Albanien – Straßen und Pläne (oder auch nicht)

Wenn man sich auf eine Reise nach Albanien vorbereitet, fällt einem sehr schnell auf, dass es Stand heute noch relativ wenig Reiseführerliteratur gibt. Klar ist das Land nur halb so groß wie Bayern und mit 3 Millionen Einwohnern etwas kleiner als Berlin, aber dafür, dass Lonely Planet Albanien in seine Liste der “Top 10 Countries for 2011” aufgenommen hat, gibt es noch nicht mal einen Lonely Planet Albanien, sondern nur einen allgemeinen, der alle Balkanstaaten umfasst. Nun gut, auf der deutschen Seite gibt es einige Spezialbücher, bei denen wir uns für das Reisehandbuch Albanien von Volker Grundmann entschieden haben. Es erklärt Albanien anhand von Reiserouten durch das Land, was die Handhabung des Buches etwas gewöhnungsbedürftig macht, aber für Leute wie uns, die mit dem Auto unterwegs sind, natürlich auch vereinfacht. Vor kurzem ist dann noch die 4. Auflage des Bradt Guide Albania erschienen, der uns ergänzend viele detailierte Informationen geliefert hat.

Als Nächstes ist die Frage einer guten Landkarte zu klären – um es kurz zu machen … gibt es nicht. Die Infrastruktur von Albanien lag bis weit in die 90-er brach, da sowieso niemand ein Auto besaß und keiner sich von A nach B bewegte. Seit der Öffnung des Landes hat ein starker Bauboom begonnen, und an allen Ecken und Enden werden Straßen gebaut. Aus diesem Grund ist es sehr schwer, aktuelle Daten über den Straßenzustand in ein so statisches Medium wie eine Karte zu pressen. Höre ich da jemand “Navi” zwischenrufen? Da kann ich auch nur sagen – vergiss es! Unsere großen Kartenanbieter Navteq und Teleatlas haben nur sehr rudimentäre Karten des Landes.

Zum Glück gibt es ja noch das Internet, und hier findet man auf dem Forum

http://www.albanien.ch/forum/newinst/viewforum.php?f=3

sehr viele Leute, die sich über den aktuellen Stand der Straßenbauten in Albanien sehr rege austauschen. Zum Beispiel ist die Frage der Routenwahl von Montenegro nach Albanien eine nie endende Diskussion. Theoretisch gibt es nur zwei Grenzübergänge, aber das Für und Wider für den jeweiligen kann Dutzende Seiten füllen. Darüber hinaus wird immer wieder von einem dritten gemunkelt, aber der ist Stand heute, wenn es ihn überhaupt gibt, nur mit Allrad oder geländegängigem Motorrad zu befahren. Allgemein betrachtet kann man in Albanien jede Form von Straße finden, aber viele kleinere Straßen sind noch nicht ausgebaut, Schlaglochpisten oder enden irgendwo im Nichts. Den besten Rat, den ich in dem Forum erhalten hatte, war:

“Kauf dir eine beliebige Karte zur Orientierung und halt dich immer brav an die Wegweiser und den Asphalt.
Einfach beachten: Berat ist für deinen Wagen eine Sackgasse. Und zwischen Gjirokastra und Korça gibt es auch nur eine fahrbare Route: GJ-Tepelena-Përmet-Leskovik-Erseka-Korça.”

Ich werde euch über den Stand der Dinge natürlich auf dem Laufenden halten.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu langweilig? Nein? Dann will ich noch zwei Worte zum Thema Maut und zum Thema Geld im Allgemeinen verlieren.

Erstens Maut: Österreich – Vignette, klar, plus Sonderabgabe Tauerntunnel und Felbertauern; Slowenien – noch ein Aufkleber; Kroatien – direktes Bezahlen auf der Autobahn; Montenegro – innovativ, eine Umweltabgabe (auch wieder ein Aufkleber) und zum Schluss Italien – Zahlen mit Viacard. Zu den Kosten der ganzen Aktion komme ich wie immer am Ende der Reise 😉

Wenn wir schon beim Thema Geld sind, hier ein kleines Quiz: Wie viele verschiedene Währungen werden auf der Reise gebraucht, wenn man davon ausgeht, das in jedem durchquerten Land in Landeswährug gezahlt wird?

Auflösung gibt es morgen 😉

 

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