Sighnaghi – ein kleines Stück Toskana!

Sighnaghi - Toskana im KaukasusSighnaghi liegt nur eine gute Autostunde von Telawi entfernt – aber was für ein Unterschied: Hier ist man auf einmal mitten im Tourismustroubel von unzähligen kleinen Hotels, Guesthouses und Restaurants. Kein Wunder, wird dieser Ort doch als einer der schönsten Orte Georgiens beworben, der sogar ein wenig italienisches Flair haben soll. Und viele Touristen folgen diesem Ruf, vor allem jede Menge Russen sieht man hier auf der Straße aber auch deutsche und andere meist osteuropäische Grüppchen trifft man hier.

Also was ist nun dran an dem Ruf? Erst einmal ist die Stadt wirklich sehr hübsch, die Lage auf einem Bergrücken mit einer kuriosen Stadtmauer und den vielen Zypressen gibt der Stadt wirklich ein mediteranes Flair. Dabei wirkt alles sehr entspannt und sogar etwas schläfrig. Aber viel zu sehn gibt es hier wirklich nicht, dazu ist die Stadt doch viel zu klein, wenn man sich sehr viel Zeit lässt hat man jede Straße innerhalb eine Stunde abgelaufen und jeden noch so pittoresken Balkon ausgiebig bewundert.

Warum es sich trotzdem lohnt zumindest für einen Abstecher hierherzukommen sind die freundlichen Menschen. Auf einem Spaziergang entlang der Stadtmauer trafen wir einen alten Mann, der freundlich nachfragte woher wir kommen – ah Germani – und dann kramt er wirklich seine 3 Brocken deutsch hervor, die er in der Schule gelernt hat und freut sich mit uns, dass er Guten Tag und Auf Wiedersehen sagen kann. Oder das kleine Hotel in dessen Garten wir einfach einen türkischen Kaffee bekommen haben und dort eine Stunde lang entspannt im Garten saßen und uns rundum gut betreut fühlten.

Noch ein Wort zu unserer Unterkunft – dank Booking.com, Tripadvisor und LP ist das Zandarashvili Guesthouse eines der bekanntesten vor Ort und dementsprechend beliebt – bei unserem Eintreffen herrschte doch recht viel Trubel und die Chefin wußte noch nicht so recht wo sie uns hinstecken soll, also wurden wir erst mal an den späten Frühstückstisch gesetzt und mit Tee, Tomaten, Brot, Käse und Wurst gefüttert. Wie wir später erfahren haben ist nachts um 1 Uhr völlig unerwartet eine Gruppe von 12 Russen aufgetaucht, die den kompletten Betrieb durcheinander gewirbelt haben – aber Gastfreundschaft geht vor und die 12 eher ungebetenen Gäste wurden über mehrere Häuser verteilt und irgendwie versorgt.

Auch wir wohnen nicht im Haupthaus, sondern haben unsere eigene kleine Wohnung gegenüber bezogen. Hier geht es deutlich ruhiger und entspannter als im Haupthaus zu und wir werden dort nur zum Abendessen und Frühstück vorbei schauen. Jetzt freuen wir uns auf ebendieses Abendessen und dann geht es morgen zurück nach Tiflis mit einem Stopp in einem interessanten Höhlenkloster.

Ach ja – bestimmt fragt sich der eine oder andere, was es denn mit der kuriosen Stadtmauer auf sich hat – nun es ist die erste Stadtmauer, die nicht um die Stadt, sondern um ein großes Stück Berghang vor der Stadt geht – die Hintergründe hierfür haben wir noch nicht herausgefunden…

 

2 Gedanken zu „Sighnaghi – ein kleines Stück Toskana!

  1. Waltraud Elitez

    Wir freuen uns, dass es euch gut geht und ihr die Bekanntschaft mit vielen netten Menschen machen könnt. Die Leute dort sind flexibel und finden für alle Probleme immer eine gute Lösung .
    Wir sind auf mehr Bilder von dieser “Toskana in Georgien” gespannt

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  2. Elisabeth

    Diese Freundlichkeit und Offenheit gegenüber Touristen und Fremden im allgemeinen findet man in vielen Ländern. Schade, dass sich nicht mehr von unseren reisefreudigen deutschen Zeitgenossen eine Scheibe davon abschneiden und sich ähnlich verhalten!

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