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Blue Lagoon 3 – Badeparadies Lost?

Heute war das Wetter etwas regnerisch, und so warteten wir am Morgen erst einmal ab, ob wir uns auf die Fahrt zu einem Swimming Pool machen sollten oder nicht. Also erst einmal einen Kaffee am Straßenrand und ein Riesenbaguette von einem weiteren Stand. Da immer noch keine Wetterbesserung in Sicht war, stand erst einmal Massage an – gründliche Lockerung der Schulterpartie, um die Reisestrapazen aus den Gliedern zu kneten.

Endlich riss die Wolkendecke etwas auf und wir entschlossen uns, einen Motorroller f den Tag zu mieten, um die 16km bis zur Blue Lagoon 3 zu fahren – zur Info: jedes Wasserloch rund um Vang Vieng heißt Blue Lagoon und wird sozusagen durchnummiert – wobei die Blue Lagoon 1 von vielen organisierten Touren heimgesucht wird und als sehr überlaufen gilt – die Blue Lagoon 3 ist weiter weg und soll schöner und ursprünglicher und nicht so voll sein.

Also rauf aufs Bike und 7km Asphalt genießen, um sich wieder an das Thema Motorroller zu gewöhnen. Nach Ende der geteerten Strecke warten über 8km übelste Schlaglochpiste auf den mutigen Fahrer, der sich nach dem Regen von Schlammloch zu Schlagloch schleppt. Unterwegs traffen wir auf viel Landleben: Hühner, Hunde, Kühe, Büffel und Schweine – ein kleines Panoptikum der Landwirtschaft Laos.

Ziemlich durchgerüttelt erreichten wir unser Ziel und durften feststellen, dass auch die 3. Lagune in der Zwischenzeit deutlich mehr Besucher und vor allem koreanische Wasserliebhaber gefunden hat. Sehr beliebt bei unseren asiatischen Freunden sind Buggytouren mit abenteurlich aussehenden Gefährten, die ein bisschen an ein Strandbuggy erinnern und voll geländetauglich sind. Neben dem Pool gibt es ein kleines Restaurant und natürlich die obligatorischen Ziplines. Um das Geschehen im Wasser interessanter zu gestalten gibt es verschiedene Seile, an denen sich Interessierte ins Wasser schwingen können.

Obwohl jetzt wahrscheinlich deutlich mehr Menschen hier sind, ist es immer noch eine wunderschöne friedliche Stimmung und die Koreaner, Japaner, Chinesen haben unheimlich Spaß, sich in voller Montur: Schwimmhemd, lange Hose und Schwimmweste ins Wasser zu werfen. Egal ob groß oder klein – die Leute hatten viel Freude am Spiel und Spaß im kühlen Nass.

Obwohl jetzt doch mehr los ist, ist das Paradies nicht verloren – es hat einfach ein paar mehr Freunde gefunden. Im Vergleich zu einem heißen Sommertag im deutschen Freibad ist es immer noch ruhig und gemütlich.

Uns hat unser kleiner Rollerausflug auf jeden Fall sehr gut gefallen und ein paar Schlaglöcher gehören einfach dazu – heute Abend gibt es gegrillten Fisch am Flussufer und morgen werden wir sehen, wie wann und wo uns der Bus nach Vientianne schaukelt

Abenteuerspielplatz Vang Vieng

Reisender, kommst Du nach Vang Vieng buch Dir ein Outdoor-Adventure – haben Sie uns gesagt – also gesagt, getan. Gestern Abend haben wir uns aus den hundert Tour Companies diejenige ausgesucht, die wirklich versucht hat, uns kompetent zu beraten. Natürlich ist es mehr oder minder egal, welchem Anbieter wir unser Vertrauen schenken, das Programm ist bei allen mehr oder minder ähnlich.

Wir entschieden uns für die Halbtagestour mit Water Cave, Elephant Cave und Kayaking. Zipline und Schwimmen liessen wir mal weg – wir wollten es ja auch nicht übertreiben – für den Preis von 12 Euro pro Person ist Guide, Transport, Wasser und Mittagessen auch noch inkludiert. Um 09:00 sollte es heute dann auch losgehen und wir sollten um 08:30 vorsichtshalber beim Tour Operator antreten.

Als gute Deutsche standen wir pünktlich um 08:30 auf der Matte und warteten gut behütet von einem Hund darauf, dass irgend etwas passieren sollte – nach laotischer Organisation passierte vor 09.30 natürlich erst mal gar nichts, dann wurden wir auf die Pritsche eines Jumbos verfrachtet und kurvten eine weitere halbe Stunde durch die Stadt und luden noch ein paar Touristen, Mittagessen und Baguette auf. Dann ging es endlich raus aus der Stadt und wir fuhren 16km bis zur Water Cave.

Natürlich standen wir dort erst einmal rum und bekamen so gar keine Information, was denn nun passieren soll – also erst mal abwarten, wird ja schon werden – und auf einmal kam richtig Bewegung in die Sache – jeder bekam einen LKW-Reifen und durfte sich in voller Kleidung in die Höhle hangeln. Guide vorneweg und Stirnlampe auf dem Kopf hangelten sich 15 wagemutige Touristen durch die Dunkelheit der Höhle. Das Ganze ist wirklich ein surreales Erlebnis – angefangen vom fehlenden Neoprenanzug gegen die Kälte über die einsilbigen Sicherheitshinweise bis zur Erfahrung in der Höhle. Es ist schwer zu beschreiben, wie interessant es ist, sich über 200m nur vom Licht der Stirnlampen erhellt durch eine Höhle zu hangeln. Fast eine Dreiviertelstunde hingen wir in unseren Reifen und hangelten uns durch die Nacht. Eine Mitreisende brachte das Erlebnis anschließend am besten auf den Punkt:
Toll, dass ich es gemacht hab – aber nochmal würde ich es nicht machen. Genau so würde ich es auch beschreiben: es war eine einmalige Erfahrung und einmalig soll sie bleiben.

Nach dieser Anstrengung gab es erst einmal Mittagessen – und das war überraschend gut – Bratreis, frisch gegrillte Schaschlik-Spieße mit Huhn, Ananas und Zwiebeln und zur Stärkung eine dicke Banane.

Anschließend ging es mit dem Jumbo wieder Richtung Vang Vieng und kurz vor der Stadt wurden wir ausgeladen, um die letzten Kilometer mit den Kayaks zurückzulegen. Unser Guide gab eine ausführliche Einweisung wie wir paddeln und steuern sollten, und los ging die Expedition. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten hatten wir den Bogen raus uns meisterten es, Felsen zu umschiffen, kleine Stromschnellen zu überqueren und die Brücken unterwegs nicht zu rammen. Natürlich war es ein bisschen anstrengend aber insgesamt ein Heidenspaß und wir kammen völlig durchnäßt aber glücklich wieder in der Stadt an.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, eine solche Tour einmal mitgemacht zu haben. Wir hatten schon sehr viel Spaß und haben einige ganz neue Eindrücke gewonnen. Auf der negativen Seite ist die mangelnde Kommunikation von Seiten des Operators zu beklagen. Eine klare Information über die zeitliche Abfolge und welche Kleidung/Badebekleidung wir mitbringen sollen und wann wir die wo verwenden sollen hätte an dieser Stelle echt geholfen.

Nach dieser Anstrengung haben wir uns heute Abend zur Abwechslung eine Pizza gegönnt – die Pizzabäcker der Stadt locken mit echten gemauerten Pizzaöfen. Zum Nachtisch gab es noch einen knusprigen, heißen und dekadenten Pfannkuchen.

Tat Kuang Si – Ein Traum von einem Wasserfall

Heute ist der letzte Tag für uns in Luang Prabang – und zum Schluss haben wir uns noch ein weiteres touristisches Highlight aufgehoben, den Wasserfall Tat Kuang Si – 30 Km südwestlich von Luang Prabang.

Heute machten wir es uns recht bequem und buchten die Fahrt zum Wasserfall einfach über das Hotel – mit deutscher Pünktlichkeit wurden wir um 11.30 abgeholt und sammelten nach und nach noch ein paar Kunden ein, um schließlich vollbepackt mit 15 Leuten loszurasen – Unser Fahrer war dieses Mal ein verhinderter Formel 1 Pilot, der seinen Minivan mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die kurvige Strecke jagte – jedes Schlagloch wurde scharf angefahren um mit einer Vollbremsung trotzdem im Loch zu landen – zum Glück war die Fahrt kürzer als ne Stunde, also war es gerade noch so auszuhalten.

Kaum angekommen stürzten wir uns in Getümmel der chinesischen Reisegruppen – zum Glück wurde der Andrang mit jedem Schritt ein bisschen weniger 😉 Bevor wir zum eigentlichen Wasserfall kommen windet sich der Pfad durch die Auffangstation für gefährdete Mondbären. Hier finden von Wilderern befreite Tiere eine neue Heimat und können in Ruhe ihren Lebensabend verbringen, wenn sie nicht wieder ausgewildert werden können.

Nach diesem Intermezzo windet sich der Pfad zum ersten kleinen Wasserfall mit traumhaftem türkisfarbenem Pool – die Bezeichnung Garten Eden ist mehr als zutreffend. Mit jeder neunen Fallstufe werden die Pools größer, schöner und paradiesicher – mit Worten kann man diesen Wasserfall nur schwer erklären. Schließlich stehen wir vor dem Hauptwasserfall – eine Szenerie, die Tolkien nicht besser für seine Welten erfinden hätte können. 60m fällt das Wasser über malerische Felsblöcke so verspielt, dass es auch ein Gemälde sein könnte.

Trotz der Menschenmassen beeindruckt das Naturschauspiel und wir fanden unseren eigenen schönen Platz und Moment, um den Ort gebührend zu würdigen. Am Rande des Wasserfalls führt ein steiler rutschiger Pfad zum oberen Rand des Wasserfalls – hier herrscht deutlich mehr Ruhe, und wir konnten unsere Füße noch ein bisschen in einem Pool kühlen – der Rückweg führt auf der anderen Seite des Wasserfalls hinunter und ein gutes Stück der Treppen ist vom Wasserfall selber überspült, so dass wir über unsere neuen wasserfesten Trekkingsandalen mehr als glücklich waren. Dadurch wurde dieser kurze Abschnitt zu einem kurzweiligen Vergnügen 😉



Pünktlich stand unser Minivan bereit und unser Faher scheuchte alles von der Straße, um uns so schnell wie möglich zurück in die Stadt zu bringen – bevor wir uns heute Abend ein laotisches BBQ gönnen haben wir gerade noch den größten Mango-Papaya Shake aller Zeiten getrunken 😉

Unser Laotischer Kochkurs

Heute haben wir unser Weihnachtsgeschenk direkt in die Tat umgesetzt – ein Kochkurs bei einem der besten und bekanntesten Restaurants in Luang Prabang – die Tamarind Cooking School. Los ging es schon um 09:00 am Restaurant – unsere kleine Gruppe setzte sich zusammen aus 4 Amerikanern, 2 Esten, 5 Schweizern (einer Famile) und uns Beiden.

Als erstes wurden wir mit dem Minibus zum größten Markt von Luang Prabang gebracht – hier wurde uns an verschiedenen Ständen interessante Gemüse, Kräuter und Gewürze gezeigt. Wieder einmal stand ich staunend vor der immensen Auswahl an Kräutern, die die Laoten in ihren Gerichten verwenden. Sehr spannend, was es hier zu entdecken gibt – Dinge, die der bestsortierteste Asia-Markt in der westlichen Hemisphäre auf keinem Fall im Standardprogramm hat – oder habt ihr schon mal was von “Spicy Wood” gehört? Das ist ein richtiger kleiner Baumstamm, dessen Rinde abgeschält wird und der in Eintöpfen einen sauren und scharfen Geschmack ergibt. Noch ein Beispiel: Sägezahn-Koriander – schmeckt wie Koriander sieht halt aus wie ein Sägeblatt. Natürlich lässt es sich der Guide nicht nehmen, die Leute durch die Fleischsektionen zu führen. Das ist für zartere westliche Gemüter schon manchmal ein Härtetest (noch lebende Frösche und gedörrtes Eichhörnchen sind hier die Extreme) – aber insgesamt eine sehr interessante und lehrreiche Stunde, bei der ich wieder viel neues kennengelernt habe.

Vom Markt ging es dann weiter zu einem Gartengrundstück etwas oberhalb von Luang Prabang, wo der Kochunterricht in mehreren wunderschön gelegenen Pavillons stattfand. Unser Kochlehrer war ein unheimlich freundlicher und aufgeweckter Laote, der sehr gut Englisch sprach und uns mit viel Liebe und Witz die laotische Küche nahe brachte. Jeder aus der Gruppe bekam seinen eigenen Arbeitsplatz und los ging es mit den verschiedenen Gerichten, die ich hier ein bisschen näher erleutern möchte:


Sticky Rice
Unser Lehrer erklärte uns ausführlich, was zu beachten ist, um Sticky Rice herzustellen: wichtig ist vor allem der richtige Reis, langes Einweichen und dämpfen im Bambuskorb statt zu kochen – zum Glück war der wichtigste Schritt, das Einweichen schon erledigt und wir konnten den Reis noch einmal in Ruhe waschen und schließlich zum Kochen auf die Kohlen stellen -fertig!
Jeow –
eine Art Sauce, die entweder aus Tomaten oder Auberginen hergestellt wird – zu diesem Zweck durften wir erstmal die verschiedenen Zutaten über offenem Feuer rösten – wobei der Röstgrad der Aubergine in Richtung Steinkohle tendierte – aber dadurch war das Raucharoma auch herrlich ausgeprägt 😉 Anschschließend wurde alles im Mörser zu einer wunderbaren Paste gestampft – wie alle anderen Gerichte wurde diese erst einmal für das Mittagessen zur Seite gestellt.
Mok Pa
als nächstes ging es daran, das Hauptgericht – Fisch im Bananenblatt gedämpft – vorzubereiten. Hierzu stellten wir als erstes eine Marinade her, in der der Fisch eine Viertel Stunde ziehen durfte – dann wurden wir in die hohe Kunst des Bannanenblattfaltens eingeweiht, um schließlich das Ganze Paket im Dämpfer auf offenem Feuer für 20 Minuten sanft zu garen. Hört sich nicht spektakulär an, aber das Ergebnis war vom Geschmack eine wahre Offenbarung.
Stuffed Lemongras
…das nächste Gericht war auf jede erdenkliche Weise faszinierend. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, wie wir etwas in einen Stängel Lemongras füllen sollen und schauten unserem Lehrer bei der Vorbereitung zu – dabei wurden unsere Augen immer größer und runder, ob der Fingerfertigkeit unseres Meisters und ganz ehrlich, jeder von uns fragte sich: wie soll ich das wohl hinbekommen? Aber erst mal der Reihe nach – zuerst muss ja die Füllung gemacht werden, dazu werden Kräuter, Schalotten und Knoblauch zu einer Paste gestampft in die gehacktes Huhn eingearbeitet wird – so weit, so einfach – dann kommt der spannende Teil: – der Zitronengrasstängel wird ein Fingerbreit oberhalb des Wurzelendes rundherum 6-7 cm lang eingeritzt bis die vielen Streifen eine Art Nest bilden, die dann breitgeklopft wurden um so ein größeren Käfig für das gehackte Huhn zu bekommen – ja dann nur noch Füllung rein, alles in Ei wenden und fritieren – wir waren sowas von stolz, dass wir mit ein bisschen Hilfe die Stängel soweit aufgedröselt bekamen, damit ein großes Nest entstand – insgesamt war das Ergebnis vom Aussehen und Geschmack unheimlich gut.
Laap
Das laotische Nationalgericht – ein Salat aus Büffelhack und vielen, vielen Kräutern und Gewürzen, scharf angebraten und serviert mit einer Mischung verschiedener Blätter, wie zum Beispiel Betelnuss und Salat…
Purple Sticky Rice
Zum Nachtisch durften wir noch unsere eigene Kokosnussmilch herstellen indem wir die Späne von frischen Kokosnüssen mit warmem Wasser ausspülten und wieder ausdrückten, bis daraus Kokosmilch wurde – darin wurde nun der Sticky Rice noch einmal aufgekocht und fertig war der unheimlich geschmackvolle Milchreis, der mit Sesam bestreut und dann mit Mango oder anderen Früchten gegessen wurde.

Nach 5 Stunden staunen, kochen und essen ging es wieder zurück in die Stadt. Ich habe unheimlich viel Neues gelernt und wir waren begeistert, wie gut die verschiedenen Gerichten zu erlernen waren und wie fantastisch das Ergebnis dann auch schmeckte.

Den restlichen Nachmittag nutzten wir dazu, noch ein bisschen durch die Stadt zu schlendern, um den vollen Bauch etwas zu bewegen und besichtigten noch zwei schöne Tempel. Insgesamt ein perfekter Tag mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen.

Luang Prabang – ein Bilderbogen

Heute haben wir uns einen Tag Zeit genommen, um die wunderschönen Tempel von Luang Prabang in aller Ruhe zu besichtigen. Ansonsten war heute auch bei uns Weihnachtsfeier, die wir in einem schönen laotischen Restaurant abgehalten haben – aus diesem Grund möchte ich heute den Blog ein wenig kürzer halten und dafür Bilder sprechen lassen.

Morgen geht die Arbeitswoche schon wieder los und wir werden einen laotischen Kochkurs machen – davon werde ich morgen Abend dann ausführlich berichten – Viel Spaß!

Schwierige Anreise nach Laos

Heute stand also wieder ein Reisetag an – im Gegensatz zu den bisherigen Flugreisen war heute ein ausführlicher Landtransport angesagt – insgesamt brauchten wir 6 Transportmittel, um die Strecke von Siem Reap nach Don Det zu meistern. Das wäre auch fast reibungslos verlaufen – wenn, ja wenn wir nicht am verbohrten Idealismus von einer kleinen Gruppe Französinnen beinahe verzweifelt wären und sich unsere Reise deshalb um eine halbe Ewigkeit verzögerte.

Aber ich greife vor – geplant war, mit einer kleinen Busgesellschaft den eher selten gewählten Überlandtrip nach Laos zu unternehmen – die Landgrenze zwischen den beiden Staaten ist ungefähr so belebt wie ein sibirischer Außenposten – dafür 60 Grad heißer. Bevor es losgeht gibt es eine ausführliche Einweisung, was einem an der Grenze erwartet und in welcher Reihenfolge man was wie wann machen muss – narrensicher oder? Ganz wichtig ist der Hinweis, dass auf beiden Seiten der Grenze von den Zöllnern ein so genanntes Stempelgeld in Höhe von 2 Dollar erhoben wird – das ist natürlich Abzocke – aber: kein Geld, kein Stempel – ihr ahnt sicher schon, wo das hinführt, oder?

Pünktich um 8 verließ unser Kleinbus Siem Reap und machte sich auf den Weg nach Stung Treng. Die ersten Kilometer gingen recht zäh bis wir endlich Siem Reap hinter uns lassen und der Fahrer richtig loslegen konnte- hier ein ganz großes Lob an den Fahrer – wir haben uns richtig gut aufgehoben gefühlt. Dank seiner flotten und vorausschauenden Fahrweise schafften wir die 300km in knappen 5 Stunden – nicht schlecht auf teilweise recht schlechten Landstraßen, oder?

Nach einer Stunde Pause ging es kurz vor 14 Uhr auf die nächste Etappe – 1 Stunde Fahrt mit neuem Minivan zur Grenze – trotz der wirklich schlechten Straße waren wir auch wirklich um 15 Uhr dort. Eigentlich sollte alles nun recht flott gehen und wir mit etwas Glück gegen 16 Uhr auf Don Det ankommen.

Nun nahm das Elend aber seinen Lauf – und zwar im wörtlichen Sinne. Der Minibus darf die Grenze nämlich nicht überqueren, deshalb darf man mit seinem Gepäck erst einmal die 100 Meter bis zur kambodschanischen Ausreise in brütender Sonne laufen – hier bekommt man seinen Ausreisestempel – nachdem man die 2 Dollar Bakschisch bezahlt hat – und hier wurden die Französsinnen erstmals auffällig und verweigerten, das Geld zu zahlen. Nach längerem Hin und Her gaben die Zollbeamten auf und die Französinnen und wir gingen nun die rund 300m in Richtung Laos, immernoch bei 34 Grad und sengender Sonne

Hier muss man nun ein Visa on Arrival beantragen – das kostet 30 Dollar und dauert so ungefähr 10 Minuten – danach geht es an Schalter 2 – und hier werden wieder 2 Dollar Bakschisch notwendig, damit der Pass wieder ausgehändigt wird. Sprich, alles in alllem dauert der Vorgang insgesamt ne halbe Stunde und es könnte mit Gefährt Nummer 5 – einem Sŏrngtăaou sprich Jumbo sprich Klein-Lkw mit Sitzbank auf Ladepritsche weitergehen. Aber halt, 4 Damen fehlen, die haben wieder versucht, die 2 Dollar nicht zu zahlen und die Laoten haben einfach dicht gemacht – sprich Pass einbehalten und Visaschalter geschlossen. Nun folgten hektische Diskussionen, Telefonate und Weigerungen auf beiden Seiten, was unsere Weiterreise um eine Stunde verzögerte – die restliche Gruppe war mehr als genervt und am Ende verließen wir die Grenze ohne die Kleingruppe – keine Ahnung, was jetzt aus ihnen geworden ist – aber auf jeden Fall verloren wir durch diese Aktion fast 90 Minuten an der Grenze.

Da fiel es schon fast nicht mehr ins Gewicht, dass unser Jumbo 500m vor dem Fähranleger ohne Benzin liegen blieb und wir die letzten Meter bis zum Boot – brütende Hitze und so – wieder zu Fuß zurücklegen mussten.

Belohnt wurden wir aber durch einen herrlichen Sonnenuntergang und einem schönen Zimmer – wir hatten hier deutlich mehr Touristen erwartet, aber alle Restaurants sind leer und auch in den Hotels gibt es nur wenig Gäste – wir werden mal morgen versuchen herauszufinden wo denn alle hin sind 😉 Ansonsten steht natürlich ausruhen auf dem Programm und Sonnenuntergang schauen.

Rundreise Südostasien 2018

Nach über 10 Jahren geht es diesen Winter wieder einmal in Richtung Südostasien. Ich bin schon sehr gespannt wie sehr sich die Region in den letzten Jahren verändert hat und ob ich Luang Prabang wiedererkenne 😉 Für alle, die uns wieder auf unserer Reise begleiten wollen, starte ich mit einer Übersicht welche Länder, Orte und Attraktionen wir auf unserer dreiwöchigen Reise besuchen wollen:

Los geht es mit einer kurzen Stippvisite in Bangkok, hier steht natürlich das Essen, die Straßenmärkte und die großen Tempel im Fokus. Ein kurzer Flug bringt uns nach Siem Reap in Kambodscha. Hier gönnen wir uns 3,5 Tage, um die Tempel und Ruinen im Gebiet von Angkor Wat zu entdecken. Vor allem hier wird sich zeigen welchen Einfluss der Tourismus in der Region über die Jahre gehabt hat. Bei meiner ersten Reise hierher besuchten rund eine halbe Million Touristen die Tempel, letztes Jahr stieg die Zahl auf über 2 Millionen.

Um uns von der Menge an Tempeln und der anstrengenden Fahrt nach Laos zu erholen gönnen wir uns einen kleinen Strandurlaub in Si Phan Dong. Im Westen sind diese Inseln im Mekong auch als “4000 Inseln” bekannt. Das wichtigste hier sind Hängematte, Radfahren, Reisfelder und Sonnenuntergänge über dem Mekong. Natürlich kommt nach so einem entspannter Kurzurlaub erst einmal ein umfangreicher Reisetag. Also rein ins Boot, rüber zum Festland dann mit schwankendem Bus nach Pakse, um am späten Nachmittag den Flug nach Luang Prabang im Norden des Landes zu erwischen.

Luang Prabang,  die alte Königsstadt am Mekong ist für mich immer eine Oase der Ruhe gewesen – hier laufen die Uhren deutlich langsamer und das Leben im Takt der vielen Klöster ist immer noch genauso geruhsam wie vor 100 Jahren. Hier werden wir neben den Besuchen von Wasserfällen, Klöstern und Palästen auch einen Kochkurs besuchen. Wir sind schon sehr gespannt darauf die laotische Küche durch eigene Erfahrung besser zu verstehen.So, nun kommt natürlich wieder ein Reisetag 😉 Die Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng ist eine epische Angelegenheit, die den Rahmen  der Erzählung sprengen würde – ich werde gerne berichten welche Variante, Route und Gefährt wir gewählt haben um diese 200KM zu überbrücken…und was der Fahrer dann wirklich macht – nur soviel sei verraten je nach Glück und Wetter kann die Fahrt zwischen 4 und 8h dauern.

Vang Vieng bietet eine der spektakulärsten Landschaften in Laos mit Bergen, Höjlen, unbd Flüsse die zum Wandern, Kayaking und Caving einladen. Leider war Vang Vieng auch jahrelang einer der schlimmsten Backpacker – Hangouts der Welt mit vielen negativen Begleiterscheinungen. Jedes Jahr starben hier einige Backpacker, die nach dem Genuß von Rauschmittel im Fluß ertranken oder beim Caving abstürzten. Auf Druck von einigen Ländern wurden 2012 alle Rave Bars am Fluß geschlossen und Vang Vieng erfindet sich seitdem als familienfreundliche Adventure Destination neu. Hier werden wir bei einer Französisch-laotischen Familie wohnen und hoffentlich einen kleinen Einblick in das alltägliche laotische Leben bekommen

An Silvester fahren wir dann in die Hauptstadt Vientianne, mal sehen was die diplomatische Expat Community an Silvester auf die Beine stellt – auf jeden Fall wird es deutlich ruhiger als in Deutschland – von hier ist es nur noch ein kurzer Flug nach BangkoK und voilà nach 3 Wochen geht es schon wieder zurück nach Deutschland.