Eine Fahrt auf dem Beagle Channel

… wie bereits gestern angekündigt, haben wir heute eine gemütliche Bootstour im Beagle Channel unternommen, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Wir hatten das Glück, mit einem kleinen Boot unterwegs zu sein. Insgesamt waren wir nur 8 Passagiere und 2 Crewmitglieder, deshalb entstand auch schon bald eine sehr familiäre Atmosphäre. Die gesamte Fahrt dauerte 4h und wir sahen unterwegs Seelöwen, Kormorane, allerlei Möwen und anderes Fluggetier. Die Erklärungen zu den Tieren und den Ureinwohnern waren sehr ausführlich, zwar nur in Spanisch, aber Claudia dolmetschte wie immer perfekt für den deutschen Teil der Gruppe.

Ein kurzes Wort zu den Ureinwohnern, den Yámana, die hier etwa 6500 Jahre ohne Außenkontakt gelebt hatten, bis die ersten Europäer hierherkamen. Sie hatten sich an die harten Bedingungen so gut angepasst, dass sie ohne Kleidung auskamen und die meiste Zeit auf ihren Kanus in Clansystemen lebten. Wie so oft hatte der Mann mehrere Frauen, die auch die Hauptarbeit erledigen mussten. Die Frau ruderte, und der Mann stand mit dem Speer vorne im Kayak und wartete, bis ein Seeelefant auftauchte, und erlegte ihn dann mit einem gezielten Stoß. Zurück zur Frau, die musste dann schnell ins Wasser tauchen (4-6 Grad) und die Beute ins Boot hieven. Aus diesem Grund konnten auch nur die Frauen schwimmen. Nachdem die ersten Weißen aufgetaucht waren, ging es mit den Ureinwohnern schnell bergab. Einerseits hatten sie keine Abwehrkräfte gegen die eingeschleppten Krankheiten und andererseits bekamen sie von den guten Europäern Kleider verordnet – das machte sie sofort krank, da die Kleidung in ihren feuerbeheizten Asthütten nicht trocknete und sie sich so erkälteten. Somit waren die Ureinwohner weniger als 100 Jahre nach dem Auftauchen der ersten Europäer ausgerottet.

Jetzt aber wieder zu den erfreulichen Dingen – Bilder von unserer Schifffahrt 🙂
Viel Spaß!

Meow Gallery: The gallery is empty.

2 Gedanken zu „Eine Fahrt auf dem Beagle Channel

  1. Waltraud

    Die Tiere machen einen ganz entspannten Eindruck. Fühlen sie sich von den Besuchern nicht gestört? Die Pflanzenwelt hat sich auch auf Mini reduziert.Trotzdem blühen immer noch Blumen. Es ist bestimmt ein großartiges Erlebnis: Auge in Auge mit den wildlebenden Tieren.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Sabine Zöllner Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert