Heute Morgen klingelte der Postbote und brachte mir das langersehnte Paket – meinen Lonely Planet China 13th Edition – Wahnsinn, mein erster China LP stammte aus dem Jahr 97 und war Teil der 5. Auflage. Und wieder ist es ein magischer Moment, wenn man diesen Reiseführer zum ersten Mal in den Händen hält. Über 1000 Seiten geballtes Wissen. Auf den ersten Blick ein Werk von einschüchternden Dimensionen. Also wenn ich das Land nicht schon ein bisschen kennen würde, würde ich mich als Neuling etwas überfordert fühlen.
Ja gut liebe Leser, ihr fragt euch sicher, ob das hier jetzt ein Loblied auf Lonely Planet wird und denkt schon daran, angeödet wegzuklicken, weil es doch nur eine weitere Werbung ist. Das soll es natürlich nicht sein. Es gibt tolle Reiseführer von vielen Verlagen (Bradt, Michael Müller, Baedeker usw.). Und je nach Land sind manche besser geeignet als andere.
Nein, worüber ich sprechen will, ist, was für ein Gefühl es ist, den nächsten Schritt in der Planung einer Reise zu tun. Die Anschaffung eines klassischen Reiseführers, Papier, 821 g schwer. Eine Anschaffung ist hier das passende Wort – ein bleibender Wert. In Zeiten von Internet, Kindle, Social Networks, Tripadvisor, yelp, qype, hostelworld.com usw. ein Anachronismus, ein Dinosaurier, der eigentlich längst ausgestorben sein sollte. Aber hier liegt er neben mir und ich freue mich wie ein Kind an Heiligabend.
Vielleicht kommt die Bedeutung dieses Buches für mich auch aus seiner Historie. 1997 bereiste ich zum ersten Mal China. 6 Wochen kreuz und quer durch das Reich der Mitte. Der Lonely Planet war damals das, was auch auf dem Cover stand: ein Survival Kit. Heute kann man sich das nicht vorstellen. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen, genauso wie der Tourismus in China.
Als Backpacker, der mit 5-10 DM am Tag auskommen musste, war der LP existenziell. Zu diesem Zeitpunkt war die Anzahl von Hotels, die Ausländer beherbergen durften, noch stark begrenzt. Die meisten waren 4- oder 5-Sterne-Hotels für westliche Geschäftsleute. Für das Backpacker Klientel gab es nur eine Handvoll Hostels, die man auch nur mithilfe des LP fand. Dort traf man sich, tauschte sich aus über neue Reiserouten oder die besten Strategien, nach Tibet zu kommen, und ganz wichtig: wo es den besten Banana Pancake gibt. Der LP war die Bibel, die einem den Weg zeigte, und als ich nach 6 Wochen wieder im Flieger von Hong Kong nach Frankfurt saß, war mein LP so zerlesen und dreckig, dass er eigentlich als Bio Hazard eingestuft werden musste. Leider habe ich das gute Stück auf einem der vielen Umzüge seither verloren. Aber wenn ich den heutigen LP in Händen halte, sehe ich darin immer noch zu einem gewissen Teil meinen ersten China-Reiseführer darin. So, ich muss jetzt ganz dringend anfangen, in dem Buch zu blättern.
Happy Traveling und ich halte euch auf dem Laufenden, was für China noch geplant ist.
Und wenn ihr mehr über China des Jahres 97 wissen wollt, gebt einfach Bescheid!
Mit Begeisterung habe ich den Blog gelesen und könnte noch seitenlang weiter lesen.
Wenn dieses Buch genau so unterhaltsam geschrieben ist, ist es bestimmt leicht zu lesen und zu verstehen.