Natürlich ist es mehr oder minder egal, welchem Anbieter wir unser Vertrauen schenken, das Programm ist bei allen mehr oder minder ähnlich.

Wir entschieden uns für die Halbtagestour mit Water Cave, Elephant Cave und Kayaking. Zipline und Schwimmen liessen wir mal weg – wir wollten es ja auch nicht übertreiben – für den Preis von 12 Euro pro Person ist Guide, Transport, Wasser und Mittagessen auch noch inkludiert. Um 09:00 sollte es heute dann auch losgehen und wir sollten um 08:30 vorsichtshalber beim Tour Operator antreten.

Als gute Deutsche standen wir pünktlich um 08:30 auf der Matte und warteten gut behütet von einem Hund darauf, dass irgend etwas passieren sollte – nach laotischer Organisation passierte vor 09.30 natürlich erst mal gar nichts, dann wurden wir auf die Pritsche eines Jumbos verfrachtet und kurvten eine weitere halbe Stunde durch die Stadt und luden noch ein paar Touristen, Mittagessen und Baguette auf. Dann ging es endlich raus aus der Stadt und wir fuhren 16km bis zur Water Cave.

Natürlich standen wir dort erst einmal rum und bekamen so gar keine Information, was denn nun passieren soll – also erst mal abwarten, wird ja schon werden – und auf einmal kam richtig Bewegung in die Sache – jeder bekam einen LKW-Reifen und durfte sich in voller Kleidung in die Höhle hangeln. Guide vorneweg und Stirnlampe auf dem Kopf hangelten sich 15 wagemutige Touristen durch die Dunkelheit der Höhle. Das Ganze ist wirklich ein surreales Erlebnis – angefangen vom fehlenden Neoprenanzug gegen die Kälte über die einsilbigen Sicherheitshinweise bis zur Erfahrung in der Höhle. Es ist schwer zu beschreiben, wie interessant es ist, sich über 200m nur vom Licht der Stirnlampen erhellt durch eine Höhle zu hangeln. Fast eine Dreiviertelstunde hingen wir in unseren Reifen und hangelten uns durch die Nacht. Eine Mitreisende brachte das Erlebnis anschließend am besten auf den Punkt:
Toll, dass ich es gemacht hab – aber nochmal würde ich es nicht machen. Genau so würde ich es auch beschreiben: es war eine einmalige Erfahrung und einmalig soll sie bleiben.

Nach dieser Anstrengung gab es erst einmal Mittagessen – und das war überraschend gut – Bratreis, frisch gegrillte Schaschlik-Spieße mit Huhn, Ananas und Zwiebeln und zur Stärkung eine dicke Banane.

Anschließend ging es mit dem Jumbo wieder Richtung Vang Vieng und kurz vor der Stadt wurden wir ausgeladen, um die letzten Kilometer mit den Kayaks zurückzulegen. Unser Guide gab eine ausführliche Einweisung wie wir paddeln und steuern sollten, und los ging die Expedition. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten hatten wir den Bogen raus uns meisterten es, Felsen zu umschiffen, kleine Stromschnellen zu überqueren und die Brücken unterwegs nicht zu rammen. Natürlich war es ein bisschen anstrengend aber insgesamt ein Heidenspaß und wir kammen völlig durchnäßt aber glücklich wieder in der Stadt an.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, eine solche Tour einmal mitgemacht zu haben. Wir hatten schon sehr viel Spaß und haben einige ganz neue Eindrücke gewonnen. Auf der negativen Seite ist die mangelnde Kommunikation von Seiten des Operators zu beklagen. Eine klare Information über die zeitliche Abfolge und welche Kleidung/Badebekleidung wir mitbringen sollen und wann wir die wo verwenden sollen hätte an dieser Stelle echt geholfen.

Nach dieser Anstrengung haben wir uns heute Abend zur Abwechslung eine Pizza gegönnt – die Pizzabäcker der Stadt locken mit echten gemauerten Pizzaöfen. Zum Nachtisch gab es noch einen knusprigen, heißen und dekadenten Pfannkuchen.

Auf Achse – Abenteuer Busfahren in Laos

Heute wurde es wieder Zeit für einen Reisetag von Luang Prabang nach Vang Vieng. Legenden ranken sich um diese 200km Straße durch das nordlaotische Bergland. Nachts am Lagerfeuer bei der dritten Flasche Beer Lao werden Horrorstorys ausgetauscht, wer wie lange warum gebraucht hat. Die schaurige Liste der möglichen Schwierigkeiten ist länger als dieser Blog und wahrscheinlich auch länger als die Straße selber.

Zuerst einmal die Fakten. In Theorie gibt es zwei Fahrzeuge, die die Strecke fahren: Minivans und VIP 😉 Busse. Der Vorteil der Busse liegt in der Bequemlichkeit, der Nachteil in der Länge der Strecke, denn die Busse können die “neue” Straße nicht nutzen und brauchen deshalb 2-4h länger als die Minibusse. Die Minivans fahren meist die neue Strecke, aber wenn es nass ist, dann müssen sie auch außenrum fahren, weil die steilen Bergstraßen dann zu gefährlich werden und ein Nachteil der Minivans ist dass die Leute doch ziemlich reingestopft werden 😉

Mit diesem Wissen ausgestattet wollten wir einen Minibus früh morgens über unser Hotel buchen. Hört sich nicht kompliziert an, aber wie in Laos erst mal üblich wollte sich niemand so recht festlegen, wann wir denn losfahren dürfen – Die Aussagen variierten zwischen den einzelnen Angestellten zwischen 07:00 Uhr und 09:00 Uhr. Als gute Deutsche bauten wir nach und nach sanften Druck auf bis wir die schriftliche Zusage hatten, dass irgendwas uns um 08.30 abholt. Dabei gingen wir wahrscheinlich ein bisschen zu weit – denn um 08.24 standen 2 Minibusse vor der Tür, die uns beide uns mitnehmen wollten 😉 Egal, der eine hatte schon unser Gepäck, also stopften wir uns selbst noch mit rein. Nach ein paar weiten Stopps war das Gefährt bis unters Dach mit Gepäck und Menschen beladen – so verließen wir gegen 09.00 Uhr die Stadt und machten uns auf den Weg.

Am Anfang war die Straße noch ganz ansprechend, aber als wir auf die “neue” Straße einbogen verschlechterte sich der Zustand rasch und mit jedem Hügel, den wir erklommen, wurde es ein bisschen weniger Teer und mehr Wüstenpiste. Um 11.30 am höchsten Punkt wurde Rast gemacht und wir konnten uns mit Kaffee, Sandwich und einer sauberen Toilette für den weiteren Weg rüsten. Hier übergab unser Fahrer uns einem neuen Fahrer aus Vang Vieng, dessen Passagiere von unserem ursprünglichen Fahrer wieder nach Luang Prabang gebracht wurden – eine sehr interessante Idee, die reibungslos verlief.

In der Abfahrt von dieser Übergabe verließ uns die Straße komplett, hier war die Straße weder fertig noch richtig befahrbar, und so wühlte sich unser Gefährt durch den Wüstensand bis wir wieder festere Schlaglochpiste unter den Rädern hatten. Danach wurde die Straße wirklich richtig schlecht und wir fielen von einem Schlagloch ins nächste, Mensch und Gepäck wurden das ein oder andere Mal wild durcheinandergewürfelt – aber insgesamt hatten wir einen super Fahrer, der mit Bedacht jeden chinesischen LKW an der richtigen Stelle überholte und nur wenige Schlaglöcher voll erwischte 😉

Auf jeden Fall sind wir gut angekommen und haben uns gerade eben schon mal um den Weitertransport an Silvester nach Vientianne gekümmert – wir haben bei 5 TourOperatoren nachgefragt und sage und schreibe 7 verschiedene Uhrzeiten und Bustypen genannt bekommen – wir haben uns dann f den “kompetensten” entschieden – mal sehen, wie lange wir an Silverster unterwegs sind und welche Horrorstory wir dann bei einer Flasche Beer Lao weitergeben können.

Für morgen steht Outdoor Programm an, Höhlen, Kayak und Tubing – bin gespannt was ich morgen Abend zu berichten habe.

Tat Kuang Si – Ein Traum von einem Wasserfall

Heute ist der letzte Tag für uns in Luang Prabang – und zum Schluss haben wir uns noch ein weiteres touristisches Highlight aufgehoben, den Wasserfall Tat Kuang Si – 30 Km südwestlich von Luang Prabang.

Heute machten wir es uns recht bequem und buchten die Fahrt zum Wasserfall einfach über das Hotel – mit deutscher Pünktlichkeit wurden wir um 11.30 abgeholt und sammelten nach und nach noch ein paar Kunden ein, um schließlich vollbepackt mit 15 Leuten loszurasen – Unser Fahrer war dieses Mal ein verhinderter Formel 1 Pilot, der seinen Minivan mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die kurvige Strecke jagte – jedes Schlagloch wurde scharf angefahren um mit einer Vollbremsung trotzdem im Loch zu landen – zum Glück war die Fahrt kürzer als ne Stunde, also war es gerade noch so auszuhalten.

Kaum angekommen stürzten wir uns in Getümmel der chinesischen Reisegruppen – zum Glück wurde der Andrang mit jedem Schritt ein bisschen weniger 😉 Bevor wir zum eigentlichen Wasserfall kommen windet sich der Pfad durch die Auffangstation für gefährdete Mondbären. Hier finden von Wilderern befreite Tiere eine neue Heimat und können in Ruhe ihren Lebensabend verbringen, wenn sie nicht wieder ausgewildert werden können.

Nach diesem Intermezzo windet sich der Pfad zum ersten kleinen Wasserfall mit traumhaftem türkisfarbenem Pool – die Bezeichnung Garten Eden ist mehr als zutreffend. Mit jeder neunen Fallstufe werden die Pools größer, schöner und paradiesicher – mit Worten kann man diesen Wasserfall nur schwer erklären. Schließlich stehen wir vor dem Hauptwasserfall – eine Szenerie, die Tolkien nicht besser für seine Welten erfinden hätte können. 60m fällt das Wasser über malerische Felsblöcke so verspielt, dass es auch ein Gemälde sein könnte.

Trotz der Menschenmassen beeindruckt das Naturschauspiel und wir fanden unseren eigenen schönen Platz und Moment, um den Ort gebührend zu würdigen. Am Rande des Wasserfalls führt ein steiler rutschiger Pfad zum oberen Rand des Wasserfalls – hier herrscht deutlich mehr Ruhe, und wir konnten unsere Füße noch ein bisschen in einem Pool kühlen – der Rückweg führt auf der anderen Seite des Wasserfalls hinunter und ein gutes Stück der Treppen ist vom Wasserfall selber überspült, so dass wir über unsere neuen wasserfesten Trekkingsandalen mehr als glücklich waren. Dadurch wurde dieser kurze Abschnitt zu einem kurzweiligen Vergnügen 😉



Pünktlich stand unser Minivan bereit und unser Faher scheuchte alles von der Straße, um uns so schnell wie möglich zurück in die Stadt zu bringen – bevor wir uns heute Abend ein laotisches BBQ gönnen haben wir gerade noch den größten Mango-Papaya Shake aller Zeiten getrunken 😉

Unser Laotischer Kochkurs

Heute haben wir unser Weihnachtsgeschenk direkt in die Tat umgesetzt – ein Kochkurs bei einem der besten und bekanntesten Restaurants in Luang Prabang – die Tamarind Cooking School. Los ging es schon um 09:00 am Restaurant – unsere kleine Gruppe setzte sich zusammen aus 4 Amerikanern, 2 Esten, 5 Schweizern (einer Famile) und uns Beiden.

Als erstes wurden wir mit dem Minibus zum größten Markt von Luang Prabang gebracht – hier wurde uns an verschiedenen Ständen interessante Gemüse, Kräuter und Gewürze gezeigt. Wieder einmal stand ich staunend vor der immensen Auswahl an Kräutern, die die Laoten in ihren Gerichten verwenden. Sehr spannend, was es hier zu entdecken gibt – Dinge, die der bestsortierteste Asia-Markt in der westlichen Hemisphäre auf keinem Fall im Standardprogramm hat – oder habt ihr schon mal was von “Spicy Wood” gehört? Das ist ein richtiger kleiner Baumstamm, dessen Rinde abgeschält wird und der in Eintöpfen einen sauren und scharfen Geschmack ergibt. Noch ein Beispiel: Sägezahn-Koriander – schmeckt wie Koriander sieht halt aus wie ein Sägeblatt. Natürlich lässt es sich der Guide nicht nehmen, die Leute durch die Fleischsektionen zu führen. Das ist für zartere westliche Gemüter schon manchmal ein Härtetest (noch lebende Frösche und gedörrtes Eichhörnchen sind hier die Extreme) – aber insgesamt eine sehr interessante und lehrreiche Stunde, bei der ich wieder viel neues kennengelernt habe.

Vom Markt ging es dann weiter zu einem Gartengrundstück etwas oberhalb von Luang Prabang, wo der Kochunterricht in mehreren wunderschön gelegenen Pavillons stattfand. Unser Kochlehrer war ein unheimlich freundlicher und aufgeweckter Laote, der sehr gut Englisch sprach und uns mit viel Liebe und Witz die laotische Küche nahe brachte. Jeder aus der Gruppe bekam seinen eigenen Arbeitsplatz und los ging es mit den verschiedenen Gerichten, die ich hier ein bisschen näher erleutern möchte:


Sticky Rice
Unser Lehrer erklärte uns ausführlich, was zu beachten ist, um Sticky Rice herzustellen: wichtig ist vor allem der richtige Reis, langes Einweichen und dämpfen im Bambuskorb statt zu kochen – zum Glück war der wichtigste Schritt, das Einweichen schon erledigt und wir konnten den Reis noch einmal in Ruhe waschen und schließlich zum Kochen auf die Kohlen stellen -fertig!
Jeow –
eine Art Sauce, die entweder aus Tomaten oder Auberginen hergestellt wird – zu diesem Zweck durften wir erstmal die verschiedenen Zutaten über offenem Feuer rösten – wobei der Röstgrad der Aubergine in Richtung Steinkohle tendierte – aber dadurch war das Raucharoma auch herrlich ausgeprägt 😉 Anschschließend wurde alles im Mörser zu einer wunderbaren Paste gestampft – wie alle anderen Gerichte wurde diese erst einmal für das Mittagessen zur Seite gestellt.
Mok Pa
als nächstes ging es daran, das Hauptgericht – Fisch im Bananenblatt gedämpft – vorzubereiten. Hierzu stellten wir als erstes eine Marinade her, in der der Fisch eine Viertel Stunde ziehen durfte – dann wurden wir in die hohe Kunst des Bannanenblattfaltens eingeweiht, um schließlich das Ganze Paket im Dämpfer auf offenem Feuer für 20 Minuten sanft zu garen. Hört sich nicht spektakulär an, aber das Ergebnis war vom Geschmack eine wahre Offenbarung.
Stuffed Lemongras
…das nächste Gericht war auf jede erdenkliche Weise faszinierend. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, wie wir etwas in einen Stängel Lemongras füllen sollen und schauten unserem Lehrer bei der Vorbereitung zu – dabei wurden unsere Augen immer größer und runder, ob der Fingerfertigkeit unseres Meisters und ganz ehrlich, jeder von uns fragte sich: wie soll ich das wohl hinbekommen? Aber erst mal der Reihe nach – zuerst muss ja die Füllung gemacht werden, dazu werden Kräuter, Schalotten und Knoblauch zu einer Paste gestampft in die gehacktes Huhn eingearbeitet wird – so weit, so einfach – dann kommt der spannende Teil: – der Zitronengrasstängel wird ein Fingerbreit oberhalb des Wurzelendes rundherum 6-7 cm lang eingeritzt bis die vielen Streifen eine Art Nest bilden, die dann breitgeklopft wurden um so ein größeren Käfig für das gehackte Huhn zu bekommen – ja dann nur noch Füllung rein, alles in Ei wenden und fritieren – wir waren sowas von stolz, dass wir mit ein bisschen Hilfe die Stängel soweit aufgedröselt bekamen, damit ein großes Nest entstand – insgesamt war das Ergebnis vom Aussehen und Geschmack unheimlich gut.
Laap
Das laotische Nationalgericht – ein Salat aus Büffelhack und vielen, vielen Kräutern und Gewürzen, scharf angebraten und serviert mit einer Mischung verschiedener Blätter, wie zum Beispiel Betelnuss und Salat…
Purple Sticky Rice
Zum Nachtisch durften wir noch unsere eigene Kokosnussmilch herstellen indem wir die Späne von frischen Kokosnüssen mit warmem Wasser ausspülten und wieder ausdrückten, bis daraus Kokosmilch wurde – darin wurde nun der Sticky Rice noch einmal aufgekocht und fertig war der unheimlich geschmackvolle Milchreis, der mit Sesam bestreut und dann mit Mango oder anderen Früchten gegessen wurde.

Nach 5 Stunden staunen, kochen und essen ging es wieder zurück in die Stadt. Ich habe unheimlich viel Neues gelernt und wir waren begeistert, wie gut die verschiedenen Gerichten zu erlernen waren und wie fantastisch das Ergebnis dann auch schmeckte.

Den restlichen Nachmittag nutzten wir dazu, noch ein bisschen durch die Stadt zu schlendern, um den vollen Bauch etwas zu bewegen und besichtigten noch zwei schöne Tempel. Insgesamt ein perfekter Tag mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen.

Luang Prabang – ein Bilderbogen

Heute haben wir uns einen Tag Zeit genommen, um die wunderschönen Tempel von Luang Prabang in aller Ruhe zu besichtigen. Ansonsten war heute auch bei uns Weihnachtsfeier, die wir in einem schönen laotischen Restaurant abgehalten haben – aus diesem Grund möchte ich heute den Blog ein wenig kürzer halten und dafür Bilder sprechen lassen.

Morgen geht die Arbeitswoche schon wieder los und wir werden einen laotischen Kochkurs machen – davon werde ich morgen Abend dann ausführlich berichten – Viel Spaß!

Schwierige Anreise nach Laos

Heute stand also wieder ein Reisetag an – im Gegensatz zu den bisherigen Flugreisen war heute ein ausführlicher Landtransport angesagt – insgesamt brauchten wir 6 Transportmittel, um die Strecke von Siem Reap nach Don Det zu meistern. Das wäre auch fast reibungslos verlaufen – wenn, ja wenn wir nicht am verbohrten Idealismus von einer kleinen Gruppe Französinnen beinahe verzweifelt wären und sich unsere Reise deshalb um eine halbe Ewigkeit verzögerte.

Aber ich greife vor – geplant war, mit einer kleinen Busgesellschaft den eher selten gewählten Überlandtrip nach Laos zu unternehmen – die Landgrenze zwischen den beiden Staaten ist ungefähr so belebt wie ein sibirischer Außenposten – dafür 60 Grad heißer. Bevor es losgeht gibt es eine ausführliche Einweisung, was einem an der Grenze erwartet und in welcher Reihenfolge man was wie wann machen muss – narrensicher oder? Ganz wichtig ist der Hinweis, dass auf beiden Seiten der Grenze von den Zöllnern ein so genanntes Stempelgeld in Höhe von 2 Dollar erhoben wird – das ist natürlich Abzocke – aber: kein Geld, kein Stempel – ihr ahnt sicher schon, wo das hinführt, oder?

Pünktich um 8 verließ unser Kleinbus Siem Reap und machte sich auf den Weg nach Stung Treng. Die ersten Kilometer gingen recht zäh bis wir endlich Siem Reap hinter uns lassen und der Fahrer richtig loslegen konnte- hier ein ganz großes Lob an den Fahrer – wir haben uns richtig gut aufgehoben gefühlt. Dank seiner flotten und vorausschauenden Fahrweise schafften wir die 300km in knappen 5 Stunden – nicht schlecht auf teilweise recht schlechten Landstraßen, oder?

Nach einer Stunde Pause ging es kurz vor 14 Uhr auf die nächste Etappe – 1 Stunde Fahrt mit neuem Minivan zur Grenze – trotz der wirklich schlechten Straße waren wir auch wirklich um 15 Uhr dort. Eigentlich sollte alles nun recht flott gehen und wir mit etwas Glück gegen 16 Uhr auf Don Det ankommen.

Nun nahm das Elend aber seinen Lauf – und zwar im wörtlichen Sinne. Der Minibus darf die Grenze nämlich nicht überqueren, deshalb darf man mit seinem Gepäck erst einmal die 100 Meter bis zur kambodschanischen Ausreise in brütender Sonne laufen – hier bekommt man seinen Ausreisestempel – nachdem man die 2 Dollar Bakschisch bezahlt hat – und hier wurden die Französsinnen erstmals auffällig und verweigerten, das Geld zu zahlen. Nach längerem Hin und Her gaben die Zollbeamten auf und die Französinnen und wir gingen nun die rund 300m in Richtung Laos, immernoch bei 34 Grad und sengender Sonne

Hier muss man nun ein Visa on Arrival beantragen – das kostet 30 Dollar und dauert so ungefähr 10 Minuten – danach geht es an Schalter 2 – und hier werden wieder 2 Dollar Bakschisch notwendig, damit der Pass wieder ausgehändigt wird. Sprich, alles in alllem dauert der Vorgang insgesamt ne halbe Stunde und es könnte mit Gefährt Nummer 5 – einem Sŏrngtăaou sprich Jumbo sprich Klein-Lkw mit Sitzbank auf Ladepritsche weitergehen. Aber halt, 4 Damen fehlen, die haben wieder versucht, die 2 Dollar nicht zu zahlen und die Laoten haben einfach dicht gemacht – sprich Pass einbehalten und Visaschalter geschlossen. Nun folgten hektische Diskussionen, Telefonate und Weigerungen auf beiden Seiten, was unsere Weiterreise um eine Stunde verzögerte – die restliche Gruppe war mehr als genervt und am Ende verließen wir die Grenze ohne die Kleingruppe – keine Ahnung, was jetzt aus ihnen geworden ist – aber auf jeden Fall verloren wir durch diese Aktion fast 90 Minuten an der Grenze.

Da fiel es schon fast nicht mehr ins Gewicht, dass unser Jumbo 500m vor dem Fähranleger ohne Benzin liegen blieb und wir die letzten Meter bis zum Boot – brütende Hitze und so – wieder zu Fuß zurücklegen mussten.

Belohnt wurden wir aber durch einen herrlichen Sonnenuntergang und einem schönen Zimmer – wir hatten hier deutlich mehr Touristen erwartet, aber alle Restaurants sind leer und auch in den Hotels gibt es nur wenig Gäste – wir werden mal morgen versuchen herauszufinden wo denn alle hin sind 😉 Ansonsten steht natürlich ausruhen auf dem Programm und Sonnenuntergang schauen.

Tempel von Angkor Wat – eine Zusammenfassung

Heute haben wir den dritten Tag wunderschöne Tempel im Großraum Angkor Wat besichtigt. Heute weiche ich mal vom üblichen Schema ab und gebe eine kurze Übersicht, was Ihr bei einem Besuch der Tempel in Angkor Wat beachten solltet. Damit es nicht zu eintönig wird lockere ich das Ganze mit einer Auswahl von Tempelbildern des heutigen Tages auf.

Die Anreise nach Siem Reap – das Gateway zu den Tempeln – ist heutzutage recht einfach – von vielen asiatischen Städten gibt es mehrmals täglich Flüge hierher – am häufigsten von Singapur, Kuala Lumpur und Bangkok. Unterkünfte gibt es hier wie Sand am Meer: für jede Preisklasse gibt es genau das Richtige – ich selbst bin großer Fan vom Golden Banana Boutique Hotel. Nach 2002 und 2007 ist das mein dritter Aufenthalt hier – es ist faszinierend zu sehen, wie dieses lokale Unternehmen sich von kleinen Anfängen mit mehreren Bambushütten zu drei stilvollen Häusern mit zwei Pools gemausert hat. Dabei hat sich das Hotel auf die Fahnen geschrieben, jungen Menschen hier eine Ausbildung zu bieten und so neue Fachkräfte aufzubauen. Das Personal ist unheimlich nett und zuvorkommend und der Gast wird mit jeder Menge Herzlichkeit beinahe erdrückt. Wir haben uns hier 4 Nächte sehr wohl gefühlt.


Um die Tempel zu besichitigen gibt es verschiedene Transportmögichkeiten – für die näheren ist ein Tuk-Tuk eine gute Wahl. Für alles, was ein bisschen weiter weg ist sollte man sich den Luxus eines Autos gönnen, sonst wird die Fahrt zu einer Quälerei. In Theorie kann man sich auch ein Fahrrad leihen, aber bei über 30 Grad 15-20Km zu strampeln ist eher was für Liebhaber. Falls man den Transport nicht über seine Unterkunft organisieren möchte, findet sich an jeder Straßenecke ein freundlicher Fahrer, der einen für 15-25 Dollar pro Tag zu den Tempeln fährt.

Eintrittskarten müssen vorab an einer zentralen Ticket Office gekauft werden, welches im Niemandsland zwischen Siem Reap und den Tempeln liegt. Keine Sorge, jeder Fahrer weiß wo und bringt einen vorher da hin. Kostenpunkt ist in der Zwischenzeit 37 Dollar für einen Tag und 62 f 3 Tage – es gibt auch noch 7 Tages-Tickets, aber das ist wirklich was f Liebhaber.

Persönlich empfehle ich das 3 Tagesticket, weil ich dann genug Zeit habe, alle Tempel, die mich interessieren, ohne Zeitdruck und Hetze anzuschauen. In der Regel gibt es zwei Standardrouten, die von den Fahrern abgefahren werden: die kleine Runde mit den großen Highlights Angkor Wat, Bayon und Ta Prom und noch ein paar weiteren interessanten Tempeln, und die “große” Runde, auf der weniger bekannte, aber nicht minder schöne Tempel wie zum Beispiel Prea Kahn, Ta Som und Bantey Kdei liegen. Darüber hinaus gibt es im Umkreis von bis zu 60km noch viele weitere Tempel, wie zum Beispiel unsere Auswahl von gestern oder die Tempel der Rolus Gruppe. Normalerweise kann man sich sein eignes Tempelmenü zusammenstellen, aber es hat schon seine Berechtigung, die zwei Standardrouten abzufahren.

Kommen wir zum letzten Punkt: wie vermeide ich die Massen. Hierzu hat jeder Blog und jeder Reisführer ganz eigene Ansichten. Zum Beispiel steht im Lonely Planet, dass man direkt nach dem Sonnenaufgangsspektakel Angkor Wat besichtigen soll – in der Zwischenzeit machen aber die meisten Tourgruppen genau das und fahren erst anschließend die chinesiche Gruppe zum Frühstück ins Hotel – deshalb haben wir Angkor ganz ans Ende des ersten Tages gestellt, erlebten am Nachmittag einen fast leeren Tempel und genossen im Schatten die wunderbaren Steinmetzarbeiten. Ansonsten hatten wir in fast allen Tempeln immer die Möglichkeit, ruhige Ecken und Zeiten zu finden – es hilft, wenn man einfach mal eine Tourgruppe aussitzt und danach auf einmal fast allein im Tempel ist – die einzige Ausnahme ist Ta Prom – der Lara Croft Tempel ist ein Instagrammparadies und die Leute stehen Schlange für den perfekten Shot.

Die Bilder heute stammen vor allem aus den Tempeln Prea Khan, Neak Pean, Ta Som, East Mebon, Bantey Samre und Bantey Kdei.

….ansonsten verlassen wir heute Kambodscha und machen uns morgen auf dem Landweg nach Laos. Wir sind schon gespannt, was f Abenteuer auf dem Weg dorthin auf uns warten – viel Spaß beim Lesen!

Heutiges Tempelmenü: pink – nass – verwunschen…

Unser zweiter Besichtigungstag startete zum Glück nicht ganz so früh, denn heute kamen wir ganz ohne Sonnenaufgang aus – aber wegen der Hitze und der Entfernung,  war ein Aufbruch um 07:00 Uhr trotzdem notwendig. Dafür tauschten wir unser treues Tuk-Tuk gegen eine stattliche Limousine – 140km im Tuk Tuk kann man machen …. muss man aber nicht 😉 Außerdem standen nur drei Tempel auf dem Menü, und deshalb blieb noch genügend Zeit für die eine oder andere Erfrischung.

Als ersten Gang ging es nach Banteay Srei, auch als Frauentempel oder “pink citadel” bekannt. Dieser wunderschöne kleine Hindutempel liegt in einiger Entfernung von den Haupttempeln und besticht vor allem durch seine wunderschönen Steinmetzarbeiten – jeder Türstock, Kapitel und Figur wurde mit einer Detailtiefe ausgeführt, dass es eine wahre Freude ist, jeden einzelnen Stein in Ruhe zu betrachten und das beste Fotomotiv zu suchen. Wenn man bedenkt, dass dieser Tempel über 1000 Jahre alt ist es erstaunlich, wie versiert die Khmer-Steinmetze schon damals waren und wie gut die Arbeiten die Zeit überdauert haben.

Das zweite Heiligtum ist gar nicht so einfach zu erreichen – wir mussten erst einmal  1,5 Km durch den Dschungel über Stock und Stein wandern, um zu dem kleinen Wasserfall zu kommen, wo dieses kleine Heiligtum zu besichtigen ist – 1500m – hört sich nicht unbedingt nach viel an – aber bei 34 Grad, 75% Luftfeuchtigkeit und bergauf waren wir froh, dass es dort vor Ort noch ein Getränkestand gab, um Flüssigkeit und Kalorien aufzufüllen. Das Heiligtum selber sind hauptsächlich ein paar Steinskulpturen im Wasser und viele Tausende Lingas – Fruchtbarkeitssymbole – aber die Stimmung und die Einzigartigkeit machen für mich den größten Reiz hier aus und machen diesen anstrengenden Abstecher lohnenswert.

Von hier aus ging es noch eine weitere Stunde mit dem Auto weiter zu unserem letzten Tempel – Beng Mealea, einer meiner ganz persönlichen Favoriten – der Tempel ist ähnlich wie Ta Prom noch immer komplett vom Dschungel überwuchert – aber im Gegensatz zu dem berühmten Lara Croft-Tempel wurde hier fast gar nichts aufgeräumt. Hier kommt ein bisschen Indiana Jones-Feeling auf, dass wir diesen Tempel neu entdeckt haben und die ersten Europäer sind, die den Tempel gefunden haben – natürlich hilft es, dass durch die Entfernung von fast 60 km von Siem Reap nur wenige Touristen und noch weniger Tourgruppen hierherkommen. So hatten wir diesen Tempel fast für uns allein und konnten diese verwunschene Stimmung auf uns wirken lassen – ein einmaliges Erlebnis!

Morgen kommt dann noch der dritte und letzte Tempeltag, wieder mit unserem Tuk-Tuk – wir freuen uns schon auf unseren Fahrer und sind gespannt, was wir wieder Spannendes erleben  – viel Spaß beim Lesen