Archiv für den Tag: 16. Januar 2012

Spaziergänge durch Stonetown

Jambo….
nach unseren Flugerlebnissen im letzten Bericht zurück zum Besichtigungsprogramm. Den gestrigen Tag haben wir damit verbracht, Stonetown, die Altstadt von Zanzibar Town, zu erkunden.

Vorab für die Interessierten ein bisschen Hintergrundwissen. Zanzibar ist ein alter Handelsplatz, der sowohl von den Suahelis, arabischen Händlern, Indern und Persern als auch später den Portugiesen angesteuert wurde. Nicht zu vergessen die Engländer, die die Insel zum Protektorat erklärten.

Diese Mischung spiegelt sich heute noch in der Architektur, den Menschen und dem Essen wieder. Wenn man zum Beispiel durch das Basarviertel schlendert, verliert man nach wenigen Minuten die Orientierung, da sich hier der klassische arabische Sackgassengrundriss in weiten Teilen durchgesetzt hat. Trotzdem sind neben den klassischen Ladenstraßen in den Wohngegenden die Häuser nicht alle arabisch (= hohe Wand mit kleiner Tür nach außen, das Leben findet im Innenhof statt), sondern neben diesen Häusern finden sich viele indische Häuser, die als Wohnhaus oben, mit ausladendem Balkon und breiter Verkaufsfront unten konzipiert sind.

In den Gesichtern der Menschen entdeckt man afrikanische, arabische und indische Züge. Der Islam ist seit dem 10. Jh. die dominierende Religion, und der Ruf des Muezzin ist von Minaretten in der ganzen Stadt zu hören. Die Frauen sind zwar verhüllt, aber meist nicht tief verschleiert, und im Gegensatz zu anderen muslimischen Ländern sind die Gewänder sehr farbenfroh. Überhaupt sieht man auf den Straßen neben den üblichen Ansammlungen junger Männer auch viele Frauen. Diese sind oft in kleinen Grüppchen unterwegs, die sich köstlich amüsieren. Wir haben selten so viele fröhliche Menschen auf den Straßen einer Stadt gesehen.

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Da gestern Sonntag war, waren einige Läden geschlossen, aber es gab noch genug Sachen zu bestaunen. Wenn wir jeden Souvenirladen, in den wir eingeladen worden sind, besichtigt hätten, wären wir immer noch unterwegs. Als Museumsprogramm wählten wir das Beit-Al-Ajaib (House of Wonders), in dem das Zanzibar National Museum of History and Culture untergbracht ist. Man lernt hier sehr viel über die suahelischen und arabischen Segelschiffe, die früher hier den Handel abwickelten, über Kleidung und Architektur usw.

Nach so einem anstrengenden Programm ließen wir den Tag mit einem indischen Thali ausklingen – einer bunten Mischung aus verschiedenen Currys, Suppe, Brot und Lassi.

Heute verlassen wir Stone Town dann schon wieder, besuchen eine Gewürzplantage und erreichen dann den Endpunkt unserer Reise, den Strand von Kiwengwa im Osten der Insel. Es kann sein, dass wir nun bis zum Ende der Woche kein Internet mehr haben. Ihr könnt euch dann einfach vorstellen, dass wir bei 30 bis 35 Grad den ganzen Tag faul auf den Sand und die See starren 🙂