Reisender, kommst Du nach Vang Vieng buch Dir ein Outdoor-Adventure – haben Sie uns gesagt – also gesagt, getan. Gestern Abend haben wir uns aus den hundert Tour Companies diejenige ausgesucht, die wirklich versucht hat, uns kompetent zu beraten. Natürlich ist es mehr oder minder egal, welchem Anbieter wir unser Vertrauen schenken, das Programm ist bei allen mehr oder minder ähnlich.
Wir entschieden uns für die Halbtagestour mit Water Cave, Elephant Cave und Kayaking. Zipline und Schwimmen liessen wir mal weg – wir wollten es ja auch nicht übertreiben – für den Preis von 12 Euro pro Person ist Guide, Transport, Wasser und Mittagessen auch noch inkludiert. Um 09:00 sollte es heute dann auch losgehen und wir sollten um 08:30 vorsichtshalber beim Tour Operator antreten.
Als gute Deutsche standen wir pünktlich um 08:30 auf der Matte und warteten gut behütet von einem Hund darauf, dass irgend etwas passieren sollte – nach laotischer Organisation passierte vor 09.30 natürlich erst mal gar nichts, dann wurden wir auf die Pritsche eines Jumbos verfrachtet und kurvten eine weitere halbe Stunde durch die Stadt und luden noch ein paar Touristen, Mittagessen und Baguette auf. Dann ging es endlich raus aus der Stadt und wir fuhren 16km bis zur Water Cave.
Natürlich standen wir dort erst einmal rum und bekamen so gar keine Information, was denn nun passieren soll – also erst mal abwarten, wird ja schon werden – und auf einmal kam richtig Bewegung in die Sache – jeder bekam einen LKW-Reifen und durfte sich in voller Kleidung in die Höhle hangeln. Guide vorneweg und Stirnlampe auf dem Kopf hangelten sich 15 wagemutige Touristen durch die Dunkelheit der Höhle. Das Ganze ist wirklich ein surreales Erlebnis – angefangen vom fehlenden Neoprenanzug gegen die Kälte über die einsilbigen Sicherheitshinweise bis zur Erfahrung in der Höhle. Es ist schwer zu beschreiben, wie interessant es ist, sich über 200m nur vom Licht der Stirnlampen erhellt durch eine Höhle zu hangeln. Fast eine Dreiviertelstunde hingen wir in unseren Reifen und hangelten uns durch die Nacht. Eine Mitreisende brachte das Erlebnis anschließend am besten auf den Punkt:
Toll, dass ich es gemacht hab – aber nochmal würde ich es nicht machen. Genau so würde ich es auch beschreiben: es war eine einmalige Erfahrung und einmalig soll sie bleiben.
Nach dieser Anstrengung gab es erst einmal Mittagessen – und das war überraschend gut – Bratreis, frisch gegrillte Schaschlik-Spieße mit Huhn, Ananas und Zwiebeln und zur Stärkung eine dicke Banane.
Anschließend ging es mit dem Jumbo wieder Richtung Vang Vieng und kurz vor der Stadt wurden wir ausgeladen, um die letzten Kilometer mit den Kayaks zurückzulegen. Unser Guide gab eine ausführliche Einweisung wie wir paddeln und steuern sollten, und los ging die Expedition. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten hatten wir den Bogen raus uns meisterten es, Felsen zu umschiffen, kleine Stromschnellen zu überqueren und die Brücken unterwegs nicht zu rammen. Natürlich war es ein bisschen anstrengend aber insgesamt ein Heidenspaß und wir kammen völlig durchnäßt aber glücklich wieder in der Stadt an.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, eine solche Tour einmal mitgemacht zu haben. Wir hatten schon sehr viel Spaß und haben einige ganz neue Eindrücke gewonnen. Auf der negativen Seite ist die mangelnde Kommunikation von Seiten des Operators zu beklagen. Eine klare Information über die zeitliche Abfolge und welche Kleidung/Badebekleidung wir mitbringen sollen und wann wir die wo verwenden sollen hätte an dieser Stelle echt geholfen.
Nach dieser Anstrengung haben wir uns heute Abend zur Abwechslung eine Pizza gegönnt – die Pizzabäcker der Stadt locken mit echten gemauerten Pizzaöfen. Zum Nachtisch gab es noch einen knusprigen, heißen und dekadenten Pfannkuchen.