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Auf Achse – Abenteuer Busfahren in Laos

Heute wurde es wieder Zeit für einen Reisetag von Luang Prabang nach Vang Vieng. Legenden ranken sich um diese 200km Straße durch das nordlaotische Bergland. Nachts am Lagerfeuer bei der dritten Flasche Beer Lao werden Horrorstorys ausgetauscht, wer wie lange warum gebraucht hat. Die schaurige Liste der möglichen Schwierigkeiten ist länger als dieser Blog und wahrscheinlich auch länger als die Straße selber.

Zuerst einmal die Fakten. In Theorie gibt es zwei Fahrzeuge, die die Strecke fahren: Minivans und VIP 😉 Busse. Der Vorteil der Busse liegt in der Bequemlichkeit, der Nachteil in der Länge der Strecke, denn die Busse können die “neue” Straße nicht nutzen und brauchen deshalb 2-4h länger als die Minibusse. Die Minivans fahren meist die neue Strecke, aber wenn es nass ist, dann müssen sie auch außenrum fahren, weil die steilen Bergstraßen dann zu gefährlich werden und ein Nachteil der Minivans ist dass die Leute doch ziemlich reingestopft werden 😉

Mit diesem Wissen ausgestattet wollten wir einen Minibus früh morgens über unser Hotel buchen. Hört sich nicht kompliziert an, aber wie in Laos erst mal üblich wollte sich niemand so recht festlegen, wann wir denn losfahren dürfen – Die Aussagen variierten zwischen den einzelnen Angestellten zwischen 07:00 Uhr und 09:00 Uhr. Als gute Deutsche bauten wir nach und nach sanften Druck auf bis wir die schriftliche Zusage hatten, dass irgendwas uns um 08.30 abholt. Dabei gingen wir wahrscheinlich ein bisschen zu weit – denn um 08.24 standen 2 Minibusse vor der Tür, die uns beide uns mitnehmen wollten 😉 Egal, der eine hatte schon unser Gepäck, also stopften wir uns selbst noch mit rein. Nach ein paar weiten Stopps war das Gefährt bis unters Dach mit Gepäck und Menschen beladen – so verließen wir gegen 09.00 Uhr die Stadt und machten uns auf den Weg.

Am Anfang war die Straße noch ganz ansprechend, aber als wir auf die “neue” Straße einbogen verschlechterte sich der Zustand rasch und mit jedem Hügel, den wir erklommen, wurde es ein bisschen weniger Teer und mehr Wüstenpiste. Um 11.30 am höchsten Punkt wurde Rast gemacht und wir konnten uns mit Kaffee, Sandwich und einer sauberen Toilette für den weiteren Weg rüsten. Hier übergab unser Fahrer uns einem neuen Fahrer aus Vang Vieng, dessen Passagiere von unserem ursprünglichen Fahrer wieder nach Luang Prabang gebracht wurden – eine sehr interessante Idee, die reibungslos verlief.

In der Abfahrt von dieser Übergabe verließ uns die Straße komplett, hier war die Straße weder fertig noch richtig befahrbar, und so wühlte sich unser Gefährt durch den Wüstensand bis wir wieder festere Schlaglochpiste unter den Rädern hatten. Danach wurde die Straße wirklich richtig schlecht und wir fielen von einem Schlagloch ins nächste, Mensch und Gepäck wurden das ein oder andere Mal wild durcheinandergewürfelt – aber insgesamt hatten wir einen super Fahrer, der mit Bedacht jeden chinesischen LKW an der richtigen Stelle überholte und nur wenige Schlaglöcher voll erwischte 😉

Auf jeden Fall sind wir gut angekommen und haben uns gerade eben schon mal um den Weitertransport an Silvester nach Vientianne gekümmert – wir haben bei 5 TourOperatoren nachgefragt und sage und schreibe 7 verschiedene Uhrzeiten und Bustypen genannt bekommen – wir haben uns dann f den “kompetensten” entschieden – mal sehen, wie lange wir an Silverster unterwegs sind und welche Horrorstory wir dann bei einer Flasche Beer Lao weitergeben können.

Für morgen steht Outdoor Programm an, Höhlen, Kayak und Tubing – bin gespannt was ich morgen Abend zu berichten habe.

Tat Kuang Si – Ein Traum von einem Wasserfall

Heute ist der letzte Tag für uns in Luang Prabang – und zum Schluss haben wir uns noch ein weiteres touristisches Highlight aufgehoben, den Wasserfall Tat Kuang Si – 30 Km südwestlich von Luang Prabang.

Heute machten wir es uns recht bequem und buchten die Fahrt zum Wasserfall einfach über das Hotel – mit deutscher Pünktlichkeit wurden wir um 11.30 abgeholt und sammelten nach und nach noch ein paar Kunden ein, um schließlich vollbepackt mit 15 Leuten loszurasen – Unser Fahrer war dieses Mal ein verhinderter Formel 1 Pilot, der seinen Minivan mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die kurvige Strecke jagte – jedes Schlagloch wurde scharf angefahren um mit einer Vollbremsung trotzdem im Loch zu landen – zum Glück war die Fahrt kürzer als ne Stunde, also war es gerade noch so auszuhalten.

Kaum angekommen stürzten wir uns in Getümmel der chinesischen Reisegruppen – zum Glück wurde der Andrang mit jedem Schritt ein bisschen weniger 😉 Bevor wir zum eigentlichen Wasserfall kommen windet sich der Pfad durch die Auffangstation für gefährdete Mondbären. Hier finden von Wilderern befreite Tiere eine neue Heimat und können in Ruhe ihren Lebensabend verbringen, wenn sie nicht wieder ausgewildert werden können.

Nach diesem Intermezzo windet sich der Pfad zum ersten kleinen Wasserfall mit traumhaftem türkisfarbenem Pool – die Bezeichnung Garten Eden ist mehr als zutreffend. Mit jeder neunen Fallstufe werden die Pools größer, schöner und paradiesicher – mit Worten kann man diesen Wasserfall nur schwer erklären. Schließlich stehen wir vor dem Hauptwasserfall – eine Szenerie, die Tolkien nicht besser für seine Welten erfinden hätte können. 60m fällt das Wasser über malerische Felsblöcke so verspielt, dass es auch ein Gemälde sein könnte.

Trotz der Menschenmassen beeindruckt das Naturschauspiel und wir fanden unseren eigenen schönen Platz und Moment, um den Ort gebührend zu würdigen. Am Rande des Wasserfalls führt ein steiler rutschiger Pfad zum oberen Rand des Wasserfalls – hier herrscht deutlich mehr Ruhe, und wir konnten unsere Füße noch ein bisschen in einem Pool kühlen – der Rückweg führt auf der anderen Seite des Wasserfalls hinunter und ein gutes Stück der Treppen ist vom Wasserfall selber überspült, so dass wir über unsere neuen wasserfesten Trekkingsandalen mehr als glücklich waren. Dadurch wurde dieser kurze Abschnitt zu einem kurzweiligen Vergnügen 😉



Pünktlich stand unser Minivan bereit und unser Faher scheuchte alles von der Straße, um uns so schnell wie möglich zurück in die Stadt zu bringen – bevor wir uns heute Abend ein laotisches BBQ gönnen haben wir gerade noch den größten Mango-Papaya Shake aller Zeiten getrunken 😉