Unsere 3 Tage in St. Petersburg starteten standesgemäß in einem schönen kleinen Café. Kaffee ist eine der großen Leidenschaften der Bewohner dieser schönen Stadt. In der Innenstadt ist man eigentlich nie weiter als 50m vom nächsten Koffeintempel entfernt. Viele haben bis spät nachts geöffnet oder sogar 24h. Natürlich bekommt man in den meisten die Standardvarianten:
Amerikanisch, sprich Filterkaffee, Italienisch (Cappuccino, Espresso), aber auch so exotische Varianten wie viatnamesischen Kaffee – langsam gefilterten Kaffee, der in eine Wolke zuckersüßer Kondensmilch tropft. Das alles natürlich von einem süßen Gebäckstück begleitet. Wobei auch hier manche Kreation durchaus was Exotisches mit sich bringt.
So gestärkt macht man sich auf die Suche nach zweiten K. Und Kirchen gibt es ja wirklich reichlich hier. Eine der schönsten und prächtigsten ist die Auferstehungskirche. Im Englischen hat sie einen viel treffenderen Namen: Church on the Spilled Blood.
Die Kirche wurde nämlich exakt auf dem Fleck errichtet, wo Zar Alexander II. einem Attentat zum Opfer fiel. Neben dieser architektonisch doch sehr verspielten Variante gibt es noch einige andere schöne Kirchen und Klöster, in denen man die Religiosität des Volkes spüren kann. In orthodoxen Kirchen gibt es einige Besonderheiten, die selbst Laien sofort auffallen. Es gibt zum Beispiel keine Stühle. Der Gottesdienst findet im Stehen statt, und es wird deutlich mehr gesungen als bei uns. Verheiratete Frauen sind dazu angehalten, Kopftuch zu tragen. Deshalb gibt es am Eingang immer ein paar Tücher, die man sich überwerfen kann. Das führt manchmal zu seltsamen Szenen, wenn Frauen in den hier üblichen High Heels im knappen Kleid in die Kirche kommen und dann sich ein Kopftuch überziehen … Darüber hinaus hängen und stehen überall Ikonen. Meistens unter Glas, da es selbstverständlich ist, dass die Ikone nach dem Gebet noch geküsst wird. Aus diesem Grund sieht man auch ständig ältere Damen von Bild zu Bild huschen, um die Bilderrrahmen wieder abzuwischen.
Mit ein paar Kirchen ist unser Kulturhunger noch lange nicht gestillt, und deshalb reden wir hier zum Schluss noch über Kirow. Das ist der Name einer der bekanntesten Ballettkompanien der Welt. Wir hatten Glück, in der Woche vor unserem Urlaub übers Internet noch 2 Karten für die Vorstellung Giselle im Mariinski-Theater zu ergattern. Vom zweiten Rang aus hatten wir einen herrlichen Blick über das altehrwürdige Theater, das wie fast jeden Abend bis zum letzten Platz gefüllt war. Um Ballett in Vollendung zu erleben, sollte man sich diesen Genuss auf keinen Fall entgehen lassen.
Und wo bleibt das W? Ja, Wodka gehört in Russland wirklich dazu. Die Auswahl im Supermarkt um die Ecke ist mehr als reichlich, und seien wir mal ehrlich: Bei dem deftigen Essen, das man hier überall bekommt, ist ein kleiner Exkurs in die Welt des W einfach ab und an notwendig!
Bin beeindruckt ! Das Theater sieht von aussen sehr modern aus, und dann dieser Vorhang!!
Wenn es in Petersburg so viele Kaffees mit tollen Süßigkeiten gibt, sollte man annehmen die Menschen dort wären etwas füllig. Habe aber das Gegeteil gehört.
…das alte Mariinski Theater spiegelt sich auf dem Bild im Neuen Mariinski Theater. Die Innenaufnahmen stammen natürlich vom alten Theater. Sollte ich vielleicht noch dazu schreiben 😉
Wäre doch ein interessanter Kontrast, aussen modern und innen alt nur, die Technik sollte innen auch modern sein.