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Blue Lagoon 3 – Badeparadies Lost?

Heute war das Wetter etwas regnerisch, und so warteten wir am Morgen erst einmal ab, ob wir uns auf die Fahrt zu einem Swimming Pool machen sollten oder nicht. Also erst einmal einen Kaffee am Straßenrand und ein Riesenbaguette von einem weiteren Stand. Da immer noch keine Wetterbesserung in Sicht war, stand erst einmal Massage an – gründliche Lockerung der Schulterpartie, um die Reisestrapazen aus den Gliedern zu kneten.

Endlich riss die Wolkendecke etwas auf und wir entschlossen uns, einen Motorroller f den Tag zu mieten, um die 16km bis zur Blue Lagoon 3 zu fahren – zur Info: jedes Wasserloch rund um Vang Vieng heißt Blue Lagoon und wird sozusagen durchnummiert – wobei die Blue Lagoon 1 von vielen organisierten Touren heimgesucht wird und als sehr überlaufen gilt – die Blue Lagoon 3 ist weiter weg und soll schöner und ursprünglicher und nicht so voll sein.

Also rauf aufs Bike und 7km Asphalt genießen, um sich wieder an das Thema Motorroller zu gewöhnen. Nach Ende der geteerten Strecke warten über 8km übelste Schlaglochpiste auf den mutigen Fahrer, der sich nach dem Regen von Schlammloch zu Schlagloch schleppt. Unterwegs traffen wir auf viel Landleben: Hühner, Hunde, Kühe, Büffel und Schweine – ein kleines Panoptikum der Landwirtschaft Laos.

Ziemlich durchgerüttelt erreichten wir unser Ziel und durften feststellen, dass auch die 3. Lagune in der Zwischenzeit deutlich mehr Besucher und vor allem koreanische Wasserliebhaber gefunden hat. Sehr beliebt bei unseren asiatischen Freunden sind Buggytouren mit abenteurlich aussehenden Gefährten, die ein bisschen an ein Strandbuggy erinnern und voll geländetauglich sind. Neben dem Pool gibt es ein kleines Restaurant und natürlich die obligatorischen Ziplines. Um das Geschehen im Wasser interessanter zu gestalten gibt es verschiedene Seile, an denen sich Interessierte ins Wasser schwingen können.

Obwohl jetzt wahrscheinlich deutlich mehr Menschen hier sind, ist es immer noch eine wunderschöne friedliche Stimmung und die Koreaner, Japaner, Chinesen haben unheimlich Spaß, sich in voller Montur: Schwimmhemd, lange Hose und Schwimmweste ins Wasser zu werfen. Egal ob groß oder klein – die Leute hatten viel Freude am Spiel und Spaß im kühlen Nass.

Obwohl jetzt doch mehr los ist, ist das Paradies nicht verloren – es hat einfach ein paar mehr Freunde gefunden. Im Vergleich zu einem heißen Sommertag im deutschen Freibad ist es immer noch ruhig und gemütlich.

Uns hat unser kleiner Rollerausflug auf jeden Fall sehr gut gefallen und ein paar Schlaglöcher gehören einfach dazu – heute Abend gibt es gegrillten Fisch am Flussufer und morgen werden wir sehen, wie wann und wo uns der Bus nach Vientianne schaukelt

Auf Achse – Abenteuer Busfahren in Laos

Heute wurde es wieder Zeit für einen Reisetag von Luang Prabang nach Vang Vieng. Legenden ranken sich um diese 200km Straße durch das nordlaotische Bergland. Nachts am Lagerfeuer bei der dritten Flasche Beer Lao werden Horrorstorys ausgetauscht, wer wie lange warum gebraucht hat. Die schaurige Liste der möglichen Schwierigkeiten ist länger als dieser Blog und wahrscheinlich auch länger als die Straße selber.

Zuerst einmal die Fakten. In Theorie gibt es zwei Fahrzeuge, die die Strecke fahren: Minivans und VIP 😉 Busse. Der Vorteil der Busse liegt in der Bequemlichkeit, der Nachteil in der Länge der Strecke, denn die Busse können die “neue” Straße nicht nutzen und brauchen deshalb 2-4h länger als die Minibusse. Die Minivans fahren meist die neue Strecke, aber wenn es nass ist, dann müssen sie auch außenrum fahren, weil die steilen Bergstraßen dann zu gefährlich werden und ein Nachteil der Minivans ist dass die Leute doch ziemlich reingestopft werden 😉

Mit diesem Wissen ausgestattet wollten wir einen Minibus früh morgens über unser Hotel buchen. Hört sich nicht kompliziert an, aber wie in Laos erst mal üblich wollte sich niemand so recht festlegen, wann wir denn losfahren dürfen – Die Aussagen variierten zwischen den einzelnen Angestellten zwischen 07:00 Uhr und 09:00 Uhr. Als gute Deutsche bauten wir nach und nach sanften Druck auf bis wir die schriftliche Zusage hatten, dass irgendwas uns um 08.30 abholt. Dabei gingen wir wahrscheinlich ein bisschen zu weit – denn um 08.24 standen 2 Minibusse vor der Tür, die uns beide uns mitnehmen wollten 😉 Egal, der eine hatte schon unser Gepäck, also stopften wir uns selbst noch mit rein. Nach ein paar weiten Stopps war das Gefährt bis unters Dach mit Gepäck und Menschen beladen – so verließen wir gegen 09.00 Uhr die Stadt und machten uns auf den Weg.

Am Anfang war die Straße noch ganz ansprechend, aber als wir auf die “neue” Straße einbogen verschlechterte sich der Zustand rasch und mit jedem Hügel, den wir erklommen, wurde es ein bisschen weniger Teer und mehr Wüstenpiste. Um 11.30 am höchsten Punkt wurde Rast gemacht und wir konnten uns mit Kaffee, Sandwich und einer sauberen Toilette für den weiteren Weg rüsten. Hier übergab unser Fahrer uns einem neuen Fahrer aus Vang Vieng, dessen Passagiere von unserem ursprünglichen Fahrer wieder nach Luang Prabang gebracht wurden – eine sehr interessante Idee, die reibungslos verlief.

In der Abfahrt von dieser Übergabe verließ uns die Straße komplett, hier war die Straße weder fertig noch richtig befahrbar, und so wühlte sich unser Gefährt durch den Wüstensand bis wir wieder festere Schlaglochpiste unter den Rädern hatten. Danach wurde die Straße wirklich richtig schlecht und wir fielen von einem Schlagloch ins nächste, Mensch und Gepäck wurden das ein oder andere Mal wild durcheinandergewürfelt – aber insgesamt hatten wir einen super Fahrer, der mit Bedacht jeden chinesischen LKW an der richtigen Stelle überholte und nur wenige Schlaglöcher voll erwischte 😉

Auf jeden Fall sind wir gut angekommen und haben uns gerade eben schon mal um den Weitertransport an Silvester nach Vientianne gekümmert – wir haben bei 5 TourOperatoren nachgefragt und sage und schreibe 7 verschiedene Uhrzeiten und Bustypen genannt bekommen – wir haben uns dann f den “kompetensten” entschieden – mal sehen, wie lange wir an Silverster unterwegs sind und welche Horrorstory wir dann bei einer Flasche Beer Lao weitergeben können.

Für morgen steht Outdoor Programm an, Höhlen, Kayak und Tubing – bin gespannt was ich morgen Abend zu berichten habe.

Rundreise Südostasien 2018

Nach über 10 Jahren geht es diesen Winter wieder einmal in Richtung Südostasien. Ich bin schon sehr gespannt wie sehr sich die Region in den letzten Jahren verändert hat und ob ich Luang Prabang wiedererkenne 😉 Für alle, die uns wieder auf unserer Reise begleiten wollen, starte ich mit einer Übersicht welche Länder, Orte und Attraktionen wir auf unserer dreiwöchigen Reise besuchen wollen:

Los geht es mit einer kurzen Stippvisite in Bangkok, hier steht natürlich das Essen, die Straßenmärkte und die großen Tempel im Fokus. Ein kurzer Flug bringt uns nach Siem Reap in Kambodscha. Hier gönnen wir uns 3,5 Tage, um die Tempel und Ruinen im Gebiet von Angkor Wat zu entdecken. Vor allem hier wird sich zeigen welchen Einfluss der Tourismus in der Region über die Jahre gehabt hat. Bei meiner ersten Reise hierher besuchten rund eine halbe Million Touristen die Tempel, letztes Jahr stieg die Zahl auf über 2 Millionen.

Um uns von der Menge an Tempeln und der anstrengenden Fahrt nach Laos zu erholen gönnen wir uns einen kleinen Strandurlaub in Si Phan Dong. Im Westen sind diese Inseln im Mekong auch als “4000 Inseln” bekannt. Das wichtigste hier sind Hängematte, Radfahren, Reisfelder und Sonnenuntergänge über dem Mekong. Natürlich kommt nach so einem entspannter Kurzurlaub erst einmal ein umfangreicher Reisetag. Also rein ins Boot, rüber zum Festland dann mit schwankendem Bus nach Pakse, um am späten Nachmittag den Flug nach Luang Prabang im Norden des Landes zu erwischen.

Luang Prabang,  die alte Königsstadt am Mekong ist für mich immer eine Oase der Ruhe gewesen – hier laufen die Uhren deutlich langsamer und das Leben im Takt der vielen Klöster ist immer noch genauso geruhsam wie vor 100 Jahren. Hier werden wir neben den Besuchen von Wasserfällen, Klöstern und Palästen auch einen Kochkurs besuchen. Wir sind schon sehr gespannt darauf die laotische Küche durch eigene Erfahrung besser zu verstehen.So, nun kommt natürlich wieder ein Reisetag 😉 Die Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng ist eine epische Angelegenheit, die den Rahmen  der Erzählung sprengen würde – ich werde gerne berichten welche Variante, Route und Gefährt wir gewählt haben um diese 200KM zu überbrücken…und was der Fahrer dann wirklich macht – nur soviel sei verraten je nach Glück und Wetter kann die Fahrt zwischen 4 und 8h dauern.

Vang Vieng bietet eine der spektakulärsten Landschaften in Laos mit Bergen, Höjlen, unbd Flüsse die zum Wandern, Kayaking und Caving einladen. Leider war Vang Vieng auch jahrelang einer der schlimmsten Backpacker – Hangouts der Welt mit vielen negativen Begleiterscheinungen. Jedes Jahr starben hier einige Backpacker, die nach dem Genuß von Rauschmittel im Fluß ertranken oder beim Caving abstürzten. Auf Druck von einigen Ländern wurden 2012 alle Rave Bars am Fluß geschlossen und Vang Vieng erfindet sich seitdem als familienfreundliche Adventure Destination neu. Hier werden wir bei einer Französisch-laotischen Familie wohnen und hoffentlich einen kleinen Einblick in das alltägliche laotische Leben bekommen

An Silvester fahren wir dann in die Hauptstadt Vientianne, mal sehen was die diplomatische Expat Community an Silvester auf die Beine stellt – auf jeden Fall wird es deutlich ruhiger als in Deutschland – von hier ist es nur noch ein kurzer Flug nach BangkoK und voilà nach 3 Wochen geht es schon wieder zurück nach Deutschland.