Anekdoten aus dem Transkaukasus

mestia-4 Zum Abschluß möchte ich noch ein paar lustige Geschichten erzählen, von Menschen, die uns unterwegs begegnet sind und die uns im Gedächtnis geblieben sin, weil sie zeigen wie einzigartig und lustig ein Reise in einem touristisch noch wenig entdeckten Land sein kann.
Eine unserer Lieblings-geschichten handelt von 5 Deutsche, einer Rolle Klopapier und dem Bus nach Batumi – ohne weitere Erklärung könnte man hier sicher schon ein spannendes Buch daraus machen – aber wir können die Dinge noch ein bisschen lustiger machen oder?

Also es begab sich in dem wunderschönen Guesthouse von Roza in Mestia, wo neben einer handvoll Ukrainern, Israelis und Weißrussen auch 5 weitere Deutsche ihren Urlaub verbrachten. Diese 5 hatten eine anstrengende Wanderung hinter sich und waren in der Zwischenzeit vom Fluch jedes Reisenden betroffen – Durchfall! Am nächsten Tag wollten sie mit dem Bus nach Batumi weiterreisen und machten sich Gedanken, ob das gut gehen würde – als vorsichtsmaßnahme wurde einer vorgeschickt, um bei Roza eine Rolle Toilettenpapier für den nächsten Tag anzufragen – kein Problem – aber da wir Deutschen ja eher überorganisiert sind ging er noch einen entscheidenden Schritt weiter:

Mit Stift und Zettel bewaffnet nahm er Roza ins Kreuzverhör:
Also was muß ich im Bus rufen, damit er anhält – Gaacheret – aha danke – der Begriff wurde in Lautschrift notiert! Und was heißt Durchfall damit ich dem Fahrer sagen kann warum er anhalten soll? Unter großem Gelächter von allen Beteiligten brachte ihm Roza das georgische Wort für Durchfall bei. Roza konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, sie schüttelte nur den Kopf über diese Deutschen – sie versuchte ihm klarzumachen, dass Stop völlig ausreicht aber wenn man sich mal was in den Kopf gesetzt hat wird das auch umgesetzt.

kaukasusAm nächsten Tag machten sie sich auf den Weg – abends rief Roza dann sogar in dem geplanten Übernachtungs – Guesthouse in Batumi an (ja so sind die unsere Gastgeber – immer besorgt um ihre Kinder) – aber dort waren sie nie angekommen. Keine Ahnung was ihnen unterwegs passiert ist, und ich kann nur die Szenen in dem Minibus erahnen wenn alle paar Kilometer ein junger Mann mit der Toilettenpapierrolle wedelte und  Gaacharet und Durchfall gerufen hat – …mich hätte es ehrlich interessiert was aus den 5 jungen Wanderern geworden ist, aber leider verliert sich ihre Geschichte an dieser Stelle und es bleibt jedem seiner Fantasie überlassen ob, wann und wie sie angekommen sind – aber wie ich Georgien kennengelernt habe wurde bestimmt eine ganz spannende und wunderbare Geschichte daraus und allen geht es heute prima!

armenien-haghpatÜber unsere Fahrer, die uns sicher durch verschiedene Regionen Georgiens kutschierten könnte man ganze Bände füllen aber hier will ich nur eine Beispiel herausgreifen:
Auf dem Weg nach Armenien versuchte unser Fahrer für georgische Verhältnisse sehr gesittet zu fahren, sprich nur überholen wenn man sicher war, dass der Gegenverkehr einen sieht … und ausweicht…. da er dadurch etwas langsamer als üblich unterwegs war kam es doch öfters vor, dass wir überholt wurden – und jedes Mal wenn wieder ein Auto halsbrecherisch an uns vorbeiraste, blickte er zu mir rüber, zuckte mit den Schultern und mit einem missbiligenden Kopfschütteln zeigt er dem Auto hinterher und sagte: Schuhmacher! und seufzte als ob die Welt sich gegen ihn verschworen hätte – er konnte einem schon richtig leid tun.

coffee-beetleZum Abschluss möchte ich noch über eine geniale Geschäftsidee berichten, die uns nach unserem Kurztrip nach Azerbaidschan wieder auf die Beine gebracht hat. Als wir nach 2h Wanderung bergauf und bergab wieder zum Parkplatz zurück kamen waren wir ziemlich erledigt – und dort stand fast wie eine Fata Morgana – ein Coffee Beetle. Ja richtig gelesen  – jemand hat eine echte richtige italienische Kaffeemaschine in das Heck eines VW Beetles gepackt und steht mitten im Nirgendwo, um die Touristen mit frischem Kaffee zu versorgen – Wahnsinn! – und anstelle, dass er dafür jedem ein halbes Vermögen abknöpft zahlt man gerade mal 60 Cent für einen frischgebrühten Espresso – ungläubiges Kopfschütteln. Wir waren echt begeistert von dieser tollen Idee – wie wir später rausfanden ist das so etwas wie ein mobiles Franchiseunternehmen, die ihre Autos bei Sehenswürdigkeiten aufstellen, die noch keine eigene Infrastruktur haben …. sprich der Markt ist riesig. 😉coffee-beetle-2

Mit diesen abschliessenden Worten beeinde ich den Blog über unsere Reise nach Georgien – wir haben unheimlich viel erlebt, tolle Menschen kennengelernt, die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft dere Georgier genossen und einen unheimlich beeindruckenden Urlaub verbracht in einem Land, dass wir unbedingt weiterempfehlen wollen.

Vielen Dank fürs Lesen und ich melde mich mit weiteren Reiseerlebnissen bald wieder bei euch!

3 Gedanken zu „Anekdoten aus dem Transkaukasus

  1. Waltraud Elitez

    Danke für die netten Geschichten zum Abschluss. Jeder, der die Blogs mitgelesen hat, kann sich vorstellen, dass es keine langweilige Reise war. Es war spannend vom erste bis zum letzten Tag!!

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  2. Elisabeth

    Dem vorigen Kommentar kann ich mich nur anschließen! Ich habe mich jeden Tag auf die Fortsetzung des Berichts gefreut. Eure Erlebnisse machen wirklich Lust darauf, ebenfalls auf Entdeckungsreise zu gehen. Danke für die sympathischen Schilderungen von Land und Leuten!

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