Heute haben wir uns auf den Weg gemacht, etwas mehr über die Geschichte Mexicos zu erfahren. Da der Tourismus in Mexico durch die negative Berichterstattung in der internationalen Presse um fast 80% zurückgegangen ist, bestand unsere kleine Tour aus nur 4 Personen (außer uns noch ein australisches Paar) + Guide + Fahrer.
Der erste Stopp war Tlatelolco, das mitten im Stadtgebiet von Mexico-Stadt liegt. Die letzten verbliebenen Ruinen wurden bei Bauarbeiten in den 60ern, als hier ein neues Stadtviertel im klassischen Stil der sozialistischen Moderne (sprich Plattenbau) entstand, gesichert und sind heute neben dem Templo Mayor die wichtigsten Zeugnisse der einstigen Aztekenstadt. Man kann sehr schön sehen, wie jeder neue Herrscher über die Stufenpyramide seines Vorgängers eine neue Schicht hat bauen lassen, so dass die Pyramiden wie ineinander geschachtelte russische Puppen Hülse um Hülse wuchsen. Ganz oben: die erste Kirche, die die spanischen Erobererer im romanischen Stil erbauen ließen, mit Blick auf die Plattenbauten – das ganze Ensemble nennt sich heute “Platz der drei Kulturen”.
Die beiden Städte Tenochtitlan und Tlatelolco lagen auf einer Insel inmitten eines großen Sees und waren über 5 Dämme mit dem Festland verbunden. Zu der Blütezeit lebten hier mehr als 100.000 Menschen. Da stellt sich wie immer die Frage, wie konnte es Cortez mit seinem knapp 300 Mann und 14 Pferden schaffen, dieses Reich zu erobern. Aber wie gesagt, Glück muss man haben. 3 Faktoren waren für dieses Glück ausschlaggebend:
- Charisma
– Wenn man aussieht wie der vor Ort verehrte Gott, ist der Kampf doch schon fast gewonnen - Einsatz von biologischen Waffen
- -vor allem wenn durch Syphillis und Windpocken, die es in Mesoamerika noch nicht gab, die Hälfte der Bevölerung schon dahinsiech
- Manipulationsgeschick
– Die Azteken hatten sich mit ihren Nachbarn keine Freunde geschaffen, das lag vor allem daran, dass sie einerseits hohe Abgaben verlangten, aber was einen so richtig ärgerlich macht, ist, dass die Azteken für ihre täglichen Menschenopfer ständig Nachschub brauchten. Die Wut der Nachbarn ließ sich prima nutzen, um sein Heer zu vergrößern.
Also wie man sieht, kann man so ein Riesenreich doch ganz einfach erobern, wenn ein paar Voraussetzungen stimmen. Durch die Vermischung mit den spanischen Einwanderer ist schließlich eine völlig neue Ethnie entstanden, die Mestizen, die heute 90% der Bevölkerung ausmachen.
Der zweite und von den Dimensionen noch beieindruckendere Stopp waren die Ruinen von Teotihuacan.
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Die Anlage ist die größte in Lateinamerika und ihr größtes Einzelbauwerk, die Sonnenpyramide, ist die dritthöchste Pyramide der Welt. Die Stadt ist deutlich älter als die aztekische Kultur und die Stadt; ihre Erbauer geben der Wissenschaft heute noch Rätsel auf. Ganz aktuell gibt es dazu auch einen interessanten Spiegel-Artikel. Um euch einen kleinen Eindruck zu geben, wie beeindruckend die Anlage ist, haben wir für euch eine kleine Bilderauswahl getroffen.