Kurz vor unserem Flug tauchte immer wieder die Frage auf, warum fliegt man zum Urlaub nach Georgien? Den meisten Leuten ist das Land mehr oder minder völlig unbekannt, außer dass die deutsche Nationalmannschaft hier ab und an zu einem Fußbaspiel in Tiflis einschwebt ist von diesem Land in Transkaukasien wenig so gut wie nichts bekannt. Dabei ist dieses Land am Rande Europas eines der ältesten christlichen Länder überhaupt. In seiner Geschichte haben Griechen, Osmanen, Russen und Perser immer eine bedeutende Rolle gespielt – aber vor allem die georgischen Könige und vor allem Königin Tamar haben hier eine Nation geschaffen, die reich an kulturellen Schätzen aber auch freundlichen Menschen und einer berühmten Küche sind.
Dank Wizzair lag dieses unbekannte Land auf einmal für einen erschwinglichen Preis nur knappe 4 Flugstunden von Memmingen entfernt.
Gestern Abend ging es nun endlich los, und zu unserer Überraschung war der Flieger gut gefüllt. Die meisten Passagiere waren aber keine Touristen, sondern Georgier, Armenier und Russen, die die günstige Verbindung in die Region nutzen, um von Kutaisi weiterzureisen. Dementsprechend bunt ging es schon am Schalter zu. Obwohl die Gepäckvorschriften klar definiert sind hat die georgische Dame doch Raum für Interpretation – wie ich darf nur ein Handgepäck – hmm das ist das Handgepäck, das ist meine Handtasche, meine Laptoptasche und meine 2 Einkaufstüten – also sollte das doch wohl kein Problem sein oder? Ist es leider doch und dann wird um jede Tasche und Gramm gefeilscht wie auf dem Bazaar – irgendwie hat sie es geschafft immerhin 3 statt einer Tasche in den Flieger zu schmuggeln.
Der Flieger ist so eng bestuhlt, dass Leute über 1,7m sofort entweder in Schockstarre verfallen oder wie in userem Fall den Gang zu Stehparty zu nutzen. Hier wurde getrattscht, gerau äh getrunken und mit den Nachbarn der neueste Klatsch ausgetauscht – alles wie bei einer Fahrt mit der guten alten Eisenbahn – und alles sehr entspannt . Aber auch der schönste Viehtransport geht mal zu Ende – derPilot war so freundlich die Maschiene so hart auf die Piste zu werfen, dass auch der letzte wußte wir sind da und das Klatschen mischte sich mit dem leicht histerischen Gelächter der “Überlebenden”
Der Flughafen von Kutaisi ist klein – sehr klein – zwar landen da nur 3 Maschienen an diesem Tag aber wenn zwei davon fast gleichzeitig landen ist hier schon richtig Land unter. Zum Glück wurden wir von unserem Hotel abgeholt. Der freundliche perfekt georgisch sprechende Herr verfrachtete uns ins Auto und los ging die Fahrt hinein in die Nacht bis uns nach einer halben Stunde die Lichter der Stadt begrüssten
Nach einer kurzen Nacht in unserem kleinen familiären Hotel steht an unserem ersten vollen Tag viel Besichtigungsprogramm auf der Liste – aber davon mehr im zweiten Blog.
Die Fluggesellschaft ist also nicht für Menschen mit Platz – oder Flugangst zu empfehlen.
In welcher gängigen Sprache habt ihr euch dann mit den netten Menschen unterhalten können?