Wie ich ja schon angedeutet habe, komme ich nun wieder zum statistischen Teil der Reise. In den 18 Tagen unserer Fahrt rund um die Adria haben wir folgende statistsche Daten gesammelt … Weiterlesen
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Italien – Sehnsuchtsorte Teil 1: Euganeische Hügel
Mit der Ankunft in Bari haben wir den Balkan nun hinter uns gelassen. Italien: die letzte Station unserer Reise. Da wir die 1250 km nach München nicht in einem Rutsch erledigen wollten, haben wir uns auf dem Weg in den Norden noch einige Zwischenstopps gegönnt. Unser erstes Ziel waren die Euganeischen Hügel in der Nähe von Padua. Bis dorthin waren es immerhin auch schon über 700 km, also war der Tag mit Autofahren auf den italienischen Autobahnen recht gut gefüllt.
Aber leider dauerte das Ganze noch einen deutlichen Zacken länger, da wir über 150 km eine Baustelle zu meistern hatten, wo es neben Geschwindigkeitsbegrenzungen – 60 km/h für Ausländer (5%), 100 für vorsichtige Italiener (5%) und 130 für den Rest – auch viel stockenden Verkehr gab. Da das Thermometer sich unerbittlich der 40-Grad-Marke näherte, gönnten wir uns in der Nähe von Ancona eine Stunde Strandurlaub mit Besuch in einem gut gekühlten Restaurant. Darüber hinaus musste natürlich der obligatische Stopp im Supermarkt Esselunga sein, wo wir uns mit Olivenöl und Risottoreis für Deutschland und sonstigem Essen für unser Ferienhaus in Topolò eindeckten.
Durch diese Verzögerungen kamen wir dann doch recht spät in den Euganeischen Hügeln an und fielen in unserem Landhaushotel eigentlich sofort ins Bett, ohne uns noch größer um die schöne Landschaft zu kümmern. Das musste aber am nächsten Morgen sofort geändert werden. Also raus aus den Federn und durch die wunderschönen Weinberge nach Valsanzibio. Valsanzibio? Noch nie gehört, oder? Ja, das ist das Problem, wenn man als Sehenswürdigkeit im Hinterland von Venedig liegt, wo sich die Touristenmassen türmen, die aber den Dunstkreis der Lagune nie verlassen. Deshalb sind Orte wie Padua, Ferrara und auch die Euganeischen Hügel wunderbare stille Ecken, in denen man tolle Dinge entdecken kann, ungetrübt vom Massentourismus. OK, Touristen kommen auch hierher, aber meist doch Italiener aus den Großstädten der Umgebung für einen Wochenendausflug, um den Wein, das gute Essen und die Thermen zu genießen.
So, genug abgeschweift – zurück nach Valsanzibio zur Villa Barbarigo. Hier findet man einen der besterhaltenen Barockgärten Italiens. Die Villa gehörte einem venezianischen Adligen, der hier in den euganeischen Hügeln seine Sommervilla erbaute, um der Hitze Venedigs zu entfliehen. Die Gartenanlage wurde von seinem Sohn Gregorio Barbarigo konzipiert (ich zitiere das Informationsblatt: “Der erstgeborene Gregorio, Kardinal und zukünftiger Heiliger, inspirierte die mystische Symbolik des Projektes”). Umgesetzt wurde das Projekt von Luigi Bernini, der auch für den Vatikan tätig war und vor allem für seine Brunnen berühmt war. Die ganze Gartenanlage ist so konzipiert, dass der Weg des Menschen zu seiner Erlösung nachempfunden werden kann. Wow, das ist doch schon mal beeindruckend. Ich will ja niemanden hier mit der ganz ausführlichen Beschreibung langweilen, aber der Garten mit seinen über 70 Statuen ist ein einmaliges Erlebnis. Der wunderschön angelegte Irrgarten, die Wasserspiele und die Skulpturen sind herausragend. Eine Skulptur will ich doch noch beschreiben: Die Zeit, dargestellt als geflügeltes Wesen, das auf einem Sockel ruht und einen Kuboktaeder auf den Schultern trägt. Sie hat ihren Flug durch den Raum unterbrochen und symbolisiert hier die Transzendenz. Man bewegt sich hier als Mensch von der Immanenz zur Transzendenz; die
Symbolik erlaubt es dem Betrachter, an dieser Stelle sein Irdendasein zu verlassen …. äh stopp, das wird doch alles viel zu philosophisch. Also gut, ich lass es hier mal gut sein, aber die alten Meister haben sich echt was gedacht, als sie so einen Garten anlegten.
Nach so viel Philosophie widmeten wir uns doch lieber den spielerischen Elementen des Gartens, sprich den lustigen Wasserspielen, wo der geübte Tourist sich bequem die Füße kühlen kann. So erfrischt, begaben wir uns ganz irdisch mit dem Auto ins Friaul, wo unsere letzte Station auf unserer Reise durch Raum und Zeit auf uns wartete: ein Ort, der eindeutig aus der Zeit gefallen ist – Topolò – dazu aber morgen mehr !
Durch Griechenland über 1000 Wellen nach Italien
Wie ja schon befürchtet, verloren wir in Italien unsere Internetverbindung und damit die Möglichkeit, weiterhin hier tolle Artikel zu posten. Nun sind wir aber wohlbehalten wieder zurück in München, und nachdem sich die Anfangswirren (einkaufen – selber kochen – waschen – arbeiten) wieder normalisiert haben, komme ich nun dazu, unsere Reise auch im Blog abzuschließen. Also … nach unserem tollen Aufenthalt in Ohrid stand am nächsten Tag die Fahrt zum griechischen Fährhafen Igoumenitsa an. Wie ja schon im letzten Artikel beschrieben, waren die Straßen in Ohrid wieder recht eng, hier mal ein Bild auf dem Weg von unserem Hotel zurück in die Zivilisation – wohlgemerkt: Das ist keine Einbahnstraße 😉
Der erste Stopp auf dem Weg war Bitola, noch in Mazedonien. Laut Reiseführer sollen hier die schönsten Frauen des Balkans herkommen – nu ja – war wahrscheinlich der falsche Samstag, um in einem Café zu sitzen und die Hauptflaniermeile zu beobachten … Also weiter, denn Griechenland wartet auf uns mit einer schönen Autobahn, die zwar herrlich asphaltiert ist (siehe Bild), aber keinerlei Raststationen oder Parkplätze hat. Beliebte Rastplätze der lokalen Bevölkerung sind Brücken. Unter jeder Brücke steht mindestens ein Auto, wo Leute picknicken … Da uns das doch etwas komisch war, fuhren wir runter von der Autobahn und hielten unter dem einzigen Schatten spendenden Baum des Ortes, um dort unser Mittagessen einzunehmen. Die Bevölkerung war zwar etwas verwundert, aber egal.
So, genug des Cruisens, jetzt stand wieder mal eine historische Stadt zur Besichtigung an. Aus strategischen Gründen hatten wir uns den Ort Ioannina ausgesucht. Von hier war es nur noch eine Stunde bis zum Fährhafen, und so konnte man noch entspannt im Café sitzen und die schöne Altstadt besichtigen. Bei der mörderischen Mittagshitze war unser erstes Ziel natürlich ein schattiges Straßencafé. Wir fanden einen netten Platz, wo viele junge Leute (ja, wir hoben den Altersschnitt mal wieder deutlich 😉 ) am Tavla-, sprich Backgammon-Spielen waren. Also kühlen Eiskaffee bestellt und auch eine Runde gezockt. Wie immer hatte ich gegen meinen Vater keinen Chance, vor allem muss man aufpassen, dass er einen beim Würfeln nicht ab und an übervorteilt. So entspannt konnten wir uns der geschichtlichen Seite des Besuchs widmen 😉
Ioannina gehörte fast 500 Jahre zum osmanischen Reich und hatte als regionales Handelszentrum eine hohe Bedeutung. Lange Jahre lebten in der Stadt Griechen, Türken, christliche und muslimische Albaner, Aromunen (Walachen) und Juden. Selbst heute kann man im Stadtbild noch den orientalischen Einfluss sehen. Die zwei schönen Moscheen und die Ruinen der türkischen Bäder sind ein lebhaftes Zeugnis der Vergangenheit.
Und man begegnet auch wieder einem alten Bekannten aus Albanien – Ali Pascha, der hier Endes des 18. Jh.s Gouverneur war, sich herzlich wenig um die Hohe Pforte kümmerte und seinen eigenen Kleinstaat aufbaute, der bis weit nach Albanien reichte, wie seine vielen Burgen im Süden Albaniens heute noch beweisen. Das Bild hier nebenan zeigt sein Grab, das mit einem kunstvollen Eisengitter verziert ist.
So, genug des Besichtigungsprogramms und auf zum Fährhafen. Also mal ganz ehrlich … ich hab ja schon so ein paar Fährhäfengesehen, aber der in Igoumenitsa war mal wieder echt was für Kenner:
Ausschilderung? Nein.
Parkspuren, auf denen man wartet, bis man eingewiesen wird ? Äh … nein.
Einweiser? Nu ja, schon irgendwie, aber auch nicht so genau.
Mehr oder weniger drängten sich alle LKWs an der Rampe, und dann wurde so lange hin und her rangiert, bis das Schiff voll war. Ach ja, das war ja das Schiff nach Ancona … unser Schiff legte am selben Kai ne halbe Stunde später an. Aber da die erste Fähre Verspätung hatte, vermischten sich am Anfang die Autos nach Bari und nach Ancona und blockierten die ganze Sache zusätzlich. Zum Glück waren wir ja noch außerhalb der Hauptreisezeit, und deshalb war unser Kutter (im Vergleich zu den anderen Fähren hatten wir eine Nussschale) auch nicht voll, sondern höchstens zur Hälfte gebucht. Das hatte den Vorteil, dass wir in der Lounge mehrere Sitze nebeneinander beanspruchen konnten und so während der achtstündigen Überfahrt einigermaßen bequem schlafen konnten. Am besten gelang das Claudia, die hat in der Zwischenzeit die Ruhe weg und kann egal wo – Bus, Auto, Schiff, Flieger – ohne Probleme durchschlafen, da stört kein Lärm, Musik oder Hühnergeschrei 😉 —- beneidenswert.
So, jetzt hab ich schon wieder recht viel geschrieben, aus diesem Grund werde ich unsere Italientage in einem zweiten Blogeintrag zusammenfassen. Bis dahin viel Spaß!
Voskopoja – orthodoxe Kirchenvielfalt
Nach der schweren Etappe von gestern hatten wir uns heute einen eher ruhigen Tag verdient. Zu diesem Zweck haben wir uns das Dorf Voskopoja als Ausflugsort in der Nähe von Korça ausgesucht. Der Ort war im 19. Jh. eines der wichtigsten Handelszentren auf dem Balkan und hatte mit ca. 20.000 bis 60.000 Einwohnern eine ähnliche Stellung wie Sofia oder Athen. Aber wie immer streiten sich hier die Gelehrten und je nach Auslegung war die Stadt mal größer, wichtiger und schöner oder auch nicht.
Für uns macht das heute kaum noch einen Unterschied: Vom damaligen Ruhm ist nach mehreren erfolgreichen Brandschatzungen des Ortes fast nichts mehr übrig. Damals gab es im Ort 24 Kirchen (2 pro Stadtteil), davon sind heute nur noch eine Handvoll übrig. Auch die Einwohnerzahl liegt mit wenigen 100 mehr im dörflichen Bereich, aber erste Ansätze eines neuen Aufblühens sind heute im Dorf zu erkennen.
Aber wie immer greife ich mächtig vor, denn vor den Preis hat man nun mal den Fleiß gesetzt, soll heißen: Wie komme ich mit Auto unbeschadet da hin? 😉
In unserer Pension (renovierte Stadtvilla aus dem 19.Jh), die wir für uns alleine haben, fragten wir die Wirtin beim Frühstück nach dem Weg. Kurzer Einschub Frühstück ;-): Einer einer der schönsten Frühstücksräume, die ich je gesehen habe, erwartete uns heute morgen, ein Gewölbekeller mit offenem Herdfeuer und uriger Einrichtung. Zum Frühstück gab es dann, neben reichlich Brot, Käse und Kirschenmarmelade, auch noch Obst sowie als lokale Spezialitäten salzigen Porridge mit Käse und mit Käse gefüllte Crepes, die als Rosenblüten gedreht waren … lecker!
So, zurück zur Wegbeschreibung durch die Wirtin. Die war so knapp wie simpel: “There is a sign, you follow it, the road is good.” Also wir los … erst mal wie immer kein Schild gefunden und dann zweimal zwischen Basar und Busbahnhof verfranst, aber dann waren wir auf einmal auf der richtigen Straße … Ihr erinnert euch, “good road” … na ja albanische good road, war schon irgendwie geteert, aber mit mörderischen Schlaglöchern auf den ersten 8 km gespickt. Im Ort Voskop, 10 Km vor unserem Ziel, dann auf einmal eine neue Straße, wunderbar geteert und alles … gebaut mit Mitteln der EU … ah ja! Uns egal, auf jeden Fall konnten wir so den Pass erklimmen und standen unmittelbar auf dem Dorfplatz.
Vor Ort besichtigten wir drei der wunderschönen Kirchen. Bei der ersten, Shen Kolli (St. Nikolaus), hatten wir Glück und trafen den Priester direkt vor der Tür, der uns ein paar der Malereien erklärte. Bei der zweiten Kirche (Shen Merise/St. Marien) war ein Bautrupp zugang und deshalb die Kirche offen und man musste Eintritt zahlen. Bei der dritten (Klosterkirche St. Johannis) fanden wir den Schlüsselwächter im Garten bei der Mittagspause und konnten ihn in unserem mittlerweile fließenden Albanischen (“Guten Tag – öffnen Kirche – danke”) dazu bewegen, uns hineinzulassen.
Die Kirchen sind in ihrer reichhaltigen Ausgestaltung von Fresken einmalig, und es ist ein tolles Erlebnis, diese lange vergessenen und vernachlässigten Orte zu erkunden. Jede Kirche hat ihre eigen Stimmung, und die Ikonen und Fresken bestechen durch ihre Vielfalt und Farbgestaltung.
Unsere Kirchentour hatten wir übrigens schon gestern Abend direkt in Korça begonnen, mit der Besichtigung der 1995 erbauten neuen orthodoxen Kathedrale (strahlend gold und weiß, sehr hell und freundlich), und in dem Ausflugsdorf, in dem wir zu Abend aßen. Dort war das Marienkirchlein anfangs verschlossen, doch auf dem Weg von dort den Berg hinunter erspähten wir den Priester (erkennbar an der schwarzen Kutte und dem Bart), der mit uns wieder nach oben ging, die Kirche aufschloss und sogar ein paar Takte eines liturgischen Gesanges anstimmte (worauf Claudia es sich nicht nehmen ließ, mit ein paar Takten “Halleluja” zu antworten).
Zurück nach Voskopoja. Wie in Albanien üblich (siehe gestern) nahmen wir dann auch noch ein leichtes Mittagessen ein. Für unsere Verhältnisse waren die Salatplatte, Pommes, Tzatziki, Schweinekoteletts und Käsebörek eine reichhaltige Mahlzeit, aber im Vergleich zu den Essensmassen, die an den Nachbarstischen gereicht wurden, sah es bei uns eher nach einem kleinen gemischten Vorspeisenteller aus 😉
Nachdem unser treuer Ford C-Max uns wieder erfolgreich über alle Schlaglöcher nach Korça gefahren hatte, beschlossen wir, ihm auch was Gutes zu gönnen, und fuhren bei einer “Lavazh Special” vor. Diese Schilder sieht man alle paar Meter, sie führen zu Waschanlagen für Autos, wo die guten Stücke von Hand zu Hochglanz poliert werden. Unsere Anwesenheit am Waschplatz löste ein großes Hallo aus. Das Auto wurde liebevoll von Hand gewienert, während wir einen Kaffee einnahmen, und steht jetzt blau strahlend vor der Pension. So, der Worte sind genug gewechselt, nun lasset Bilder sprechen!
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Über 1000 Kurven nach Korça
Heute stand also die Königsetappe unseres Urlaubs an. Von Gjirokasta nach Korça. Sagenumwobene 191 km. Eine Kurve an der anderen, ein Schlagloch am nächsten. Durchschnittsgeschwindigkeit 30km/h. Aber die Landschaften, die man unterwegs sieht: einmalig. Nun der Reihe nach … eines der ersten Highlights kommt schon 50 km nach Gjirokastra in der Nähe von Permet. Eine osmanische Bogenbrücke und … direkt daneben eine Thermalquelle, wo die Einheimischen zum Baden hinkommen. Mit leichtem Unbehagen nähert man sich der Abzweigung von der Hauptschüttelpiste…. doch was ist das? Die Schweizer haben da eine nagelneue Straße hingezimmert. Keiner weiß warum, aber 7 km feinster Asphalt. Nach diesem tollen Einstieg war es nur natürlich, dass man die letzten 500 m., um in die Nähe der Brücke zu gelangen, mehr oder minder durchs Flussbett fahren muss, so fühlte sich der Weg zumindest an. Naja, nach den Erfahrungen der letzten Wochen ist diese moderne Form des Straßenraftings ja kein Problem mehr für Fahrer und Beifahrer. Die Brücke (siehe Bild) ist wunderschön, und wenn man sie überquert, gelangt man an gleich an einen kleinen Pool der Thermalquelle. Hier ließen wir es uns gutgehen, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.
Ich hab ja nichts gegen Passstraßen, auch nichts gegen enge Passstraßen, aber was einen auf dem weiteren Weg nach Korça erwartete, war mal wieder vom Feinsten. Der Straßenbelag wechselt ständig zwischen Asphalt alt, neu, brüchig oder nihilistisch. Dafür wird man ständig mit neuen Ausblicken belohnt, die einmalig sind. Zum Glück hält sich die Anzahl an Autos in Grenzen. so dass man die ganze Straße zum Schlagloch-Umkurven nutzen kann.
Nach dieser eindrucksvollen Fahrt kamen wir am späten Nachmittag in Korça an. Über die Stadt und die Kirchen der Umgebung werde ich morgen mal ausführlich schreiben. Heute will ich zum Abschluss doch noch mal was zum Thema Essen berichten.
Von unserer Pension wurde uns eine Ausflugsgasthof in einem Dorf in der Nähe empfohlen. In Albanien gibt es laut den Albanern in solchen Dörfern das beste Essen, und deshalb pilgern sie an den Wochenenden in die Berge, um sich mit guten Lammfleisch und sonstigen Köstlichkeiten bekochen zu lassen. Prima, wir also los und dort auch freundlich empfangen worden. Nach längeren Verhandlungen mit dem Kellner auf Italienisch und Englisch (Claudia war mal wieder in ihrem Element) hatten wir mehrere Sachen bestellt. Was wir nicht ahnten war, welche Essensmassen sich hinter der harmlosen Bezeichnung „1 Portion“ verstecken würden.
Salat mit gebratenem Gemüse (halbe Tischplatte mit Salat und gebratenen Auberginen und Zucchini, Kartoffeln, Rote Bete, Blumenkohl etc.)
Xaxiki/Tzatziki (4 gehäufte Esslöffel)
Lammrippchen (großer gehäufter Teller)
Pommes (großer gehäufter Teller)
Börek (Portion hieß hier 2 große Teller gehäuft, nach lokaler Art gefüllt mit Zwiebeln und Tomaten)
Bohnen (Suppenteller)
Brot
… dazu noch Bier, Wasser, Kaffee …. und zum Abrunden der allgegenwärtige Raki, der hier in diesem Land alles bedeuten kann, außer Anisschnaps. Diese Mal leckeren Maulbeerschnaps, Das Ganze für … 7 Euro pro Person!
So, jetzt aber gute Nacht, mir fallen fast schon die Augen zu!
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Albaniens Weltkulturerbe und Naturphänomene
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Heute haben wir zwei Weltkulturerbestätten besichtigt: die Ruinenstadt Butrint und Gjirokastra, dazu die schöne Quelle Syri i Kalter und einen Ausflugsort in den Bergen. Leider schaffen wir heute keinen richtigen Blogeintrag, doch hier zumindest ein paar Bilder. Weitere Infos folgen!
Albanien – Straßen und Pläne (oder auch nicht)
Wenn man sich auf eine Reise nach Albanien vorbereitet, fällt einem sehr schnell auf, dass es Stand heute noch relativ wenig Reiseführerliteratur gibt. Klar ist das Land nur halb so groß wie Bayern und mit 3 Millionen Einwohnern etwas kleiner als Berlin, aber dafür, dass Lonely Planet Albanien in seine Liste der “Top 10 Countries for 2011” aufgenommen hat, gibt es noch nicht mal einen Lonely Planet Albanien, sondern nur einen allgemeinen, der alle Balkanstaaten umfasst. Nun gut, auf der deutschen Seite gibt es einige Spezialbücher, bei denen wir uns für das Reisehandbuch Albanien von Volker Grundmann entschieden haben. Es erklärt Albanien anhand von Reiserouten durch das Land, was die Handhabung des Buches etwas gewöhnungsbedürftig macht, aber für Leute wie uns, die mit dem Auto unterwegs sind, natürlich auch vereinfacht. Vor kurzem ist dann noch die 4. Auflage des Bradt Guide Albania erschienen, der uns ergänzend viele detailierte Informationen geliefert hat.
Als Nächstes ist die Frage einer guten Landkarte zu klären – um es kurz zu machen … gibt es nicht. Die Infrastruktur von Albanien lag bis weit in die 90-er brach, da sowieso niemand ein Auto besaß und keiner sich von A nach B bewegte. Seit der Öffnung des Landes hat ein starker Bauboom begonnen, und an allen Ecken und Enden werden Straßen gebaut. Aus diesem Grund ist es sehr schwer, aktuelle Daten über den Straßenzustand in ein so statisches Medium wie eine Karte zu pressen. Höre ich da jemand “Navi” zwischenrufen? Da kann ich auch nur sagen – vergiss es! Unsere großen Kartenanbieter Navteq und Teleatlas haben nur sehr rudimentäre Karten des Landes.
Zum Glück gibt es ja noch das Internet, und hier findet man auf dem Forum
http://www.albanien.ch/forum/newinst/viewforum.php?f=3
sehr viele Leute, die sich über den aktuellen Stand der Straßenbauten in Albanien sehr rege austauschen. Zum Beispiel ist die Frage der Routenwahl von Montenegro nach Albanien eine nie endende Diskussion. Theoretisch gibt es nur zwei Grenzübergänge, aber das Für und Wider für den jeweiligen kann Dutzende Seiten füllen. Darüber hinaus wird immer wieder von einem dritten gemunkelt, aber der ist Stand heute, wenn es ihn überhaupt gibt, nur mit Allrad oder geländegängigem Motorrad zu befahren. Allgemein betrachtet kann man in Albanien jede Form von Straße finden, aber viele kleinere Straßen sind noch nicht ausgebaut, Schlaglochpisten oder enden irgendwo im Nichts. Den besten Rat, den ich in dem Forum erhalten hatte, war:
“Kauf dir eine beliebige Karte zur Orientierung und halt dich immer brav an die Wegweiser und den Asphalt.
Einfach beachten: Berat ist für deinen Wagen eine Sackgasse. Und zwischen Gjirokastra und Korça gibt es auch nur eine fahrbare Route: GJ-Tepelena-Përmet-Leskovik-Erseka-Korça.”
Ich werde euch über den Stand der Dinge natürlich auf dem Laufenden halten.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu langweilig? Nein? Dann will ich noch zwei Worte zum Thema Maut und zum Thema Geld im Allgemeinen verlieren.
Erstens Maut: Österreich – Vignette, klar, plus Sonderabgabe Tauerntunnel und Felbertauern; Slowenien – noch ein Aufkleber; Kroatien – direktes Bezahlen auf der Autobahn; Montenegro – innovativ, eine Umweltabgabe (auch wieder ein Aufkleber) und zum Schluss Italien – Zahlen mit Viacard. Zu den Kosten der ganzen Aktion komme ich wie immer am Ende der Reise 😉
Wenn wir schon beim Thema Geld sind, hier ein kleines Quiz: Wie viele verschiedene Währungen werden auf der Reise gebraucht, wenn man davon ausgeht, das in jedem durchquerten Land in Landeswährug gezahlt wird?
Auflösung gibt es morgen 😉