Heute hatten wir uns als zweiten Ausflug einen kleinen Schnorcheltrip vorgenommen. Da die Flut schon wieder ein bisschen später war, mussten wir erst um 10 von der Lodge aufbrechen. Also gemütlich ausschlafen und dann das tolle Frühstück hier genießen. So gegen 10 quetschten wir uns alle zusammen, dieses mal mit Unterstützung einer weiteren (kroatischen) Touristin, in den Jeep des Chefs, und los gings. Dieses Mal nur eine kurze Strecke, aber natürlich nicht kurz genug, um der Traffic Police zu entgehen. Die Jungs finden immer wieder neue Regeln, um den Fahrern Geld abzunehmen. Dieses Mal verlangten sie eine Genehmigung für den Personentransport, da sie ihn als inoffizielles Taxi deklarierten, obwohl er für die Fahrt eigentlich nichts verlangte und nur seine Gäste von A nach B fahren wollte, um mit ihnen zusammen schnorcheln zu gehen. Also erst mal Riesenpalaver, und nachdem unsere Seite klar gemacht hatte, dass wir dringend das Boot erreichen mussten, ließ er uns ziehen mit der Auflage, auf dem Rückweg die notwendigen Papiere (sprich Geld) dabei zu haben! Wie das auf dem Rückweg ausging, ist ja wohl klar, oder? Weiterlesen
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Spicetour in Zanzibar
Nachdem der heutige Tag der Ruhe und dem Nichtstun gewidmet ist, gibt es jetzt den Nachtrag zu der Spice Tour, die wir vorgestern unternommen haben. Von unserem Fahrer wurden wir auf dem Weg von Stonetown nach Kiwengwa bei einer Gewürzplantage abgesetzt. Dort wurden wir von einem Führer in Empfang genommen, der uns mit viel Charme und Sachwissen durch die Plantage führte. Eines der wichtigsten Exportgüter Zanzibars sind Gewürze, vor allem Nelken, deren Ausfuhr staatlicher Kontrolle unterliegt.
Also, los ging es: Wir bekamen nach und nach Ingwer, Zitronengras, Gelbwurz, Muskat, Zimt, Vanille, Jod und Nelken gezeigt. Bei den meisten Gewürzen hatten wir erst mal gar keine Ahnung, dass dieses Gestrüpp irgend etwas mit dem jeweiligen Gewürz zu tun hat. Bei der ersten Geschmacksprobe (raten Sie anhand des Blattes, welches Gewürz aus einem anderen Teil der Pflanze gewonnen wird) lagen wir auch völlig daneben – was uns an Zitronengras erinnerte, war in Wirklichkeit ein Ingwerbusch. Aber es machte großen Spaß, die einzelnen Büsche und Bäume den jeweiligen Gewürzen zuzuordnen und mehr über die Verwendung der Pflanzen zu erfahren. Am interessantesten fanden wir den Jodbaum, aus dem man durch Anritzen der Rinde direkt Jodtinktur gewinnen kann, die die lokale Bevölkerung zur Desinfektion von kleineren Wunden verwendet. Darüber hinaus konnten wir auch gleich ein Sortiment Früchte direkt von der Plantage probieren, und natürlich bekamen wir noch eine Kokosnuss frisch vom Baum. Der junge Mann, der sie vom Baum holte, sang uns beim Besteigen der 20m hohen Palme unterwegs auch noch ein Lied vor.
So … jetzt aber zurück zum Betrachten der Wellen und der wedelnden Palmen, die man von unserer Veranda und vom Haupthaus sehr schön sieht … vielleicht gehen wir noch mal am Strand spazieren und begutachten Muscheln… aber gaaaanz vorsichtig. Den Großteil des Tages haben wir uns schon unserer Hauptaufgabe, dem Ausruhen, gewidmet – vom gemütlichen Frühstücksgespräch mit einer kroatischen Miturlauberin über ein erfrischendes Bad im grün-weißen Meer bis zu ausführlicher Lektüre in der Lounge Area. Morgen steht dann der Ausflug nach Mnemba zum Schnorcheln an. Sonnige Grüße an alle 😉
Auf der Suche nach den Delfinen
Unsere letzte Station auf unserer Reise um die Welt ist eine kleine Lodge an der Ostküste von Zanzibar. Die Lodge ist, im Gegensatz zu den italienischen Resorts zur linken und zur rechten, einheimisch geführt. Die Zimmer sind einfach, aber freundlich eingerichtet, die Lounge-Area ist liebevoll angelegt und hat einen wunderschönen Blick über das Meer.
Nachdem wir gestern auf dem Weg hierher von Stonetown eine Gewürzplantage besichtigt haben, die ich in einem separaten Eintrag beschreiben will, sind wir noch ganz entspannt am Strand spazieren gegangen.
Für heute hatten wir uns einen Ausflug mit Delfinschwimmen vorgenommen. Wir konnten uns einem weiteren deutschen Gast und dem Mitbesitzer des Hotels anschließen. Aufgrund der Gezeiten und der Gewohnheiten der Delfine mussten wir schon um 6:30 aufbrechen. Egal, wir sind das ja schon gewohnt, also den Wecker auf 5:45 gestellt und um 6 zum Frühstück aufgeschlagen. Das Frühstück bestand aus einem leckeren Früchteteller mit Mango, Banane, Papaya und Melone, alles in einer Güte, wie wir sie in Deutschland niemals bekommen, dazu Toast mit Spiegelei. Wie üblich dauerte alles ein bisschen länger, aber um kurz vor 7 waren wir im klapprigen Geländewagen des Chefs unterwegs, natürlich auch mit jeder Menge Unterstützung von Reggae-Musik, die in Insellautstärke durchs Auto schallte. Nach 1,5 Stunden Fahrt durch Plantagen und kleine Ortschaften kamen wir in Kizimkasi am Südende Zanzibars an, von wo die Touren starten. Dort wartete schon der Fischer mit seinem Bootsjungen, die uns mit Schnorchel und Flossen ausstatteten und dann zu ihrem Boot brachten. Das Boot war vom Typ Ruderboot mit Außenborder, in dem wir 6 Personen bequem auf den Sitzbrettern Platz hatten. Kein Schatten, kein Schutz vor der Gischt, Naturerlebnis pur halt. Und so tuckerten wir los durchs tiefblaue Wasser, immer auf der epischen Suche nach den Delfinen. Zuerst suchten wir sie auf der linken Seite der Bucht, ohne viel Erfolg, so dass wir uns entschlossen, näher am Riff erst einmal eine Runde schnorcheln zu gehen – alles sehr schön, aber ohne jedes Zeichen von Delfinen. Unser Kapitän stand währenddessen in ständigem Kontakt mit der Handvoll anderer Boote, die auf der Suche nach Delfinen waren. Sprich das Handy war ständig am Ohr oder es klingelte, aber irgendwie waren die Delfine nicht zu sehen. Nach unserer kurzen Schnorchelpause tuckerten wir wieder los in die ungefähre Richtung, wo eigentlich immer Delfine sind. Und da auf einmal kam der Anruf: Delfine gesichtet, zwar nicht da, wo wir sind, aber woanders. Ab diesem Zeitpunkt verwandelte sich unser Bötchen in ein Schnellboot. In atemberaubender Geschwindigkeit preschten wir über die Wellen, dass alle Insassen kräftig geduscht und durchgeschüttelt wurden. Aber der Junge stand unberirrt vorne im Boot und gab Richtungsanweisungen, die für uns völlig unklar blieben, außer das wir uns von der Küste Afrikas doch eindeutig entfernten. Nach einer gefühlten Stunde halsbrecherischen Fahrt sichteten wir andere Boote, deren Insassen uns versicherten, ja es gibt Delfine, also weiter .. die Küste verschwand langsam im Dunst, die Seychellen tauchten aus dem Meer auf (OK Fata Morgana oder Halluzination) … und wir waren immer noch auf der Suche. Und dann auf einmal sahen wir sie, äh es waren erst mal fliegende Fische, ok beeindruckend, aber noch nicht das Wahre, also weiter durch die Wellen … und als wir schon nicht mehr daran glaubten, sahen wir sie: eine ganze Schule Delfine, und schon kam das Kommando des Kapitäns: Schnell Masken auf, bereithalten, und sobald wir in der Nähe der Flossen waren: Jump! Wie, wir müssen mitten auf dem riesigen Ozean den Delfinen so flugs hinterhechten? Nicht mit Claudia, langsam fängt man seinen Delfin. Es entwickelte sich ein halbstündiges Katz- und-Maus-Spiel mit den Delfinen, dem Boot und uns. Immer wieder rein ins Wasser oder rein ins Boot und weitertuckern, wobei das schnelle Zurückklettern gar nicht so einfach war bei dem Wellengang, der schrägen Bordwand und einer winzigen Leiter. Aber wir haben es alle geschafft: Wir waren mitten unter den Delfinen mehrmals im Wasser und konnten sie über und unter Wasser beobachten. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, wie sie um uns herum schwammen oder tief unter uns durchtauchten. Mit Worten ist das kaum zu beschreiben. Sie fühlten sich von uns auch gar nicht gestört, da vielleicht mit den anderen Booten zusammen 10 Leute im Wasser waren und mindestens 50 Delfine um uns herum schwammen. Auch Claudia hat (dank Toskana-Pooltraining) den Schnellsprung ins Wasser geschafft und mehrere Delfine live und in Farbe erlebt.
Auf dem Rückweg wurden wir erst im Boot und dann im Auto noch mal kräftig durchgeschüttelt, aber das war uns egal – wir waren immer noch völlig hin und weg von dem tollen Erlebnis, das wir jetzt in unserer Lounge mit Blick auf die Wellen (aus sicherer Entfernung) verdauen werden 😉
Spaziergänge durch Stonetown
Jambo….
nach unseren Flugerlebnissen im letzten Bericht zurück zum Besichtigungsprogramm. Den gestrigen Tag haben wir damit verbracht, Stonetown, die Altstadt von Zanzibar Town, zu erkunden.
Vorab für die Interessierten ein bisschen Hintergrundwissen. Zanzibar ist ein alter Handelsplatz, der sowohl von den Suahelis, arabischen Händlern, Indern und Persern als auch später den Portugiesen angesteuert wurde. Nicht zu vergessen die Engländer, die die Insel zum Protektorat erklärten.
Diese Mischung spiegelt sich heute noch in der Architektur, den Menschen und dem Essen wieder. Wenn man zum Beispiel durch das Basarviertel schlendert, verliert man nach wenigen Minuten die Orientierung, da sich hier der klassische arabische Sackgassengrundriss in weiten Teilen durchgesetzt hat. Trotzdem sind neben den klassischen Ladenstraßen in den Wohngegenden die Häuser nicht alle arabisch (= hohe Wand mit kleiner Tür nach außen, das Leben findet im Innenhof statt), sondern neben diesen Häusern finden sich viele indische Häuser, die als Wohnhaus oben, mit ausladendem Balkon und breiter Verkaufsfront unten konzipiert sind.
In den Gesichtern der Menschen entdeckt man afrikanische, arabische und indische Züge. Der Islam ist seit dem 10. Jh. die dominierende Religion, und der Ruf des Muezzin ist von Minaretten in der ganzen Stadt zu hören. Die Frauen sind zwar verhüllt, aber meist nicht tief verschleiert, und im Gegensatz zu anderen muslimischen Ländern sind die Gewänder sehr farbenfroh. Überhaupt sieht man auf den Straßen neben den üblichen Ansammlungen junger Männer auch viele Frauen. Diese sind oft in kleinen Grüppchen unterwegs, die sich köstlich amüsieren. Wir haben selten so viele fröhliche Menschen auf den Straßen einer Stadt gesehen.
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Da gestern Sonntag war, waren einige Läden geschlossen, aber es gab noch genug Sachen zu bestaunen. Wenn wir jeden Souvenirladen, in den wir eingeladen worden sind, besichtigt hätten, wären wir immer noch unterwegs. Als Museumsprogramm wählten wir das Beit-Al-Ajaib (House of Wonders), in dem das Zanzibar National Museum of History and Culture untergbracht ist. Man lernt hier sehr viel über die suahelischen und arabischen Segelschiffe, die früher hier den Handel abwickelten, über Kleidung und Architektur usw.
Nach so einem anstrengenden Programm ließen wir den Tag mit einem indischen Thali ausklingen – einer bunten Mischung aus verschiedenen Currys, Suppe, Brot und Lassi.
Heute verlassen wir Stone Town dann schon wieder, besuchen eine Gewürzplantage und erreichen dann den Endpunkt unserer Reise, den Strand von Kiwengwa im Osten der Insel. Es kann sein, dass wir nun bis zum Ende der Woche kein Internet mehr haben. Ihr könnt euch dann einfach vorstellen, dass wir bei 30 bis 35 Grad den ganzen Tag faul auf den Sand und die See starren 🙂
Afrika – Erlebnisse im Flug
Erst einmal ein fröhliches Jambo, wie man hier alle paar Minuten in Stonetown angesprochen wird. Das ist die Suaheli-Begrüßungsformel und heißt: Hallo!
Gestern sind wir von Johannesburg über Dar es Salam nach Zanzibar geflogen. Der Kontrast der beiden Flughäfen könnte kaum größer sein. In Johannesburg kommt man in ein neu designtes Shopping-Paradies, in dem die Gates zum Abflug nicht im Zentrum des Geschehens liegen, sondern hinter einer Modeboutique oder einem Duty Free Shop gut versteckt sind. Nach unserem kurzen Erholungsaufenthalt in der SAA-Lounge ging es in gut 3h mit dem Flieger nach Dar es Salam. Schon beim Landeanflug sieht man, dass der Flughafen ein paar Nummern kleiner ist und selbst mit deutschen Kleinflughäfen wie Hannover oder Nürnberg nicht mithalten kann.
Also raus aus dem Flieger und sich wieder dem wunderbaren Zeitvertreib Formulare-Ausfüllen widmen. In Tansania bekommt man ein Visa on Arrival, der Spaß kostet 50 US-Dollar und muss bar bezahlt werden. Der ganze Prozess läuft dann wie folgt ab. Erst kommt man in eine kleine Halle, in der eine ganze Reihe von Stehpulten steht, hier darf man pro Person 2 Formulare ausfüllen. Dann wandert man in die nächste Halle, wo es eine Reihe von Schaltern gibt, vor denen sich eine unklare Menschenmenge aufhält. Während man selber noch mit sich und der Welt kämpft, kommt schon Hilfe in Form eines in Militäruniform gekleideten Herrn, der in lauter befehlsgewohnter Stimme seine Schäfchen, sprich uns Touristen, um sich schart. Ohne viel Federlesens nimmt er jedem Touristen seinen Pass, seine Formulare und 50 Dollar ab und stapelt sie gekonnt ineinander, um sie dann anschließend einer Schalterbeamtin zu übergeben. Nach ein paar Minuten ruft jemand an einem der anderen Schalter einen Namen … war das meiner? Nachdem sich keiner rührt, wird der Pass mit Bild hochgehalten … ok … sieht nicht nach mir aus und der Pass ist auch aus Kanada, aber das Prinzip ist nun klar … also warten, bis man aufgerufen wird. Dann Fototermin, Fingerabdrücke abliefern, Stempel und unleserliches Geschreibsel in den Pass und fertig. Wenn ich bedenke, in wie vielen Ländern die jetzt meine Fingerabdrücke haben … hmmm?
So, Gepäck ist natürlich auch schon da, prima, also nix wie raus und unseren Weitertransport nach Zanzibar klarmachen. Als wir dann aus Gepäckhalle treten und im Freien stehen, sind wir doch etwas überrascht, klein sah der Flughafen schon aus – aber sooo klein? Der zentrale Busbahnhof von Paraty war ähnlich groß. Egal. Nach kurzem Suchen haben wir den Schalter von Coastal Aviation gefunden, mit denen wir den Weiterflug gebucht hatten. Die waren auch sehr erfreut, uns zu sehen, und nachdem unser Weiterflug erst in 3h gewesen wäre, schlugen sie gleich vor, uns auf die Warteliste für den nächsten Flug zu nehmen, der in ca. einer Stunde fliegen sollte. Dann wurden wir im Shuttlebus, äh ich meine im Coastal-Aviation-Taxi zum Terminal 1 gefahren – alles völlig entspannt – Hakuna Matata – wie man alle 3 Minuten zu hören bekommt. Das Terminal 1 ist eigentlich nur noch eine Art Bushaltestelle, vor der eine Menge Kleinstflugzeuge rumstehen. Auf die Passagierliste trägt man sich selber ein und dann wiegt der Fahrer, der einem auch einen Teil der Rucksäcke vorangetragen hatte, das Gepäck, das auf einen Handwagen verladen wird, der dann wirklich von Hand zu unserer Cessna gezogen wird. Unser Flieger hatte Platz für 12 Personen und den Piloten, der ganze Flug dauert auch nur 20 Minuten. Am Anfang des Flugs dreht sich der Pilot noch einmal um und sagt, alle anschnallen und los geht’s. Lustig mit so einer kleinen Maschine zu fliegen, schaukelt ein bisschen mehr und die Landung ist mehr quer als längs, aber sonst … Das Gepäck bekommt man direkt am Flieger ausgehändigt, und schon ist man wieder ausgerüstet für einen tollen Urlaub auf Zanzibar, der damit zwei Stunden früher beginnen konnte als ursprünglich gedacht.
Eigentlich wollte ich noch was zu Stonetown schreiben, aber irgendwie hab ich nu schon soviel über unseren tollen Flüge geschrieben, dass Stonetown in einen eigenen Eintrag kommt, wenn die Internet Möglichkeiten es uns erlauben… hakuna matata 😉
Out of Africa
So … nachdem wir in unserer Honeymoon Suite im African Moon Corporate Guesthouse in der Nähe des Johannesburger Flughafens auch mal wieder Internet haben … hier ein kurzes Update über unseren Südafrika-Aufenthalt.
Die ersten drei Nächte haben wir im Krüger-Nationalpark übernachtet. Eine Nacht in einem recht großen Bungalow im Rest Camp Berg-en-Dal, die nächste Nacht in einem Safari-Zelt in Lower Sabie – Zelt ist eine relative Bezeichnung, da dieses eher wie ein Stoffhaus mit festem Fundament ist; witzig dabei ist, dass der Kochbereich auf einer Veranda vor dem Zelt ist. Die dritte Nacht war in einer kleinen Rundhütte in Olifants, so wie man sich ein Buschcamp vorstellt. Alle 3 Unterkünfte waren sehr schön und in den Camps bekam man alles, was
man zum Leben brauchte.
Tagsüber zuckelten wir mit den Auto über die Asphaltstraßen und Schotterpisten des Parks, die Kamera und das Fernglas im Anschlag.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit, die man so erreicht, liegt bei ca. 20-25 km/h (maximal erlaubt sind 40-50 km/h). Da die Camps bei
Sonnenuntergang schließen, also um 18:30 h, … legt man am Tag vielleicht eine Strecke von 150km max zurück. Außerdem gibt es ja so viele Dinge zu bestaunen – nicht nur die vielen Tiere, sondern auch die Landschaft an sich. Wie bereits geschrieben, haben wir jede Menge Tiere gesehen und waren immer wieder fasziniert, mit welch Ruhe uns so manche Giraffe kauend ansah. Auf einmal kamen wir uns eher wie die Zootiere vor, die von den frei herumlaufenden Tieren hier bestaunt werden. (Tierfotos gibt es im vorigen Artikel zu begutachten!)
Am 4. Tag fuhren wir aus dem Park raus und steuerten unsere nächste Unterkunft in Graskop westlich von Krüger an. Wir hatten ein Chalet bei einer ausgewanderten deutschen Familie gemietet und waren sehr positiv überrascht von der Größe des Chalets und seiner umfassenden, gemütlichen Ausstattung. An dem Tag schafften wir es noch, verschiedene Aussichtspunkte im Blyde-River-Gebiet anzusteuern, vor allem der kleine Nebelregenwald oberhalb von God’s Window war sehr schön.
Abends erwartete uns die erste Überraschung: Ja, hier auf dem Land machen die Restaurants schon zwischen 6 und 8 zu … wie bitte? Wir kommen gerade aus Argentinien, da machen die Restaurants um 21:30 erst auf. Na gut, dann kochen wir halt selber, zum Glück hat das Chalet eine Küche, der Spar bis 18:30 h auf und die Flasche Wein kostet auch nur 3 Euro. Zu den Preisen werd ich zum Schluss noch mal ein paar Worte verlieren.
Heute Morgen wartete die nächste Überraschung auf uns: ein richtiges deutsches Frühstück, komplett mit Roggenbrot, Laugenbrötchen, Schwarzwälder Schinken und Leberkäse …. herrlich nach mehreren Wochen verschiedenster Frühstücksvarianten, die zwischen ok und na ja lagen, mit einigen exotischen Highlights dazwischen.
So frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg, den Blyde River Canyon zu erkunden. Der Canyon wird als der drittgrößte Canyon der Welt bezeichnet, nach welchen Gesichtspunkten: keine Ahnung. Da wir ja schon den Grand Canyon und die Tiger Leaping Gorge kennen, verbuchen wir ihn dann mal als Nummero 3. Man kann den Canyon von verschiedenen Ausichtspunkten bewundern und es ist wirklich ein imposanter Anblick.
Auf dem Rückweg nach Jo’burg machten wir dann noch Rast in Lydenburg in einem sehr schönen Teegarten bei Cheesecake, Scones
und Earl Grey. Die nächste Überraschung kam, als wir nach dem Weiterweg fragten, da die Beschilderung in Südafrika doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Soll heißen: Manche Orte haben einen neuen Namen (z. B. heißt die früherer Provinz Transvaal jetzt Mpumalanga), der neue Name ist aber nicht auf allen Karten verzeichnet und auch auf
den Straßenschildern wird mal der eine, mal der andere angezeigt. Als wir nach einer Wegbeschreibung aus dem Ort raus Richtung Autobahn fragten, ließ es sich der Besitzer nicht nehmen, uns den Weg im
Lotsendienst bis zum Ortsausgang vorauszufahren, das war eine unheimlich nette Geste und hat uns sehr geholfen. Also falls jemand in der Nähe von Krüger mal eine schöne Möglichkeit für Scones oder auch eine stilvolle Unterkunft sucht: De Ark Guesthouse in Lydenburg, der Ort hat auf den Schildern auch schon einen neuen Namen, aber der ist so kompliziert, dass er uns schon wieder entfallen ist …
So, nach 3 weiteren Stunden Fahrt waren wir dann wieder in Jo’burg, besser gesagt im Vorort Kempton Park direkt am Flughafen. Nach den “Strapazen” beschlossen wir, den Abend mit einem Besuch im Steakhouse ausklingen zu lassen. Kommen wir also zurück zu den Preisen in Südafrika und unserer Lieblingsbeschäftigung … essen ;-).
Als Erstes: Beim Steak ist die Damenportion 300g, die Herrenportion 500g. Der Preis? Lachhaft: Rumpsteak (300g) mit Pommes und Zwiebelringen 11 Euro, 500g 13 Euro. Das Glas Rotwein dazu 2 Euro, das bedeutet einen Viertelliter Rotwein, nicht so ein Probierglas wie in Deutschland. Selbst in Krüger kann man abends für 10 Euro zu zweit essen gehen. Ach nicht zu vergessen: Earl Grey + 2 Scones mit Butter, Marmelade und Käse 3,50 Euro. Wenn jemand einen billigen Urlaub will,
welcome to South Africa.
So! Morgen fliegen wir nach Zanzibar und sind schon sehr gespannt, was uns da in der letzten Urlaubswoche erwartet. Mal schauen, ob wir Internet haben oder nicht, wir versuchen auf jeden Fall, euch auf dem Laufenden zu halten.
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Krüger-Nationalpark
Hallo zusammen,
wir haben jetzt knappe 3 Tage im Krüger-Park verbracht, und es war einfach umwerfend. Ich dachte ja wirklich nicht, dass man so viele Tiere sieht. Aber man ist keine 10 Minuten im Park und schon sieht man seine ersten Antilopen. OK, gegen Ende denkt man sich nur noch “ach wieder eine Antilope”, aber am Anfang ist man doch ganz aufgeregt.
Wir haben in der kurzen Zeit außer verschiedenen Antilopen-Arten noch sehr viele Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Zebras, Gnus und Büffel gesehen, die Menge an Nashörnern, die friedvoll am Horizont grasten, war doch sehr überraschend, und selbst einen Leoparden haben wir im Baum gesehen sowie einige Löwen bei der Siesta beobachtet. Neben den großen Tieren sind aber auch die Kleinsäuger, die vielen Vögel, Insekten und Reptilien sehr interessant zu beobachten, so dass man eigentlich alle Stunde irgend ein neues Tier entdeckt. Auch die Landschaft und Vegetation ist sehr abwechslungsreich – manchmal waren wir direkt froh, wenn wir die Büsche und Blumen bestaunen konnten, ohne ständig Zebras fotografieren zu müssen 😉
Hier nun eine kleine, mühsam getroffene Auswahl aus Hunderten Tierfotos!
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Argentinien – letzte Anmerkungen
… nachdem wir nun 10 Tage in Argentinien verbracht haben, hier ein kleines Fazit, das wie immer sehr persönlich gefärbt ist.
Erst einmal: Argentinien ist faszinierend, die Landschaften, die Tierwelt und das Essen heben das Land hervor und machen es zu einem begehrten Urlaubsziel. Es ist von Deutschland relativ einfach zu erreichen, und mit rudimentärem Spanisch kann man hier schon weit kommen. Englisch gehört allerdings im Alltag, selbst in touristischen Regionen, eher selten zum Repertoire, und das argentinische Spanisch differiert vom europäischen Spanisch doch schwer in der Aussprache, so dass einige Spanier, die wir getroffen haben, hier auch auch schon am Verzweifeln waren.
In den letzten Tagen haben wir ja in unserem Blog regelmäßig die tollen Seiten des Landes angepriesen, da ist nun die Zeit für einige kleine Kritikpunkte. Erst einmal das Bankenwesen: Das treibt einen in den Wahnsinn. Es gibt zwei Systeme für Geldautomaten. Beim einen kann der Tourist einmal am Tag 120 Euro abheben. Bei dem anderen System bis zu dreimal am Tag 50 Euro. So weit so gut, aber sehr oft haben die Geldautomaten kein Geld oder sind für Kreditkarten gesperrt, oder für ausländische Karten oder was auch immer. Und dann immer diese sinnlosen Nachrichten auf dem Bildschirm, “this card is not working here” – aha – gestern hat sie noch funktioniert – was ist heute anders geworden? Hmm … Sonnenstand oder Mondzyklus … wer weiß das schon. Oder der Automat bedankt sich, nachdem man 10 Knöpfe gedrückt hat, artig für das Interesse an Geld und teilt einem mit, dass es keines gibt und ob man was anderes probieren will – ja was denn? das Geld selber drucken? Also ich warte darauf, dass sie einem ein Computerspiel anbieten – Banksimulator V2 oder so ähnlich. Ach ja, und da war noch das 1-Peso-Münzenproblem. Die Teile sind so rar, dass Ladenbesitzer oder Cafébedienungen leuchtende Augen bekommen, wenn man ein so Geldstück locker auf den Tisch wirft. Oft genug haben wir aber für z. B. 7 Peso einkaufen wollen, zehn gegeben und vier zurückbekommen, weil der Ladenbesitzer nur Zweier-Scheine hatte.
Über die lokale Fluggesellschaft Aerolineas Argentinas wurde ja schon viel Negatives geschrieben, da sie ein kleines Pünktlichkeitsproblem haben …. nun ja, wir hatten da ja bis auf eine kleine Verspätung eigentlich Glück. Aber ein paar Worte zum Fluggerät muss ich noch anfügen. Auf dem Rundflug Buenos Aires – El Calafate – Ushuaia – Buenos Aires werden MD-80 eingesetzt – ich dachte, die wären vor Jahren aus dem Verkehr gezogen worden. Zur Info: Die MD-80 ist eine gestreckte Version der DC-9, also eines Flugzeugtyps aus den 70-ern, und die Technik hat sich da nicht viel weiterentwickelt, die Maschinen sind laut und bockig und da sie wahrscheinlich schon seit 20 Jahren die Runde durch Patagonien und Feuerland drehen, ist das Gestühl sehr mitgenommen. Wir hatten übrigens das Vergnügen, auf unseren drei Inlandsflügen vier dieser Fluggeräte zu besichtigen, da sie uns in Buenos Aires trotz mehrfacher Dokumentenkontrollen zuerst in den falschen Flieger gesetzt hatten und dann noch gemeinsam mit zwei anderen verwirrten Pärchen per Bus zum anderen Flieger chauffierten. Nun ja … irgendwie kommt man an und immerhin gibt es ein Sandwich unterwegs.
Letzter Punkt, das Land ist nicht billig, vor allem Transporte und Eintritte sind teilweise recht teuer – so ein Tagesausflug zu einem Gletscher summiert sich ruckzuck auf 100 Euro. Aber es ist halt doch Urlaub und man ist bereit, ein paar Euro mehr auszugeben.
So, der Worte sind genug gewechselt. Wir machen uns nun auf den Weg über den südlichen Atlantik nach Südafrika, um in der Wildnis abzutauchen. Da im Krüger-Nationalpark die WiFi-Spots doch eher rar gesät sind, oder hat jemand schon mal eine Giraffe mit Wifi Antenne gesehen?, werden wir uns wahrscheinlich erst in ein-zwei Tagen wieder melden. Aber dann werden wir ausführlich über unsere Begegnung mit den wilden Tieren berichten. Bis dahin alles Gute!
Eine Fahrt auf dem Beagle Channel
… wie bereits gestern angekündigt, haben wir heute eine gemütliche Bootstour im Beagle Channel unternommen, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Wir hatten das Glück, mit einem kleinen Boot unterwegs zu sein. Insgesamt waren wir nur 8 Passagiere und 2 Crewmitglieder, deshalb entstand auch schon bald eine sehr familiäre Atmosphäre. Die gesamte Fahrt dauerte 4h und wir sahen unterwegs Seelöwen, Kormorane, allerlei Möwen und anderes Fluggetier. Die Erklärungen zu den Tieren und den Ureinwohnern waren sehr ausführlich, zwar nur in Spanisch, aber Claudia dolmetschte wie immer perfekt für den deutschen Teil der Gruppe.
Ein kurzes Wort zu den Ureinwohnern, den Yámana, die hier etwa 6500 Jahre ohne Außenkontakt gelebt hatten, bis die ersten Europäer hierherkamen. Sie hatten sich an die harten Bedingungen so gut angepasst, dass sie ohne Kleidung auskamen und die meiste Zeit auf ihren Kanus in Clansystemen lebten. Wie so oft hatte der Mann mehrere Frauen, die auch die Hauptarbeit erledigen mussten. Die Frau ruderte, und der Mann stand mit dem Speer vorne im Kayak und wartete, bis ein Seeelefant auftauchte, und erlegte ihn dann mit einem gezielten Stoß. Zurück zur Frau, die musste dann schnell ins Wasser tauchen (4-6 Grad) und die Beute ins Boot hieven. Aus diesem Grund konnten auch nur die Frauen schwimmen. Nachdem die ersten Weißen aufgetaucht waren, ging es mit den Ureinwohnern schnell bergab. Einerseits hatten sie keine Abwehrkräfte gegen die eingeschleppten Krankheiten und andererseits bekamen sie von den guten Europäern Kleider verordnet – das machte sie sofort krank, da die Kleidung in ihren feuerbeheizten Asthütten nicht trocknete und sie sich so erkälteten. Somit waren die Ureinwohner weniger als 100 Jahre nach dem Auftauchen der ersten Europäer ausgerottet.
Jetzt aber wieder zu den erfreulichen Dingen – Bilder von unserer Schifffahrt 🙂
Viel Spaß!
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Tierra del Fuego – Fin del Mundo
Heute berichten wir vom südlichsten Punkt unserer Reise – Ushuaia; wie es sich gerne selbst bezeichnet: die südlichste Stadt der Welt. Aber dazu später mehr. Gestern Abend sind wir von El Calafate aus das letzte Stück hierher geflogen; war ja zum Glück nur noch ein kleiner Hüpfer von 55 Flugminuten. Zum Ausgleich hatte der Flieger beim Start aber gleich mal 30min Verspätung. Das ist für deutsche Bahnreisende ja eigentlich noch keine richtige Verspätung. Aber unser Kapitän meinte, 30 Minuten wären noch nicht genug, und umkreiste das Zielgebiet Ushuaia mehrfach oberhalb der Wolkendecke. Der Landeanflug war trotz Windstille mehr nach dem Geschmack eines chinesischen Taxifahrers – Gas wegnehmen, ein bisschen sinken, sofort Gas geben, wieder ein bisschen steigen, dann Gas ganz weg … hmm … vielleicht noch mal kreisen? In die Wolken eintauchen oder doch nicht … so schaffte er es irgendwann doch noch, das Ende der Welt zu finden.
Unser erster Eindruck von Ushuaia war der sofortige Vergleich mit Island. Die rauhe Natur, die bunten zusammengewürfelten Häuser und das Meer … doch was ist das? Es gibt im Gegensatz zu Island Bäume, und zwar viele und große 😉 Der Ort ist ein wichtiger Hafen unter anderem auch für viele Kreuzfahrtschiffe, die auf dem Weg in die Antarktis oder ums Kap Horn sind. Laut den Schildern, die hier am Hafen stehen, ist die Antarktis von Ushuaia nur 1000 km entfernt. Damit ist Ushuaia der am günstigsten gelegene Hafen für Ausflüge in die Antarktis weltweit. Mit dem Titel südlichste Stadt der Welt ist das so eine Sache – da das chilenische Puerto Willams mit gerade mal 2700 Einwohnern ein paar km südlich liegt … nun ja lassen wir das 😉
Aber um einen letzten Vergleich zu bemühen, und um euch die Unterschiede zwischen Nord- und Südhalbkugel zu illustrieren: Als fast südlichste Stadt der Welt ist Ushuaia weiter weg vom Südpol als Moskau vom Nordpol ……und Reykjavík liegt noch deutlich nördlicher als Moskau/näher am Nordpol.
So, genug der langen Einordnung. Wir waren heute natürlich wieder mal wandern. Dazu haben wir uns mit einem Minibus in den Nationalpark Tierra del Fuego (Feuerland) chauffieren lassen und haben dort erst einmal eine 4h-Küstenwanderung unternommen. Wir dürfen das ja gar nicht sagen – aber wir hatten strahlendes Wetter. 15 Grad, Sonnenschein, türkisblaues Meer, tolle Ausblicke, wenig Wind, Muscheln, Blumen, Bäume, einfach wunderschön. Sogar zwei Spechte konnten wir beim Nestbau beobachten. Nach kurzer Rast im Besuchercafé und einer kleinen Anschlusswanderung sind wir noch auf einen Aussichtshügel gestiegen und haben die Sonne genossen.
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Nachdem wir in den letzten Tagen fast 55km zu Fuß unterwegs waren, werden wir morgen eine ganz gemütliche Bootstour im Beagle-Kanal machen und Seehunde, Kormorane und sonstiges Getier besichtigen.