Afrika – Erlebnisse im Flug

Erst einmal ein fröhliches Jambo, wie man hier alle paar Minuten in Stonetown angesprochen wird. Das ist die Suaheli-Begrüßungsformel und heißt: Hallo!

Gestern sind wir von Johannesburg über Dar es Salam nach Zanzibar geflogen. Der Kontrast der beiden Flughäfen könnte kaum größer sein. In Johannesburg kommt man in ein neu designtes Shopping-Paradies, in dem die Gates zum Abflug nicht im Zentrum des Geschehens liegen, sondern hinter einer Modeboutique oder einem Duty Free Shop gut versteckt sind. Nach unserem kurzen Erholungsaufenthalt in der SAA-Lounge ging es in gut 3h mit dem Flieger nach Dar es Salam. Schon beim Landeanflug sieht man, dass der Flughafen ein paar Nummern kleiner ist und selbst mit deutschen Kleinflughäfen wie Hannover oder Nürnberg nicht mithalten kann.

Also raus aus dem Flieger und sich wieder dem wunderbaren Zeitvertreib Formulare-Ausfüllen widmen. In Tansania bekommt man ein Visa on Arrival, der Spaß kostet 50 US-Dollar und muss bar bezahlt werden. Der ganze Prozess läuft dann wie folgt ab. Erst kommt man in eine kleine Halle, in der eine ganze Reihe von Stehpulten steht, hier darf man pro Person 2 Formulare ausfüllen. Dann wandert man in die nächste Halle, wo es eine Reihe von Schaltern gibt, vor denen sich eine unklare Menschenmenge aufhält. Während man selber noch mit sich und der Welt kämpft, kommt schon Hilfe in Form eines in Militäruniform gekleideten Herrn, der in lauter befehlsgewohnter Stimme seine Schäfchen, sprich uns Touristen, um sich schart. Ohne viel Federlesens nimmt er jedem Touristen seinen Pass, seine Formulare und 50 Dollar ab und stapelt sie gekonnt ineinander, um sie dann anschließend einer Schalterbeamtin zu übergeben. Nach ein paar Minuten ruft jemand an einem der anderen Schalter einen Namen … war das meiner? Nachdem sich keiner rührt, wird der Pass mit Bild hochgehalten … ok … sieht nicht nach mir aus und der Pass ist auch aus Kanada, aber das Prinzip ist nun klar … also warten, bis man aufgerufen wird. Dann Fototermin, Fingerabdrücke abliefern, Stempel und unleserliches Geschreibsel in den Pass und fertig. Wenn ich bedenke, in wie vielen Ländern die jetzt meine Fingerabdrücke haben … hmmm?

So, Gepäck ist natürlich auch schon da, prima, also nix wie raus und unseren Weitertransport nach Zanzibar klarmachen. Als wir dann aus Gepäckhalle treten und im Freien stehen, sind wir doch etwas überrascht, klein sah der Flughafen schon aus – aber sooo klein? Der zentrale Busbahnhof von Paraty war ähnlich groß. Egal. Nach kurzem Suchen haben wir den Schalter von Coastal Aviation gefunden, mit denen wir den Weiterflug gebucht hatten. Die waren auch sehr erfreut, uns zu sehen, und nachdem unser Weiterflug erst in 3h gewesen wäre, schlugen sie gleich vor, uns auf die Warteliste für den nächsten Flug zu nehmen, der in ca. einer Stunde fliegen sollte. Dann wurden wir im Shuttlebus, äh ich meine im Coastal-Aviation-Taxi zum Terminal 1 gefahren – alles völlig entspannt – Hakuna Matata – wie man alle 3 Minuten zu hören bekommt. Das Terminal 1 ist eigentlich nur noch eine Art Bushaltestelle, vor der eine Menge Kleinstflugzeuge rumstehen. Auf die Passagierliste trägt man sich selber ein und dann wiegt der Fahrer, der einem auch einen Teil der Rucksäcke vorangetragen hatte, das Gepäck, das auf einen Handwagen verladen wird, der dann wirklich von Hand zu unserer Cessna gezogen wird. Unser Flieger hatte Platz für 12 Personen und den Piloten, der ganze Flug dauert auch nur 20 Minuten. Am Anfang des Flugs dreht sich der Pilot noch einmal um und sagt, alle anschnallen und los geht’s. Lustig mit so einer kleinen Maschine zu fliegen, schaukelt ein bisschen mehr und die Landung ist mehr quer als längs, aber sonst … Das Gepäck bekommt man direkt am Flieger ausgehändigt, und schon ist man wieder ausgerüstet für einen tollen Urlaub auf Zanzibar, der damit zwei Stunden früher beginnen konnte als ursprünglich gedacht.

Eigentlich wollte ich noch was zu Stonetown schreiben, aber irgendwie hab ich nu schon soviel über unseren tollen Flüge geschrieben, dass Stonetown in einen eigenen Eintrag kommt, wenn die Internet Möglichkeiten es uns erlauben… hakuna matata 😉

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