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Heutiges Tempelmenü: pink – nass – verwunschen…

Unser zweiter Besichtigungstag startete zum Glück nicht ganz so früh, denn heute kamen wir ganz ohne Sonnenaufgang aus – aber wegen der Hitze und der Entfernung,  war ein Aufbruch um 07:00 Uhr trotzdem notwendig. Dafür tauschten wir unser treues Tuk-Tuk gegen eine stattliche Limousine – 140km im Tuk Tuk kann man machen …. muss man aber nicht 😉 Außerdem standen nur drei Tempel auf dem Menü, und deshalb blieb noch genügend Zeit für die eine oder andere Erfrischung.

Als ersten Gang ging es nach Banteay Srei, auch als Frauentempel oder “pink citadel” bekannt. Dieser wunderschöne kleine Hindutempel liegt in einiger Entfernung von den Haupttempeln und besticht vor allem durch seine wunderschönen Steinmetzarbeiten – jeder Türstock, Kapitel und Figur wurde mit einer Detailtiefe ausgeführt, dass es eine wahre Freude ist, jeden einzelnen Stein in Ruhe zu betrachten und das beste Fotomotiv zu suchen. Wenn man bedenkt, dass dieser Tempel über 1000 Jahre alt ist es erstaunlich, wie versiert die Khmer-Steinmetze schon damals waren und wie gut die Arbeiten die Zeit überdauert haben.

Das zweite Heiligtum ist gar nicht so einfach zu erreichen – wir mussten erst einmal  1,5 Km durch den Dschungel über Stock und Stein wandern, um zu dem kleinen Wasserfall zu kommen, wo dieses kleine Heiligtum zu besichtigen ist – 1500m – hört sich nicht unbedingt nach viel an – aber bei 34 Grad, 75% Luftfeuchtigkeit und bergauf waren wir froh, dass es dort vor Ort noch ein Getränkestand gab, um Flüssigkeit und Kalorien aufzufüllen. Das Heiligtum selber sind hauptsächlich ein paar Steinskulpturen im Wasser und viele Tausende Lingas – Fruchtbarkeitssymbole – aber die Stimmung und die Einzigartigkeit machen für mich den größten Reiz hier aus und machen diesen anstrengenden Abstecher lohnenswert.

Von hier aus ging es noch eine weitere Stunde mit dem Auto weiter zu unserem letzten Tempel – Beng Mealea, einer meiner ganz persönlichen Favoriten – der Tempel ist ähnlich wie Ta Prom noch immer komplett vom Dschungel überwuchert – aber im Gegensatz zu dem berühmten Lara Croft-Tempel wurde hier fast gar nichts aufgeräumt. Hier kommt ein bisschen Indiana Jones-Feeling auf, dass wir diesen Tempel neu entdeckt haben und die ersten Europäer sind, die den Tempel gefunden haben – natürlich hilft es, dass durch die Entfernung von fast 60 km von Siem Reap nur wenige Touristen und noch weniger Tourgruppen hierherkommen. So hatten wir diesen Tempel fast für uns allein und konnten diese verwunschene Stimmung auf uns wirken lassen – ein einmaliges Erlebnis!

Morgen kommt dann noch der dritte und letzte Tempeltag, wieder mit unserem Tuk-Tuk – wir freuen uns schon auf unseren Fahrer und sind gespannt, was wir wieder Spannendes erleben  – viel Spaß beim Lesen

Weltkulturerbe im Dschungel Kambodschas

Heute war der erste Tag unserer dreitägigen Tempeltour durch die verschiedenen Tempelgruppen rund um Angkor Wat, Bayon und Ta Prom. Wie es sich gehört startet so ein Besichtigungstag mit dem Sonnenaufgang über Angkor Wat – leider hat die Sonne kein Einsehen, wann unsereins aufstehen will und so bleibt einem nichts anderes übrig, sich morgens um 04:30 aus dem Bett zu quälen, um in stockdunkler Nacht mit dem Tuk-Tuk Fahrer seines Vertrauens nach Angkor zu schaukeln. Überraschenderweise hatten ein oder zwei andere Menschen dieselbe Idee, und so trifft man sich mit halb China und einem bunten Mix aus dem Rest der Welt vor den Toren Angkors, um das Licht zu erwarten. Erstuanlicherweise ist trotz der Masse der Menschen eine sehr friedliche Stimmung und fast jeder bekomt seinen persönlichen Angkor-Moment, der im Bild festgehalten wird.

Um den Massen anschließend zu entgehen, änderten wir die Reihenfolge der zu besichtigenden Tepel ein klein wenig  – das verwirrte unseren Fahrer ein bisschen, aber dann war er bereit, uns in gewünschter Reihenfolge durch die Tempel zu fahren.

Hier noch ein kleiner Einschub für alle, die mit der Größe von Angkor Wat und den ganzen anderen Tempeln nicht so vertraut sind – Die Tempel verteilen sich auf einer Fläche, die deutlich größer als München ist und f Individualreisende ist in der Regel das Tuk-Tuk das Gefährt, das einen von einem Highlight zum anderen schaukelt. Unser Fahrer kennt natürlich alle Schleichwege und bringt uns immer zielsicher zu den etwas ruhigeren Plätzen, die gerade nicht so überlaufen sind.

In der Regel gibt es zwei Rundkurse, auf denen man die jeweils wichtigsten Tempel erfährt – wir haben heute die kleine Runde gemacht und dabei insgesamt 8 Tempel besichtigt, wobei Angkor Wat selber der größte ist und mit seinen 160 Hektar als eines der größten religiösen Gebäude der Welt gilt.

Neben Angkor Wat  ist der zweite berühmte Tempel der Bayon mit seinen vielen faszinierenden Gesichtern – dieser Haupttempel stand im 12. Jh mitten in der Stadt Angkor Thom, die mit einer geschätzten Einwohnerzahl von einer Million zu den größten Städten der damaligen Welt zählte.

Für die meisten Besucher ist aber Ta Prom das wahre Highlight – ein Tempel, der von riesigen Bäumen überwuchert ist und schon bei Tomb Raider im Kino zu sehen war.

Mein persönliches Highlight sind aber die vielen Apsaras (himmlische Wesen), die fast jeden Tempel verzieren und von denen es keine zwei Gleichen gibt – hier haben sich damals die Künstler wahrlich immer wieder selbst übertroffen.

…und welcher Tempel gefällt euch am Besten?

Ein Tag in Bangkok

Nach dem dringenden Schlaf sind wir heute gut ausgeruht in unseren Sightseeing Tag gestartet. Auf dem Programm standen die großen touristischen Highlights der Stadt:
Wat Phra Kaew (Jadebuddha), Königspalast, Wat Pho und Wat Arun.

Natürlich ist an diesen Orten der Touristenandrang am größten, da aber die meisten Touristen in Gruppen organisiert sind werde diese durch die Tempel und Palastanlagen zügig durchgeschleust oder durchgejagt. Deshalb konnten wir in den meisten Fällen immer wieder auch sehr ruhige Ecke finden und viele schöne Details in Ruhe betrachten.

Besonders beeindruckt haben uns die wunderschönen Wandgemälde, die in ausdrucksstarken Bildern Sagen und Geschichten erzählen – wie in einem riesengroßen Wimmelbild kann man spannende, lustige und selbst grausame Darstellungen entdecken. Einer der lustigsten Gestalten war ein fliegender Elefant, der sehr grazil daherkam.

Der Jadebuddha wirkt auf den ersten Blick recht unscheinbar, aber seine religiöse Bedeutung und Wert sind unbezahlbar. Aber neben diesem gibt es , wie auf jedem Tempelgelände, mehrere Tempelhallen in denen verschiedene Buddhas verehrt werden und in jedem ist die Stimmung ein klein wenig anders. Natürlich muss man sich jedesmal etwas Zeit nehmen, das heisst, vorher Schuhe ausziehen, reinschleichen und einen Platz auf dem Boden suchen, Beine unterschlagen, dass diese nicht in Richtung Buddha zeigen und dann einfach den Raum auf sich wirken lassen – sehr entspannend.

Der Königspalast selber ist nicht zu besichtigen, man kann nur von außen ob der Größe und des Schmucks staunen – es lohnt sich trotzdem absolut, diese schönen Gebäude von außen sehen.

Das nächste Highlight liegt nur ein paar Straßen weiter –  Wat Pho, der für seinen riesigen liegenden Buddha bekannt ist. Auf 46m Länge liegt der Buddha in seiner eigenen Halle und ist von Kopf bis zu den Sohlen einfach nur beeindruckend – vor allem die Sohlen, auf denen 108 Eigenschaften Buddhas in Allegorien dargestellt sind, sind ein großartiges Meisterwerk, das viele überraschende und interessante Bildergeschichten darstellt.
Neben vielen weiteren interessanten Höfen und Hallen ist der Tempel vor allem auch für seine Massageschule bekannt: dort haben wir uns eine halbe Stunde durchkneten lassen, um fit für die letzte Tempelanlage zu sein.

Wat Arun – der Tempel der Morgenröte – liegt auf der anderen Seite des Chao Phraya und kann bequem mit der Fähre erreicht werden. Der Tempel ist mit unzähligen Porzellanscherben dekoriert, die als Ballast von chinesischen Schiffen mitgeführt wurde, und hier wunderschön recycelt wurden.

Das war unsere ausführliche touristische Highlighttour durch Bangkok, heute Abend werden wir in Chinatown verschiedene Streetfood-Stände ausprobieren bevor es morgen schon weiter nach Kambodscha geht.

Anekdoten aus dem Transkaukasus

mestia-4 Zum Abschluß möchte ich noch ein paar lustige Geschichten erzählen, von Menschen, die uns unterwegs begegnet sind und die uns im Gedächtnis geblieben sin, weil sie zeigen wie einzigartig und lustig ein Reise in einem touristisch noch wenig entdeckten Land sein kann.
Eine unserer Lieblings-geschichten handelt von 5 Deutsche, einer Rolle Klopapier und dem Bus nach Batumi – ohne weitere Erklärung könnte man hier sicher schon ein spannendes Buch daraus machen – aber wir können die Dinge noch ein bisschen lustiger machen oder?

Also es begab sich in dem wunderschönen Guesthouse von Roza in Mestia, wo neben einer handvoll Ukrainern, Israelis und Weißrussen auch 5 weitere Deutsche ihren Urlaub verbrachten. Diese 5 hatten eine anstrengende Wanderung hinter sich und waren in der Zwischenzeit vom Fluch jedes Reisenden betroffen – Durchfall! Am nächsten Tag wollten sie mit dem Bus nach Batumi weiterreisen und machten sich Gedanken, ob das gut gehen würde – als vorsichtsmaßnahme wurde einer vorgeschickt, um bei Roza eine Rolle Toilettenpapier für den nächsten Tag anzufragen – kein Problem – aber da wir Deutschen ja eher überorganisiert sind ging er noch einen entscheidenden Schritt weiter:

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Georgische Guesthouses – Übernachten bei Freunden

GranatäpfelGeorgien ist ein sehr gastfreundliches Land und die meisten Leute freuen sich darüber, dass immer mehr Touristen in den Kaukasus kommen und dieses faszinierende Land entdecken. Aus diesem Grund ist es kein Problem, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Besonders erfreulich ist, dass neben wenigen großen Hotels hauptsächlich kleinere Hotels und vor allem viele kleine Guesthouses das Rückgrat der Übernachtungsbetriebe bilden. Diese kleinen Guesthouses sind am besten mit einem klassischen englischen B&B vergleichbar – meist wohnt die Besitzerfamile im selben Haus und die wenigen Gäste werden fast wie Familienmitglieder behandelt, die beim eintreffen je nach Uhrzeit mit Tee, Kaffee, Wein oder Schnaps versorgt werden… Auch wir entschieden uns vor allem kleinere Guesthouses zu wählen, um vor Ort direkter mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen und vom lokalen Wissen, Organisationstalent, dem Essen und vor allem der Herzlichkeit der Gastgeber zu profitieren.

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Georgien – der Trinkspruch als Kunstform

k-img_5810So, heute möchte ich noch mal auf den lustigen Abend in Sighnaghi zurückkommen. Hier übernachteten wir im wohl bekanntesten Guesthouse des Ortes – Zandarashvili. Das eigentliche Geschäft wird von den 3 “offiziellen Söhnen”  des Hauses betrieben, aber das Herz und die Seele des ganzen Unternehmens ist die Mutter.

Egal, ob nachts um 1Uhr ein Dutzend unangemeldete Russen auf der Matte stehen oder morgens um 10, zwei überorganisierte Deutsche in den Frühstücksraum laufen – alles wie immer kein Problem  – sie organisiert Zimmer, egal ob im eigenen Haus, bei den Söhnen oder bei irgendwelchen Nachbarn – alle werden irgendwie untergebracht – und wenn es mal ne Minute läger dauert wird man mit Essen, Tee, Kaffee oder gleich mit Wein und Schnaps versorgt. Weiterlesen

Georgien – Kosten und andere praktische Infos

k-img_5640Nun sind wir wieder zu Hause – aber es gibt noch das eine oder andere Thema, das ich in diesem Blog aufgreifen möchte. Zuerst möchte ich eine Reihe von praktischen Tipps und Hinweise für eine Reise nach Georgien geben und anschließend eine kleine Übersicht über unsere Kosten.

Wie kommt man nach Georgien?
Bei der Entfernung von Deutschland ist eine Anreise per Flugzeug fast unumgänglich, da die Fahrt mit dem Auto entweder durch die Türkei oder mit der Fähre ab Bulgarien oder Odessa mehrere Tage in Anspruch nehmen würde – also wenn ihr nicht gerade seltene Schädel für eine Austellung des Senkenberg Instuts transportiert würde ich immer zum Flugzeug raten.

Seit kurzem hat die Billigfluglinie WizzAir  eine neue Basis in Kutaisi, der zweitgrößten Stadt Georgiens eröffnet und fliegt von Memmingen, Dortmund und Berlin mehrmals wöchentlich in knappen 4h an den östlichen Rand Europas. Die Fluggesellschaft ist unschlagbar günstig bietet dafür aber einen minimalistischen Sitzabstand sowie Service und Gepäck nur gegen Bezahlung – dafür bekommt man aber schon ab 60 Euro ein One-Way Ticket.

Reiseführer?
Gibt es von allen bekannten Marken wie Lonely Planet, Bradt Guide und Reise Know How. Ich möchte hier keine Empfehlung aussprechen, weil jeder dieser Reisefüherer seine Vor- und Nachteile hat und man je nach Gusto den einen oder anderen bevorzugt. Für weitere Tipps helfen auch Internetplatformen wie Tripadvisor und Booking.com Weiterlesen

Armenien – vergessene Klöster in den Wolken

img_6424Heute stand unser letztes großes Abenteuer an – ein Ausflug nach Armenien, um 3 bedeutende Klöster nahe der georgischen Grenze zu entdecken.

Als erstes stellt sich die Frage, wie kommt man da hin? Es gibt sicher günstigere Möglichkeiten, aber wenn man zeitlich eher eingeschränkt ist geht nichts über einen eigenen Faher, den man für einen Tag mietet und der einen vom Guesthouse abholt, über die Grenze fährt und an jeder Sehenswürdigkeit geduldig auf seine Touristen wartet bis diese sich satt gesehen haben an den obskuren Sehenswürdigkeiten des Landes.

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Svanetien – ein Wanderparadies

img_6262-1024x768Nachdem sich das Wetter heute wieder beruhigt hat und die Sonne ab und an durch die Wolken blitzte entschieden wir uns heute eine kleine Wandertour zu unternehmen.

Auf Empfehlung von Roza machten wir uns auf den Weg, dem Gipfelkreuz oberhalb von Mestia einen Besuch abzustatten. Die Eckdaten klangen zwar anspruchsvoll aber machbar – 800HM auf 4 KM und gesamte Wanderzeit ca 5h.

Also gingen wir nach dem Frühstück gut gestärkt und mit interessantem Gebäck aus dem Laden ausgestattet los – die ersten Meter waren unschwierig, da es ja nur die Hauptstraße entlang ging – aber dann als wir in Richtung Berg abbogen war es vorbei mit der Gemütlichkeit – die Straße zieht schnurgerade und unglaublich steil hinauf zum Startpunkt der Wanderung. Wer nun darauf gehofft hatte, dass der Weg endlich in etwas gemütlichere Serpentinen übergeht wurde herb enttäuscht – erst einmal weiter geradeaus immer steil hinauf bis man doch schon etwas außer Atem gerät.

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Ushguli – Türme für die Ewigkeit

img_6129Nachdem uns gestern Mestia mit seinen  außergewöhnlichen Steintürmen schon recht beeindruckt hat – dachten wir uns, ob das wohl noch zu steigern ist?

Also machten wir uns heute auf einen Tagesausflug in das nur 46km entfernte Ushguli, das am Ende eines Hochtals auf 2200m liegt und für sich den Titel: höchstgelegenes ständig bewohntes Dorf Europas beansprucht….aber so ein Superlativ bräuchte die kleine Gemeinde eigentlich nicht, denn hier ist wirklich nicht nur die Lage einzigartug, sondern die schiere Menge der Wehrtürme, die hier in dieser kleinen Ansiedlung versammelt sind.

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