Faszinierenderweise hat Argentinien uns mehr überrascht als die anderen Länder zuvor. Ursprünglich hatten wir von Argentinien doch eine viel stärker europäische Metropole erwartet und waren jetzt doch überrascht, wie einerseits sehr viele europäische Elemente eine Rolle spielen, aber in wievielen anderen Dingen die Argentinier einen eigenen Weg gegangen sind. Als Erstes die Essenszeiten, die sind definitiv spanisch, vor 10 Uhr abends essen ….. geht gar nicht. Dann denkt man wieder, man ist in London, wenn man sieht, wie die Portenos sich brav an der Bushaltestelle in Reihe anstellen, um in den Bus einzusteigen. Dann wieder zurück zum Essen. Ich dachte ja immer es gäbe italienische und amerikanische Pizzas …. dünn versus dick… dann steht man hier in der Pizzeria und findet eine neue Variante von Pizza…. sehr dick mit der Füllung in der Mitte (vertikal nicht horizontal.). Darüber hinaus übertrifft die verwendete Menge an Käse jede amerikanische Pizza und der Käse nennt sich Mussarela, hat aber mit Mozzarella so gar nichts zu tun… Darüber hinaus kann man in der Pizzeria auch gleich eine Riesenauswahl an Empanadas kaufen ….. ach ja kaufen: wer hätte gedacht, dass man bei Nudelgerichten zuerst die Pasta kauft und dann die Sauce noch mal extra bezahlt – teilweise je nach Form der Pasta und Art der Sauce?
Bier ist auch ein wichtiges Thema, so wichtig, dass die normalen Flaschen 970 ccm enthalten – 1l ? das gibts ja noch nicht mal in Bayern ;-). Und nur Touristen erhalten kleinere Flaschen ….
Kommen wir als Nächstes zum Thema Fleisch. Also die Mengen, die die hier verdrücken, sind doch ungewöhnlich. Gestern Abend waren wir beim Metzger um die Ecke, um für das Silvester-BBQ einzukaufen. ….hmm 7 Leute da solltet ihr mindestens 4 Kilo Fleisch kaufen und noch ein paar Würste dazu …. wow! Vorsichtige Nachfrage – 4 Männer und 3 Frauen = 4 Kilo Fleisch …..ja ja das stimmt schon, eher noch ein bisschen mehr, ist ja eine Feier – aha !!! Der Ausflug zum Metzger war auch insofern interessant, da man mal wieder sah, dass ohne Beziehungen das Leben immer komplizierter ist …. Wir Touristen schlugen dort auf und fingen an unsere Bestellung zu radebrechen und wurden misstrauisch beäugt ….aber sobald wir den Namen von unserem Hostel und dass wir von Alan (dem netten Rezeptionisten) kommen, rüber gebracht hatten, waren wir auf einmal alle Freunde und der Preis, der sowieso schon lächerlich war, fiel noch einmal um ein paar Prozent … zum Schluss zahlten wir für 4 kg Fleisch (inklusive Würstchen) 25 Euro …. für bestes argentinisches Rindfleisch – unfassbar ….
So … da wir hier unseren Rhythmus etwas dem hiesigen Leben angepasst haben, werden wir erst sehr spät zur Besichtigung aufbrechen und dann uns in das Abenteuer Silvester-BBQ stürzen 😉 Wir wünschen euch ein tolles Neues Jahr und wir werden morgen über die Ergebnisse berichten.