Mostar und Dubrovnik – Tourismus bis zum Überlaufen

Heute standen zwei touristische Highlights auf unserem Programm. Die Städte Mostar in Bosnien-Herzegowina und Dubrovnik in Kroatien. Beide Städte sind Weltkulturerbe und stehen als touristisches Highlight ganz oben auf der Wunschliste der Besucher der südlichen dalmatischen Adriaküste.

So weit so gut, aber hier hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Mostar lebt von seiner Brücke, die als Bauwerk doch einzigartig in ihrer Schönheit ist, und von der Geschichte ebendieser Brücke. Die Bilder von der einstürzenden Brücke gingen um die Welt und die Bemühungen, die Brücke nach dem Bosnienkrieg in den 90-ern wieder aufzubauen, fand viele Geldgeber, vor allem aus der Türkei. Die Brücke ist Fluch und Segen der Stadt: Es gibt außer der Brücke zwei oder drei Basarstraßen, die hauptsächlich Kitsch rund um das Thema Brücke, Bosnienkrieg und die üblichen Verdächtigen eines türkischen Basars (sprich Kannen, Schmuck und Schals) verkaufen.

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Die meisten Touristen kommen per Busladung von ihren Ferienorten an der dalmatischen Küste und werden stundenweise durch den Ort geschoben. Wenn man ein ruhiges Plätzchen (in unserem Fall: einen netten Börek-Imbiss) findet und das Treiben beobachtet, fällt einem auf, dass die Leute immer in Busladungswellen über die Brücke schwappen. Trotz dieser Touristenmassen ist die Stadt auf jeden Fall einen Besuch wert und man muss einfach seinen Lieblingsplatz finden, um die Schönheit des Ortes zu erkennen.

Dubrovnik dagegen ist ein geschlossenes Ensemble und erinnert eher an italiensche Städte wie zum Beispiel Siena oder Florenz. Natürlich hinkt der Vergleich, denn Dubrovinik – oder wie die Altstadt immer noch genannt wird: Ragusa – ist eine Sehenswürdigkeit, die Weltgeltung hat und keinen Vergleich scheuen muss, auch nicht mit Venedig, mit dem es viele Jahre im Krieg lag. Wenn man Dubrovnik durch die mächtigen Stadttore betritt, fallen einem als Erstes die im gleißenden Licht spiegelnden Marmorplatten auf, der Straßenbelag, der von Dutzenden Menschen über die Jahre so blank poliert wurde, dass man ohne Sonnenbrille ähnliche Probleme wie auf einem Gletscher bekommt 😉

Der Tourismus in Dubrovnik sind keine auf die Straße quellenden Andenkenläden, sondern Geschäfte, in denen man einkaufen kann, und Restaurants, Restaurants und ja Restaurants, die in jeder Straße mehr als die Hälfte des Raums einnehmen. Da ein Großteil der Touristen mit dem Kreuzfahrtschiff angeliefert werden, ist die Dichte der Menschenmassen noch mal kompakter: keine Wellen, sondern einfach eine Wand aus Menschen. Aber auch hier lassen sich in den versteckten Seitengassen stille Ecken finden, wo man beim Kaffee die Menschen und Katzen beobachten kann. Dubrovnik ist eindeutig eine Reise wert; zwar ist es eine ganze Ecke weg von Deutschland, aber wenn man nicht auf einen Rutsch dahin fahren will, liegen an der Küste weitere schöne Städte (Zadar, Sibenik, Trogir, Split), die man in gut erfahrbare Häppchen kombinieren kann.

Ein Gedanke zu „Mostar und Dubrovnik – Tourismus bis zum Überlaufen

  1. dubrovnikaner

    Ich bin absoluter Dubrovnik Fan 😉 Letztes Jahr sind wir bis nach Prevlaka gefahren und haben in Dubrovnik übernachtet. Mostar ist zwar schön, jedoch kann man dort abgesehen von der Brücke nicht viel sehen

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